Israel-Krieg: Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern

Israel - Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) öffnet heute wieder eines ihrer Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Zentrum Gazas.

Blick ins UNRWA-Verteilzentrum im Gazastreifen, während dort Mehl der türkischen Katastrophenhilfe abgeladen wird.  © Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Das teilte die Stiftung am frühen Morgen auf ihrer arabischen Facebook-Seite mit. Am Vortag waren die Hilfszentren der GHF nach eigenen Angaben wegen "direkter Drohungen" der islamistischen Hamas weiter geschlossen.

Wegen des "großen Andrangs" hatte die GHF am Freitag die vorläufige Schließung ihrer Verteilzentren in Gaza verkündet. Drohungen der Hamas hätten auch am Tag darauf eine Öffnung unmöglich gemacht, "ohne das Leben Unschuldiger zu gefährden", hieß es. Vor rund zwei Wochen hatte Israel die Blockade sämtlicher Hilfslieferungen in den abgeriegelten Gazastreifen gelockert. Die Verteilung von Hilfsgütern wurde von der GHF übernommen.

Die umstrittene Organisation umgeht dabei Hilfsorganisationen der UN und anderer Initiativen. Ihr wurde vorgeworfen, sie gefährde dabei Zivilisten und verstoße gegen Standards neutraler Hilfe. Israelwill dagegen nach eigenen Angaben verhindern, dass die Hamas sich die Hilfslieferungen aneignet.

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8. Juni, 16.46 Uhr: Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die Armee angewiesen, ein Segelschiff mit Greta Thunberg und weiteren Aktivisten an Bord nicht zum Gazastreifen zu lassen.

"Der Staat Israel wird niemandem erlauben, die Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen", hieß es in einer Mitteilung von Katz. Er habe den Streitkräften angeordnet, die Ankunft des Schiffes "Madleen" des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition zu verhindern.

An die Schwedin Thunberg und die elf weiteren Aktivisten an Bord gerichtet sagte Katz: "Ihr solltet umkehren, denn ihr werdet Gaza nicht erreichen." Katz bezeichnete die Menschen an Bord als "linksextremistische Aktivisten". Israel werde gegen jeden Versuch vorgehen, die Seeblockade zu durchbrechen.

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Seit einer Woche ist das Schiff des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition unterwegs nach Gaza.  © Salvatore Cavalli/AP/dpa

8. Juni, 13.12 Uhr: Tote Palästinenser nach Schüssen nahe Verteilungszentrum

In der Nähe eines Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe im Gazastreifen soll es nach palästinensischen Angaben erneut Tote durch israelische Schüsse gegeben haben.

Medizinische Kreise im Nasser-Krankenhaus meldeten, mindestens vier Menschen seien unweit eines solchen Zentrums in der Nähe von Rafah im Süden des Gazastreifens getötet worden. Laut Augenzeugen habe sich der Vorfall ungefähr einen Kilometer vom Verteilungszentrum entfernt ereignet.

Erneut sollen Menschen in der Nähe eines Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe durch Schüsse getötet worden sein.  © Mariam Dagga/AP/dpa

8. Juni, 7.18 Uhr: Stürzt Netanjahus Regierung über Wehrpflicht-Streit?

Streng religiöse Männer waren in Israel lange von der Wehrpflicht befreit. Diese Ausnahmeregelung lief vergangenes Jahr aus. Der Regierung gelang keine neue Regelung.

Nach einer gescheiterten Kompromisssuche kündigten Rabbiner der Partei Vereinigtes Tora-Judentum den Austritt aus Netanjahus rechts-religiöser Koalition an. Sollte auch die streng religiöse Schas ausscheren, verlöre die Regierung ihre Mehrheit im Parlament. Ob es doch noch zu einer Einigung in letzter Minute kommt, ist unklar.

8. Juni, 7.02 Uhr: Demonstranten in Israel fordern Ende des Krieges

In Israel gingen am Abend in mehreren Städten des Landes wieder Tausende Menschen gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf die Straße und forderten die Freilassung der im Gazastreifen weiter festgehaltenen Geiseln.

Die Tochter einer getöteten Geisel warf der "Times of Israel" zufolge bei einer Kundgebung in Tel Aviv der Regierung vor, den seit mehr als anderthalb Jahren andauernden Krieg auf Kosten der Verschleppten in die Länge zu ziehen. Laut örtlichen Berichten gingen Sicherheitskräfte am Rande gewaltsam gegen Anti-Kriegsdemonstranten vor.

Friedensaktivisten marschieren in der Nähe der Grenze zwischen Israel und Gaza im Süden Israels, um ein Ende des Krieges und der Aushungerung der Zivilbevölkerung sowie die Freilassung aller von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu fordern. (Archivbild)  © Leo Correa/AP/dpa

8. Juni, 7 Uhr: Aktivisten um Thunberg weiter auf dem Seeweg Richtung Gaza

An diesem Montag wollen Aktivisten um die Schwedin Greta Thunberg mit ihrem Segelschiff "Madleen" vor der Küste Gazas ankommen, wie sie auf Instagram mitteilten.

