Israel-Krieg: Militär birgt Leiche von thailändischer Geisel

Israel - Im Gazastreifen ist ein neues System zur Verteilung humanitärer Hilfe angelaufen.

Blick ins UNRWA-Verteilzentrum im Gazastreifen, während dort Mehl der türkischen Katastrophenhilfe abgeladen wird.
Blick ins UNRWA-Verteilzentrum im Gazastreifen, während dort Mehl der türkischen Katastrophenhilfe abgeladen wird.  © Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

In dem Verteilungszentrum der Gaza Humanitarian Foundation in Rafah im Süden des Küstenstreifens drängen sich Hunderte von Menschen. Sie haben leere Taschen und Plastikbehälter mitgebracht.

Viele von ihnen mussten mehrere Stunden lang zu Fuß durch Kriegsgebiet laufen, um das Zentrum zu erreichen. Doch sie sind bereit, das Risiko auf sich zu nehmen, um Lebensmittel für sich und ihre Familien zu sichern.

Der 36-jährige Ahmed Baschir ist mehr als zwölf Kilometer weit gelaufen, um das Zentrum zu erreichen. "Meine Füße und mein Rücken tun weh", sagt er. Ein Paket mit Lebensmittel für seine Kinder sei jedoch für ihn ein "Sieg", erklärt der Vater.

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"Alles, was ihren Hunger für ein paar Tage dämpfen kann." Das Paket enthält Mehl, Reis, Nudeln, Zucker, Salz und Tee. Damit könne man etwa eine Woche lang auskommen, sagt Baschir. "Jeden Morgen wache ich auf und frage mich, ob ich meine Kinder heute ernähren kann."

Gleichzeitig habe er das Gefühl, durch die Hilfslieferungen manipuliert zu werden. "Sie wollen, dass wir vergessen, woher wir kommen", sagt der Binnenvertriebene, der mit seinen Kindern in der humanitären Zone Al-Mawasi lebt.

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

7. Juni, 11 Uhr: Leiche von thailändischer Geisel geborgen

Bei einem israelischen Militäreinsatz im Gazastreifen ist nach Angaben von Israels Militär die Leiche einer thailändischen Geisel geborgen worden.

Die sterblichen Überreste von Nattapong Pinta seien in einem gemeinsamen Spezialeinsatz des Militärs und des Inlandsgeheimdienstes Schin Bet bei Rafah im Süden des umkämpften Küstengebiets gefunden und anschließend nach Israel gebracht worden, teilte die Armee bei Telegram mit.

Pinta war nach Angaben der Armee am 7. Oktober 2023 lebend aus dem Kibbuz Nir Oz an der Grenze zum Gazastreifen in den Küstenstreifen verschleppt worden. Er sei jedoch während seiner Geiselhaft von Mitgliedern der palästinensischen Mudschahedin-Brigaden getötet worden, hieß es weiter.

Bei einem Spezialeinsatz des Militärs wurde eine Leiche entdeckt.
Bei einem Spezialeinsatz des Militärs wurde eine Leiche entdeckt.  © Ilia Yefimovich/dpa

7. Juni, 8 Uhr: Israels Armee beklagt Tod von vier Soldaten im Gazastreifen

Die israelische Armee hat am Freitag den Tod von vier ihrer Soldaten im Gazastreifen bekannt gegeben - und zugleich nach tausenden neuen Soldaten verlangt.

Die vier Soldaten seien bei einem Einsatz auf einem Gelände der radikalislamischen Hamas in der Gegend von Chan Junis im Süden des Palästinensergebiets getötet worden, erklärte Armeesprecher Effie Defrin. Demnach war gegen 6 Uhr ein Sprengsatz detoniert und hatte ein Bauwerk zum Einsturz gebracht.

Fünf weitere israelische Soldaten wurden demnach bei dem Einsatz verletzt, einer von ihnen, ein Reserveoffizier, schwer. Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive im Gazastreifen Ende Oktober 2023 sind nun insgesamt 429 israelische Soldaten getötet worden.

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu sprach "den Familien unserer vier gefallenen Helden in Gaza, die im Kampf gegen die Hamas und für die Befreiung unserer Geiseln ihr Leben verloren haben", sein Beileid aus.

Israelische Soldaten während einer Bodenoperation im südlichen Gazastreifen.
Israelische Soldaten während einer Bodenoperation im südlichen Gazastreifen.  © Leo Correa/AP/dpa

6. Juni, 17.16 Uhr: Israelische Friedensaktivisten marschieren an Gaza-Grenze

Hunderte Demonstranten sind nach einem mehrtägigen Marsch von Tel Aviv an der Grenze zum Gazastreifen angekommen, um gegen den andauernden Krieg zu protestieren.

