Israel-Krieg: Israelische Armee greift ehemaliges Schulgebäude in Gaza an

Gaza - Nach der Veröffentlichung eines Armeevideos aus dem Gazastreifen gewinnt der Ruf nach einem Abkommen zur Freilassung der verbliebenen Geiseln neue Dringlichkeit.

Menschen protestieren gegen die Regierung von Premierminister Netanjahu und fordern die Freilassung von Geiseln, die im Gazastreifen von der militanten Hamas-Gruppe festgehalten werden.
Menschen protestieren gegen die Regierung von Premierminister Netanjahu und fordern die Freilassung von Geiseln, die im Gazastreifen von der militanten Hamas-Gruppe festgehalten werden.  © Mahmoud Illean/AP/dpa

In Tel Aviv demonstrierten erneut Hunderte Menschen für einen Deal zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas, um die Entführten zurück in ihre Heimat zu bringen.

Die israelische Armee hatte zuvor ein Video veröffentlicht, das jenen Tunnel im Gazastreifen zeigt, in dem sechs israelische Hamas-Geiseln gefangengehalten und getötet worden waren. Die indirekten Verhandlungen zur Freilassung der Geiseln im Gazastreifen, bei denen die USA, Ägypten und Katar vermitteln, drehen sich seit Monaten im Kreis.

Unterdessen rufen die USA Israels Sicherheitskräfte zu "fundamentalen Änderungen" ihrer Vorgehensweise im Westjordanland auf.

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Alle aktuellen Entwicklungen zum Krieg in Gaza und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

15. September, 16.38 Uhr: Israels Armee greift ehemaliges Schulgebäude in Gaza an

Die israelische Luftwaffe hat nach Militärangaben ein Gebäude im nördlichen Gazastreifen angegriffen, das vor dem Krieg als Schule gedient hatte.

Es gab zunächst keine Angaben zu möglichen Opfern. Die israelische Armee warf der islamistischen Terrororganisation Hamas vor, in dem Gebäude in Beit Hanun ein Kommando- und Kontrollzentrum eingerichtet zu haben. Von dort aus seien in den vergangenen Wochen Raketenangriffe auf israelische Ziele verübt worden.

Vor dem Angriff habe man Maßnahmen unternommen, um die Gefahr für Zivilisten zu mindern, teilte das Militär mit.

Erst vor einigen Tagen hatte es bei einem israelischen Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude im Gazastreifen viele Tote gegeben. Israel sprach von einem Hamas-Kontrollzentrum. (Archivbild)
Erst vor einigen Tagen hatte es bei einem israelischen Angriff auf ein ehemaliges Schulgebäude im Gazastreifen viele Tote gegeben. Israel sprach von einem Hamas-Kontrollzentrum. (Archivbild)  © Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

15. September, 16.01 Uhr: Netanjahu kündigt nach Huthi-Angriff harte Reaktion an

Nach einem Raketenangriff der jemenitischen Huthi-Rebellen hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine harte Reaktion angekündigt.

Die Huthi hätten eigentlich wissen müssen, dass jeder, der versuche, Israel Schaden zuzufügen, einen hohen Preis dafür zahlen müsse, sagte er nach Angaben seines Büros während der wöchentlichen Kabinettssitzung.

"Wer eine Erinnerung braucht, kann gerne den Hafen in Hudaida besuchen", sagte Netanjahu. Nach einem tödlichen Drohnenangriff der Huthi auf Tel Aviv hatte die israelische Luftwaffe den jemenitischen Hafen im Juli angegriffen. Es kam dort zu einem Großbrand, sechs Menschen wurden getötet.

Teile einer von den Huthi-Rebellen abgefeuerten Rakete schlagen an mehreren Orten in Israel ein. Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) droht daraufhin, die Angreifer könnten "unserer Faust nicht entkommen".
Teile einer von den Huthi-Rebellen abgefeuerten Rakete schlagen an mehreren Orten in Israel ein. Regierungschef Benjamin Netanjahu (74) droht daraufhin, die Angreifer könnten "unserer Faust nicht entkommen".  © Abir Sultan/Pool European Pressphoto Agency/AP/dpa

15. September, 9.52 Uhr: Hisbollah feuert Dutzende Raketen auf Israels Norden

Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hat nach eigenen Angaben Dutzende Raketen auf den Norden Israels abgefeuert.

