Israel-Krieg: Tötung Chameneis könnte Konflikt laut Netanjahu beenden

Israel - Während Israel im Krieg mit dem Iran dem Machtapparat der Islamischen Republik einmal mehr schwere Schläge versetzt, feuert Israels Erzfeind weitere Raketen auf den jüdischen Staat ab.

In der Nacht zu Montag kamen bei iranischen Angriffen drei Menschen in Tel Aviv ums Leben.
In der Nacht zu Montag kamen bei iranischen Angriffen drei Menschen in Tel Aviv ums Leben.  © Baz Ratner/AP/dpa

Obwohl die Verteidigungssysteme in Israel aktiviert wurden, gab es nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom mehrere Einschläge im Zentrum des Landes.

Wie die "Times of Israel" unter Berufung auf den Rettungsdienst meldete, wurden drei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt.

Bereits zuvor waren durch iranische Angriffe mehr als ein Dutzend Menschen in Israel getötet und Hunderte weitere verletzt worden. Im Iran wurden seit dem Beginn der israelischen Großoffensive in der Nacht zu Freitag nach offiziellen Angaben mindestens 224 Menschen getötet.

SPD-Politikerin sitzt nach Angriff in Israel fest
Israel Krieg SPD-Politikerin sitzt nach Angriff in Israel fest

Fast 1300 Menschen seien verletzt, teilte ein Vertreter des iranischen Gesundheitsministeriums auf X mit.

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

16. Juni, 22.06 Uhr: Iran ruft zwei israelische Sender zur Evakuierung auf

Nach dem Angriff auf einen iranischen Staatssender hat der Iran eine Evakuierungswarnung an zwei israelische Sender herausgegeben.

Diese betreffe den regierungsnahen Sender Channel 14 sowie den in Israel beliebten Sender Channel 12, berichtete die Nachrichtenagentur Tasnim, die als Sprachrohr der iranischen Revolutionsgarden gilt.

16. Juni, 21.45 Uhr: Laut Iran erneut israelischer Kampfjet vom Typ F-35 abgeschossen

Die iranischen Streitkräfte haben Berichten zufolge erneut einen modernen israelischen Kampfjet abgeschossen.

Ein F-35-Kampfflugzeug sei in der Millionenmetropole Täbris getroffen worden, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. Weitere Details seien bisher nicht bekannt.

16. Juni, 21.43 Uhr: Laut Palästinensern wieder Tote nahe Hilfszentrum in Gaza

Israelische Soldaten sollen nach palästinensischen Angaben mehr als 20 Menschen in der Nähe eines Verteilzentrums für humanitäre Hilfe im Gazastreifen getötet haben.

Zudem seien mehr als 200 Palästinenser bei dem Vorfall in Rafah verletzt worden, meldete die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde. Mitarbeiter des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis berichteten von 38 Toten. Laut der palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa sollen israelische Einsatzkräfte das Feuer auf Zivilisten in der Nähe der Verteilungsstelle eröffnet haben.

Israels Armee teilte auf Anfrage dagegen mit, Verdächtige hätten mehrmals versucht, sich Soldaten zu nähern und diese gefährdet. Soldaten hätten deshalb Warnschüsse abgegeben. Der Vorfall habe sich in einem aktiven Kampfgebiet ereignet.

Israelische Soldaten im Einsatz.
Israelische Soldaten im Einsatz.  © Ilia Yefimovich/dpa

16. Juni, 20.41 Uhr: Trifft israelischer Angriff Klinik im Westen Irans?

Bei den israelischen Luftangriffen im Westen Irans ist Berichten zufolge auch eine Klinik getroffen worden.

Wie iranische Medien überstimmend berichteten, traf es ein Krankenhaus in der Großstadt Kermanschah. Ein Video der Zeitung "Shargh" zeigte eine beschädigte Intensivstation sowie ein blutüberströmtes Bett. Israels Armee teilte auf Anfrage mit, ihr sei kein Angriff auf die Klinik bekannt.