Jüdische und arabische Israelis waren dem Aufruf der Organisation "Standing Together" gefolgt. Die Friedensaktivisten forderten ein Ende des Tötens und des Hungers im Gazastreifen sowie die Freilassung der dort noch von Islamisten festgehaltenen Geiseln.

Die Organisatoren sprachen von mehreren Tausend Teilnehmerinnen und Teilnehmern, in der liberalen israelischen Zeitung "Haaretz" war von mehreren Hundert Demonstranten die Rede.

"In diesem Land leben zwei Völker, und niemand wird irgendwohin gehen. Wenn wir das verstehen, werden wir verstehen, dass nur der Frieden uns ein Leben in wahrer Sicherheit ermöglichen wird", schrieb ein Teilnehmer des Marsches auf X.

Friedensaktivisten marschieren in der Nähe der Grenze zwischen Israel und Gaza, um ein Ende des Krieges und der Aushungerung der Zivilbevölkerung sowie die Freilassung aller von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu fordern.
Friedensaktivisten marschieren in der Nähe der Grenze zwischen Israel und Gaza, um ein Ende des Krieges und der Aushungerung der Zivilbevölkerung sowie die Freilassung aller von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu fordern.  © Leo Correa/AP/dpa

6. Juni, 14.25 Uhr: Israels Militär ruft zu Evakuierung im Norden von Gaza auf

Die israelische Armee hat die Zivilbevölkerung im nördlichen Gazastreifen vor einem unmittelbar bevorstehenden Angriff gewarnt.

Die Menschen in dem betreffenden Gebiet sollten sich unverzüglich im angrenzenden Gebiet im Westen in Sicherheit bringen, schrieb er auf der Plattform X auf Arabisch. Dazu veröffentlichte er eine Grafik, in der das vorgesehene Angriffsgebiet und die Gegenden, in die sich die Menschen begeben sollen, gekennzeichnet waren. Das Militär werde Standorte angreifen, von denen aus Raketen abgefeuert worden seien, hieß es. Sich in den Kampfzonen aufzuhalten sei lebensgefährlich.

6. Juni, 11.54 Uhr: Drohnen-Produktion der Hisbollah attackiert

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben unterirdische Anlagen zur Herstellung und Lagerung von Drohnen der Hisbollah-Miliz in Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut sowie im Süden des Nachbarlandes angegriffen.

Trotz der seit November geltenden Waffenruhe arbeite die libanesische Hisbollah-Miliz "unter der Leitung und mit finanzieller Unterstützung iranischer Terrorfunktionäre an der Herstellung von Tausenden Drohnen", teilte das israelische Militär in der Nacht auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben unterirdische Anlagen zur Herstellung und Lagerung von Drohnen der Hisbollah-Miliz in Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut sowie im Süden des Nachbarlandes angegriffen. (Archivbild)
Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben unterirdische Anlagen zur Herstellung und Lagerung von Drohnen der Hisbollah-Miliz in Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut sowie im Süden des Nachbarlandes angegriffen. (Archivbild)  © Hussein Malla/AP/dpa

6. Juni, 11.53 Uhr: Verteilzentren für humanitäre Hilfe in Gaza geschlossen

Die von Israel und den USA unterstützte Stiftung GHF hat die vorläufige Schließung ihrer Verteilzentren für humanitäre Hilfe im Gazastreifen verkündet.

In einer auf der Facebook-Seite der Gaza Humanitarian Foundation veröffentlichten Mitteilung hieß es, alle Verteilzentren für Hilfsgüter seien geschlossen. Die Bevölkerung werde aufgerufen, zur eigenen Sicherheit den Zentren fernzubleiben. Angaben über die voraussichtliche Dauer der Schließung gab es zunächst nicht.

6. Juni, 6.04 Uhr: Drohnen-Produktion der Hisbollah attackiert

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben unterirdische Anlagen zur Herstellung und Lagerung von Drohnen der Hisbollah-Miliz in Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut sowie im Süden des Nachbarlandes angegriffen.

Trotz der seit November geltenden Waffenruhe arbeite die libanesische Hisbollah-Miliz "unter der Leitung und mit finanzieller Unterstützung iranischer Terrorfunktionäre an der Herstellung von Tausenden von Drohnen", teilte das israelische Militär in der Nacht auf seinem Telegram-Kanal mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Eigentlich gilt seit November eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon. Doch sie bröckelt. Erneut greift die israelische Armee im Nachbarland an. Ziel seien Drohnen-Werkstätten.
Eigentlich gilt seit November eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon. Doch sie bröckelt. Erneut greift die israelische Armee im Nachbarland an. Ziel seien Drohnen-Werkstätten.  © Hassan Ammar/AP/dpa

6. Juni, 6.02 Uhr: Berichte über Tote nach israelischem Angriff in Gaza

Im Gazastreifen hat es palästinensischen Medien zufolge bei einem israelischen Luftangriff auf den Innenhof eines Bankgebäudes in der Stadt Gaza Opfer gegeben.