Die Organisation reklamierte die Angriffe, die einem Militärstützpunkt gegolten haben sollen, für sich. Die israelische Armee teilte mit, rund 40 Geschosse seien vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden. Ein Teil sei von der Raketenabwehr abgefangen worden, der Rest sei in offenen Gebieten niedergegangen.

Es gebe keine Berichte zu Verletzten. Die Feuerwehr bemühe sich, durch die Angriffe ausgelöste Brände zu löschen.

15. September, 7.21 Uhr: Trump und Harris liefern sich Schlagabtausch zu Nahost

Der Konflikt im Nahen Osten wurde in der Nacht auch beim ersten TV-Duell der beiden US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump und Kamala Harris thematisiert.

"Sollte sie Präsidentin sein, glaube ich, dass Israel in zwei Jahren nicht mehr existieren wird", sagte Trump über seine demokratische Kontrahentin. "Sie hasst Israel und gleichzeitig, auf ihre Weise, die arabische Bevölkerung, denn alles wird in die Luft fliegen."

15. September, 7.18 Uhr: Demonstrationen für Geisel-Deal in mehreren israelischen Städten

Tausende Menschen haben am Abend in mehreren Städten Israels für eine Feuerpause im Gazastreifen und eine Übereinkunft zur Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gewalt der Hamas demonstriert.

In Tel Aviv wurde eine etwa halbminütige Tonaufnahme eines israelischen Soldaten abgespielt, die vor Kurzem im Gazastreifen gefunden wurde und für die Familie das erste Lebenszeichen war. In der Aufnahme bat er Regierungschef Benjamin Netanjahu um einen Austausch von Hamas-Häftlingen in israelischen Gefängnissen gegen die israelischen Geiseln im Gazastreifen.

Seit bald einem Jahr bangen die Angehörigen von noch 101 israelischen Geiseln und hoffen auf ihre Rückkehr. Jetzt gehen Tausende Menschen für ein Abkommen über ihre Freilassung auf die Straße.
Seit bald einem Jahr bangen die Angehörigen von noch 101 israelischen Geiseln und hoffen auf ihre Rückkehr. Jetzt gehen Tausende Menschen für ein Abkommen über ihre Freilassung auf die Straße.  © Mahmoud Illean/AP/dpa

15. September, 7.17 Uhr: USA pochen auf Änderungen bei Israels Vorgehen im Westjordanland

Nach dem Tod der Aktivistin mit amerikanisch-türkischer Staatsbürgerschaft im Westjordanland rief US-Außenminister Antony Blinken das israelische Militär zu "fundamentalen Änderungen" seiner Vorgehensweise auf, einschließlich seiner Regeln zum Einsatz von Waffen.

Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin forderte seinen israelischen Amtskollegen Joav Gallant in einem Telefonat auf, die Regeln des Militärs bei Einsätzen im Westjordanland zu überprüfen.

15. September, 7.14 Uhr: Israelische Armee veröffentlicht Video von Geisel-Tunnel

Die israelische Armee hat ein Video veröffentlicht, in dem der Tunnel im Gazastreifen gezeigt wird, in dem sechs israelische Hamas-Geiseln gefangengehalten und getötet worden waren.

Der Weg in den in 20 Meter Tiefe gelegenen Tunnel führe über Leitern von einem Zugang in einem Kinderzimmer, sagte Armeesprecher Daniel Hagari in dem Video. Er steht in einem ausgebombten Raum, an dessen Wänden noch bunte Zeichentrickfiguren zu sehen sind.

Der enge und niedrige Tunnel führe etwa 120 Meter zu einer Eisentür. "Hier wurden die Geiseln gefangengehalten und ermordet", sagte Hagari in dem etwa dreieinhalb Minuten langen Video. Die Leichen waren Anfang September geborgen worden.