16. Juni, 20.23 Uhr: Tötung Chameneis könnte Konflikt laut Netanjahu beenden

Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) scheint eine gezielte Tötung von Irans Oberstem Führer Ajatollah Ali Chamenei (86) nicht auszuschließen.

"Das wird den Konflikt nicht eskalieren lassen, das wird den Konflikt beenden", sagte Netanjahu im Interview mit dem US-Sender ABC auf die Frage, ob er die Sorge der US-Regierung teile, dass eine Tötung Chameneis den Konflikt außer Kontrolle geraten lassen könnte. Das iranische Regime terrorisiere den Nahen Osten seit einem halben Jahrhundert mit Sabotage-Akten und Terrorismus, sagte er.

An einer anderen Stelle in dem Interview mit dem ABC-Journalisten Jonathan Karl sagte Netanjahu auf eine direkte Frage, ob Israel plane, Chamenei zu töten: "Wir tun, was wir tun müssen. Ich werde da keine Details erörtern."

Dieses von der offiziellen Website des Büros des iranischen Obersten Führers veröffentlichte Foto zeigt den Obersten Führer Ayatollah Ali Chamenei (86) bei einer im Fernsehen übertragenen Rede.
Dieses von der offiziellen Website des Büros des iranischen Obersten Führers veröffentlichte Foto zeigt den Obersten Führer Ayatollah Ali Chamenei (86) bei einer im Fernsehen übertragenen Rede.  © Uncredited/Office of the Iranian Supreme Leader/AP/dpa

16. Juni, 20.10 Uhr: Irans Außenminister: Netanjahu hält Trump zum Narren

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi (62) sieht den Schlüssel zur Beendigung des Krieges zwischen seinem Land und Israel bei US-Präsident Donald Trump (79).

"Ein Anruf aus Washington genügt, um jemandem wie Netanjahu den Mund zu verbieten. Das könnte den Weg für eine Rückkehr zur Diplomatie ebnen", schrieb der Außenminister auf der Plattform X. "Netanjahu hält einen weiteren US-Präsidenten zum Narren."

Der israelische Angriff auf sein Land diene dazu, ein Atom-Abkommen zwischen dem Iran und den USA zu verhindern, "das wir auf dem besten Weg zu erreichen waren", so Araghtschi.

Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi (62) hofft auf Trump.
Der iranische Außenminister Abbas Araghtschi (62) hofft auf Trump.  © Vahid Salemi/AP/dpa

16. Juni, 19.32 Uhr: Tote und Verletzte nach Angriff auf iranischen Staatssender

Bei einem Angriff auf den iranischen Staatsfunk in der Millionenstadt Teheran sind dem Sender zufolge Menschen getötet und verletzt worden.

Genauere Angaben machte die der iranischen Führung unterstellte Sendeanstalt IRIB nicht.

16. Juni, 19.22 Uhr: Laut Israels Armee neuer Raketenangriff aus dem Iran

Der Iran hat Israel nach Armeeangaben erneut mit Raketen angegriffen. "Verteidigungssysteme sind im Einsatz, um die Bedrohung abzufangen", hieß es in einer Mitteilung des israelischen Militärs. In weiten Teilen Nordisraels hätten die Sirenen geheult, darunter in der Küstenstadt Haifa.

Die Menschen in den betroffenen Gebieten durften die Schutzräume kurze Zeit später wieder verlassen. Berichte über Opfer gab es zunächst nicht. Unbestätigten Berichten zufolge soll es einen Raketeneinschlag gegeben haben. Zuvor hatte Israel auch wieder Ziele im Iran angegriffen.

16. Juni, 18.45 Uhr: Israel bestätigt Angriff auf Staatssender im Iran

Israels Verteidigungsminister Israel Katz (69) hat einen Angriff auf den iranischen Staatssender IRIB bestätigt.

Israels Armee habe "die für Propaganda und Hetze zuständige Rundfunkanstalt des iranischen Regimes" nach einer großangelegten Evakuierung angegriffen, teilte Katz auf der Plattform X mit.