Die Gruppe will nach eigenen Angaben Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter zu den notleidenden Menschen in dem Kriegsgebiet bringen und zugleich internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage in Gaza richten. Einem Medienbericht zufolge wollen die israelischen Sicherheitsbehörden das Schiff jedoch nicht anlegen lassen.

8. Juni, 7 Uhr: Eines der Hilfszentren in Gaza öffnet wieder

Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) öffnet heute wieder eines ihrer Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Zentrum Gazas.

Das teilte die Stiftung am frühen Morgen auf ihrer arabischen Facebook-Seite mit. Zuvor hatte es geheißen, es würden ab Mittag zwei Zentren in Rafah im Süden geöffnet. Am Vortag waren die Hilfszentren der GHF nach eigenen Angaben wegen "direkter Drohungen" der islamistischen Hamas weiter geschlossen.

Wegen des "großen Andrangs" hatte die GHF am Freitag die vorläufige Schließung ihrer Verteilzentren in Gaza verkündet. Drohungen der Hamas hätten auch am Tag darauf eine Öffnung unmöglich gemacht, "ohne das Leben Unschuldiger zu gefährden".

Nach vorübergehender Schließung soll im Süden Gazas wieder Hilfe an die hungernden Menschen verteilt werden. (Archivbild)  © Abdullah Abu Al-Khair/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

7. Juni, 20.17 Uhr: An Bibas-Ermordung beteiligter Terrorist laut Israel getötet

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Anführer der palästinensischen Mudschahedin-Brigaden im Gazastreifen getötet.

Asad Abu Scharia sei direkt an der Entführung der deutschen Staatsbürgerin Schiri Bibas und ihrer beiden kleinen Söhne aus Israel in das Küstengebiet sowie an deren Ermordung beteiligt gewesen, teilte das Militär mit.

Das Schicksal der Bibas-Familie berührte viele Menschen: Videoaufnahmen der verängstigen Mutter und ihrer beiden rothaarigen Söhne, die bei der Entführung entstanden, waren um die Welt gegangen.

In einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet sei Abu Scharia in der Stadt Gaza im Norden des Küstenstreifens getötet worden, hieß es. In den vergangenen Jahren soll er als Chef der verhältnismäßig kleinen Mudschahedin-Brigaden fungiert haben.

Die Entführung und Ermordung von Schiri Bibas und ihren beiden Söhnen bewegte Menschen auf der ganzen Welt.  © Maya Alleruzzo/AP/dpa

7. Juni, 18.39 Uhr: Verteilzentren für humanitäre Hilfe in Gaza weiter geschlossen

Die umstrittene Gaza Humanitarian Foundation (GHF) sieht sich weiterhin nicht in der Lage, in ihren Zentren humanitäre Hilfe an die notleidende Bevölkerung im Gazastreifen zu verteilen.

Die Stiftung erklärte, von der Hamas "direkte Drohungen" erhalten zu haben. "Diese Drohungen machten es unmöglich, heute weiterzumachen, ohne das Leben Unschuldiger zu gefährden." Hunderttausende hungernde Menschen hätten deswegen kein Essen erhalten.

Bereits am Vortag hatte die GHF die vorläufige Schließung ihrer Verteilzentren verkündet. Die Zentren seien wegen des "großen Andrangs" geschlossen worden, um die Sicherheit der Menschen vor Ort gewährleisten zu können, hieß es. Zuvor seien jedoch noch Tausende Lebensmittelpakete verteilt worden.

Trotz der verheerenden humanitären Lage in Gaza bleiben Verteilzentren geschlossen.  © Moaz Abu Taha/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

7. Juni, 17.43 Uhr: Zahl der Toten steigt nach israelischen Angriffen immer weiter

Nach Angriffen Israels im Gazastreifen ist die Zahl der Toten in dem umkämpften Küstengebiet palästinensischen Angaben zufolge weiter gestiegen.

Seit der Nacht seien mindestens 60 Menschen getötet worden, hieß es aus medizinischen Kreisen des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen. Es habe auch Dutzende Verletzte gegeben.

Demnach steigt die Zahl der Toten stündlich, da die israelische Armee weiterhin verschiedene Orte im Gazastreifen angreift. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete zuvor Tote in den Gebieten rund um Chan Junis und Rafah im Süden des umkämpften Gebiets sowie in der Stadt Gaza.

Die Angriffe der israelischen Armee im Gazastreifen nehmen nicht ab. Die Zahl der Toten steigt immer weiter.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

7. Juni, 15.12 Uhr: 22 Tote Palästinenser bei Angriffen Israels in Gaza

Bei israelischen Angriffen im Gazastreifen hat es palästinensischen Angaben zufolge erneut Tote gegeben.

Seit der Nacht seien mindestens 22 Menschen in dem Küstengebiet ums Leben gekommen, hieß es aus medizinischen Kreisen im Gazastreifen. Dutzende Menschen seien verletzt worden. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

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