Daniel Hagari, Sprecher des israelischen Militärs, erklärte, was in dem Video zu sehen war.
Daniel Hagari, Sprecher des israelischen Militärs, erklärte, was in dem Video zu sehen war.  © Ariel Schalit/AP/dpa

14. September, 13.17 Uhr: Elf Tote bei Angriff auf Haus in Gaza

Bei einem Israel zugeschriebenen Luftangriff sind in der Stadt Gaza nach palästinensischen Angaben mindestens elf Menschen getötet worden.

Unter den Opfern seien vier Minderjährige und drei Frauen, erklärten Krankenhausärzte in Gaza. Das Geschoss hatte demnach das Haus einer Familie im Stadtteil Tuffah getroffen.

Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das israelische Militär äußerte sich zunächst nicht zu dem Vorfall.

Schon Ende März führte das israelische Militär eine zweiwöchige "Operation" in Gaza-Stadt durch. Zahlreiche Gebäude wurde dabei zerstört. (Archivbild)
Schon Ende März führte das israelische Militär eine zweiwöchige "Operation" in Gaza-Stadt durch. Zahlreiche Gebäude wurde dabei zerstört. (Archivbild)  © Omar Ishaq/dpa

14. September, 9.51 Uhr: Militante im Libanon feuern Geschosse auf Israel ab

Gleich 55 Geschosse seien auf die nordisraelische Stadt Safed und ihre Umgebung abgefeuert worden.

Die Raketen und Drohnen wurden von der israelischen Luftabwehr abgefangen oder schlugen in unbewohntem Gebiet ein, teilte das israelische Militär mit. Menschen wurden nicht verletzt. Die Raketeneinschläge verursachten jedoch Brände.

Die israelische Armee bombardierte eigenen Angaben zufolge mehrere Raketenstellungen der Schiiten-Miliz Hisbollah im Südlibanon, von denen aus zuvor Angriffe auf Israel erfolgt waren.

Das israelische Raketenabwehrsystem ist immer wieder im Norden des Landes gefordert und muss Geschosse aus dem Libanon eliminieren.
Das israelische Raketenabwehrsystem ist immer wieder im Norden des Landes gefordert und muss Geschosse aus dem Libanon eliminieren.  © Ayal Margolin/Xinhua/dpa

14. September, 7.13 Uhr: Erste Phase der Polio-Impfungen in Gaza beendet

Ein seltener Lichtblick lässt sich derweil aus dem vom Krieg verwüsteten Gazastreifen vermelden: Die erste Runde der Impfkampagne gegen das Poliovirus wurde erfolgreich beendet.

Das berichtete der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, in Genf. Gut 560.000 Kindern unter zehn Jahren hätten eine erste Impfdosis erhalten. Zu größeren Zwischenfällen kam es nicht.

Die Aktion dauerte knapp zwei Wochen. Die Kinder brauchen in vier Wochen alle eine zweite Impfdosis, um vor einer Ansteckung geschützt zu sein.

560.000 Kindern unter zehn Jahren sollen eine erste Impfdosis erhalten haben.
560.000 Kindern unter zehn Jahren sollen eine erste Impfdosis erhalten haben.  © Marwan Dawood/XinHua/dpa

14. September, 7.12 Uhr: Tote bei israelischem Militäreinsatz im Westjordanland

Das israelische Militär tötete in den letzten 48 Stunden bei einer Anti-Terror-Operation im nördlichen Westjordanland nach eigenen Angaben sechs militante Palästinenser.

Fünf bewaffnete Männer seien in der Ortschaft Tubas bei einem gezielten Luftangriff ums Leben gekommen, hieß es in einer Mitteilung der Streitkräfte. Ein sechster Militanter sei in der Flüchtlingssiedlung Fara in Tubas durch Schüsse getötet worden, als er Sprengsätze gegen israelische Soldaten warf.

Titelfoto: Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

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