16. Juni, 18.43 Uhr: Iran signalisiert laut Trump Gesprächsbereitschaft

Im Konflikt zwischen dem Iran und Israel hat Teheran nach Angaben von US-Präsident Donald Trump (79) Gesprächsbereitschaft signalisiert.

"Sie würden gerne reden, aber das hätten sie vorher tun sollen", sagte Trump am Rande des G7-Gipfels in Kanada auf die Frage, ob es vom Iran Signale für eine mögliche Deeskalation gebe. "Sie müssen ein Abkommen schließen, und das ist für beide Seiten schmerzhaft." Trump betonte zugleich: "Ich würde sagen, dass der Iran diesen Krieg nicht gewinnt. Und sie sollten reden, und zwar sofort, bevor es zu spät ist."

Einer Frage dazu, was dazu führen könnte, dass sich die USA militärisch in den Konflikt einmischen, wich Trump aus. "Darüber möchte ich nicht sprechen", entgegnete er.

US-Präsident Donald Trump (79) sieht den Iran in der Defensive.
US-Präsident Donald Trump (79) sieht den Iran in der Defensive.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

16. Juni, 18.29 Uhr: Auswärtiges Amt holt Deutsche aus Israel

Das Auswärtige Amt will deutsche Bürger aus Israel über dessen Nachbarland Jordanien ausfliegen. Am kommenden Mittwoch soll es zur Mittagszeit einen Charterflug aus der jordanischen Hauptstadt Amman nach Frankfurt geben, wie das Ministerium mitteilte.

Betroffene müssen demnach eigenständig die Reise aus Israel nach Amman auf dem Landweg organisieren. Der Flug aus Jordanien sei kostenpflichtig. Informationen zur Platzreservierung und andere Details will das Auswärtige Amt später bekanntgeben. Ein Direktflug aus Israel sei wegen der Schließung des Luftraums weiterhin nicht möglich, hieß es.

16. Juni, 17.35 Uhr: Israel greift laut Iran Staatssender in Teheran an

Israel hat nach iranischen Angaben den Staatssender IRIB angegriffen.

Das berichteten der Sender und weitere Staatsmedien.

16. Juni, 17.25 Uhr: Bundeskanzler lehnt Putin als Vermittler zwischen Israel und Iran ab

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) hat sich gegen eine Vermittlerrolle des russischen Präsidenten Wladimir Putin (72) im Krieg zwischen Israel und dem Iran ausgesprochen.

"Ich sehe persönlich nicht, dass der russische Staatspräsident in diesem Konflikt eine vermittelnde Rolle spielen könnte", sagte Merz vor dem Beginn des G7-Gipfels in Kanada. Putin sollte stattdessen seinen Krieg gegen die Ukraine beenden. "Wenn Putin diesen Krieg beendet, dann hat er an dem Schauplatz der Welt, der uns zurzeit mit am meisten beschwert, das Notwendige und das Richtige getan. Ich würde das sehr begrüßen."

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) will, dass Putin seinen eigenen Krieg beendet.
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) will, dass Putin seinen eigenen Krieg beendet.  © Michael Kappeler/dpa-pool/dpa

16. Juni, 17.19 Uhr: Iran bietet laut Bericht Verhandlungen über Atomprogramm an

Die iranische Führung will einem Bericht des Wall Street Journals zufolge nach Tagen der militärischen Auseinandersetzung mit Israel an den Verhandlungstisch zurückkehren.

Teheran habe Vermittlern aus arabischen Staaten mitgeteilt, dass es zu Gesprächen über sein Atomprogramm bereit sei, solange die USA sich nicht an den Angriffen beteiligten, so das Blatt.

Zudem soll der Iran einen Appell an die Regierung in Israel gerichtet haben, das Ausmaß der Gewalt zu begrenzen.