Mindestens acht Palästinenser seien getötet und mehrere weitere teils schwer verletzt worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf medizinische Kreise im Gazastreifen. Bei dem Angriff in dem Viertel Al-Rimal sei ein Zelt für Vertriebene getroffen worden. Israels Militär äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Bericht.

6. Juni, 6.01 Uhr: Wieder Rakete aus dem Jemen abgefangen

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen.

In mehreren Gegenden Israels - darunter in Jerusalem, im besetzten Westjordanland sowie mehreren Orten im Zentrum des Landes - hatten zuvor die Alarmsirenen geheult. Berichte über Verletzte oder größere Schäden gab es offiziellen Angaben zufolge nicht. Die Huthi im Jemen reklamierten den Angriff für sich. Sie hätten eine ballistische Rakete in Richtung des Flughafens bei Tel Aviv geschossen, hieß es.

5. Juni, 21.36 Uhr: Israels Luftwaffe greift Ziele bei Beirut an

Die israelische Luftwaffe hat mehrere Ziele der Hisbollah-Miliz in Vororten der libanesischen Hauptstadt Beirut angegriffen. Dies teilte Israels Militär mit.

Zuvor hatte ein Armeesprecher die Bewohner der als Dahija bekannten Vororte von Beirut aufgerufen, mehrere Gebäude zu verlassen. Nach Angaben der Armee handelt es sich bei den Zielen um "unterirdische Hisbollah-Einrichtungen", die von der Miliz zur Herstellung von Drohnen genutzt werden.

Dieses Standbild aus einem Video zeigt Rauch der nach israelischen Luftangriffen am Hügel aufsteigt. (Archivbild)
Dieses Standbild aus einem Video zeigt Rauch der nach israelischen Luftangriffen am Hügel aufsteigt. (Archivbild)  © Uncredited/AP/dpa

5. Juni, 20.57 Uhr: Israel hat laut Netanjahu lokale Clans im Kampf gegen Hamas aktiviert

Israel hat nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) im Kampf gegen die islamistische Hamas lokale palästinensische Clans im Gazastreifen "aktiviert".

Zuvor hatte ein israelischer Oppositionspolitiker Netanjahu dafür kritisiert, Gruppen in dem Palästinensergebiet zu bewaffnen. Netanjahu bestätigte dies in einer Videobotschaft bei X: Dies sei auf Anraten von ranghohen Sicherheitsbeamten geschehen.

Nach Angaben des Regierungschefs handelt es sich bei den Gruppierungen um Clans, die die Hamas ablehnen. "Was ist daran schlecht? Das ist nur gut. Das rettet das Leben israelischer Soldaten", sagte Netanjahu in der Videobotschaft.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75).
Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75).  © KHaim Zach/GPO/dpa

5. Juni, 16.37 Uhr: Wadephul bekräftigt Waffenhilfe für Israel – Kritik an Siedlungsbau

Außenminister Johann Wadephul (CDU, 62) sichert Israel weitere Waffenhilfe zu, verlangt zugleich aber rasche humanitäre Hilfe im Gazastreifen und äußert scharfe Kritik am Siedlungsbau im Westjordanland.

"Deutschland hat eine Verpflichtung für die Sicherheit und Existenz des Staates Israel und Deutschland ist auch dem Völkerrecht verpflichtet. Das sind zwei Seiten ein und derselben Medaille", sagte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem israelischen Kollegen Gideon Saar in Berlin. Er fügte hinzu, dies seien "beides Lehren aus der Vergangenheit".

Israel werde von Terrororganisationen und auch dem Iran attackiert, selbstverständlich müsse sich das Land gegen diese Gewalt verteidigen können, sagte Wadephul. "Und deswegen: Natürlich wird Deutschland Israel auch durch Waffenlieferungen weiter unterstützen. Das stand nie in Zweifel."

Außenminister Johann Wadephul (CDU, 62) am Donnerstag in Berlin.
Außenminister Johann Wadephul (CDU, 62) am Donnerstag in Berlin.  © Kay Nietfeld/dpa

5. Juni, 15.55 Uhr: Tote nach Angriff Israels auf Al-Ahli-Klinik in Gaza

Israels Armee hat nach eigenen Angaben einen Angriff auf den Innenhof des Al-Ahli-Krankenhauses im Norden des Gazastreifens geflogen.

Nach palästinensischen Klinikangaben wurden dabei drei Menschen getötet sowie weitere Menschen verletzt. Das israelische Militär schrieb, der Angriff habe einem Terroristen des Islamischen Dschihad gegolten, der von einer Kommandozentrale im Hof des Krankenhauses in der Stadt Gaza aus operiert habe. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig prüfen.

Titelfoto: Leo Correa/AP/dpa

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