16. Juni, 16.05 Uhr: Pakistan schließt offenbar Grenzübergänge zum Iran

Wegen der eskalierenden Lage im Nahen Osten haben Behörden in Pakistan nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mehrere Grenzübergänge zum Nachbarland Iran geschlossen.

Medienberichten zufolge wird in der pakistanischen Provinz Baluchistan, die im Westen an den Iran grenzt, bereits Treibstoff knapp. Dieser kommt normalerweise zu großen Teilen aus dem Iran.

Nach dpa-Informationen ist aufgrund der Abhängigkeit von Importen aus dem Iran in einigen Teilen der Provinz auch die Versorgung mit Lebensmitteln wie Mehl oder Speiseöl erschwert. Hunderttausende Menschen seien betroffen.

16. Juni, 15.52 Uhr: Netanjahu ruft Einwohner von Teheran zur Evakuierung auf

Die Einwohner Teherans sind nach den Worten des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (75) dazu aufgerufen, während der israelischen Angriffe die iranische Hauptstadt zu verlassen.

Bei einem Besuch auf einem israelischen Luftwaffenstützpunkt sagte Netanjahu: "Wir sind auf dem Weg, unsere beiden Ziele zu erreichen: die Beseitigung der nuklearen Bedrohung und die Beseitigung der Raketenbedrohung." Der 75-Jährige sagte weiter: "Wenn wir den Luftraum über Teheran beherrschen, treffen wir diese Ziele – Ziele des Regimes." Dem Iran warf er vor, Zivilisten in Israel anzugreifen.

Unterdessen greift Israels Luftwaffe erneut Ziele in der iranischen Hauptstadt Teheran an. Wie Augenzeugen berichteten, waren im Westen der Millionenmetropole Explosionen zu hören. Auch im Osten der Stadt kam es laut übereinstimmenden Medienberichten zu Luftangriffen. Die Ziele der Angriffe waren zunächst unklar.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) warnt Iraner in Teheran.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) warnt Iraner in Teheran.  © Ronen Zvulun/Pool Reuters/AP/dpa

16. Juni, 15.24 Uhr: Israel attackiert Raketenanlagen im Iran

Israel hat auf die tödlichen iranischen Luftangriffe mit massiven Attacken auf die Raketenanlagen der islamischen Republik reagiert. Das Militär zerstörte eigenen Angaben zufolge mehr als 120 iranische Abschussrampen - insgesamt sei ein Drittel der Rampen für Boden-Boden-Raketen im Iran betroffen. Auch Raketenlager und Einrichtungen zur Raketenherstellung seien getroffen worden.

Israel behauptet zudem, die Kontrolle über den Luftraum über der iranischen Hauptstadt erlangt haben - was ungestörtes Vorgehen ermöglichen würde. Armeesprecher Effie Defrin sagte: "Man kann jetzt sagen, dass wir volle Luftüberlegenheit im Himmel über Teheran erreicht haben."

Rauch steigt aus einem Öllager in der iranischen Hauptstadt auf, nachdem es von einem israelischen Angriff getroffen worden zu sein scheint.
Rauch steigt aus einem Öllager in der iranischen Hauptstadt auf, nachdem es von einem israelischen Angriff getroffen worden zu sein scheint.  © Vahid Salemi/AP/dpa

16. Juni, 15.21 Uhr: Iran wirft IAEA Untätigkeit gegenüber Israel vor

Der Iran wirft der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) vor, die israelischen Angriffe auf das iranische Atomprogramm nicht verhindert zu haben.

Trotz Warnungen aus Teheran hätten die IAEA und ihr Chef Rafael Grossi (64) keine wirksamen Präventivmaßnahmen ergriffen, sagte der iranische Botschafter Resa Nadschafi in einer Sondersitzung des IAEA-Gouverneursrates.

Dass Grossi noch wenige Tage vor der israelischen Offensive öffentlich vor Militärschlägen gegen Atomanlagen gewarnt hatte, erwähnte Nadschafi nicht.

IAEA-Chef Rafael Grossi (64) sieht sich Vorwürfen aus dem Iran ausgesetzt.
IAEA-Chef Rafael Grossi (64) sieht sich Vorwürfen aus dem Iran ausgesetzt.  © Albert Otti/dpa

16. Juni, 13.37 Uhr: Ein Drittel der iranischen Abschussrampen laut Israel zerstört

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben in der Nacht ein Drittel der Abschussrampen für Boden-Boden-Raketen im Iran zerstört.

Der Sprecher Effie Defrin sagte, an dem Angriff seien mehr als 50 Kampfjets und Flugkörper beteiligt gewesen. Sie hätten mehr als 120 iranische Abschussrampen zerstört. Es seien auch Raketenlager und Einrichtungen zur Raketenherstellung getroffen worden.

16. Juni, 13.33 Uhr: Tschechien startet Evakuierung seiner Bürger aus Israel - auch Polen hat Pläne

Wegen der Eskalation im Nahen Osten hat Tschechien damit begonnen, seine Bürger aus Israel in Sicherheit zu bringen.

Ein Konvoi habe am Morgen auf dem Landweg die Hafenstadt Tel Aviv verlassen und die Grenze eines israelischen Nachbarlandes erreicht, sagte die tschechische Botschafterin in Israel, Veronika Kuchynova-Smigolova der Nachrichtenagentur CTK. Von dort soll es mit einem Regierungsflugzeug weiter nach Prag gehen. Es werde mit rund 80 Passagieren an Bord gerechnet. Um welches Nachbarland es sich handelt, wurde aus Sicherheitsgründen nicht genannt.

Auch Polen möchte seine Staatsbürger aus Israel herausholen. Geplant sei ein Konvoi auf dem Landweg ins benachbarte Jordanien, sagte die stellvertretende Außenministerin Henryka Moscicka-Dendys in Warschau. Von der jordanischen Hauptstadt Amman sollen die Polen dann mit dem Flugzeug zurück in ihr Heimatland gebracht werden. Den Angaben zufolge haben sich rund 200 Menschen für die Aktion gemeldet.

Wegen der anhaltenden Angriffe im Nahen Osten evakuiert Tschechien seine Staatsbürger aus Israel. Auch Polen will nachziehen.
Wegen der anhaltenden Angriffe im Nahen Osten evakuiert Tschechien seine Staatsbürger aus Israel. Auch Polen will nachziehen.  © Leo Correa/AP/dpa

16. Juni, 12.49 Uhr: Aus Deutschland gelieferte Korvette fängt iranische Drohne ab

Die israelische Marine hat zur Abwehr einer iranischen Drohne erstmals ein System eingesetzt, das auf einer aus Deutschland gelieferten Korvette installiert ist.

Insgesamt hätten israelische Raketenboote in der Nacht acht unbemannte Flugkörper abgefangen, die aus dem Iran abgefeuert worden seien, hieß es in einer Mitteilung der Armee.

Dabei sei auch erstmals das israelische Luftabwehrsystem "Barak Magen" zum Einsatz gekommen. Der Abfangkörper sei auf einem Raketenboot des Typs Saar-6 installiert. Er könne eine Vielzahl von Bedrohungen abwehren, darunter auch Drohnen und Marschflugkörper.

16. Juni, 9.57 Uhr: Israels Verteidigungsminister- "Einwohner Teherans werden Preis zahlen"

Nach neuen tödlichen Raketenangriffen des Irans auf israelische Städte hat Verteidigungsminister Israel Katz (69) Teheran mit Vergeltung gedroht.

"Der großmäulige Diktator aus Teheran ist zu einem feigen Mörder geworden, der gezielt auf die israelische Zivilbevölkerung schießt, um die israelische Armee von der Fortsetzung der Offensive abzuschrecken, die seine Fähigkeiten zum Einsturz bringt", schrieb Katz in einem Post auf der Plattform X. "Die Einwohner Teherans werden den Preis zahlen – und zwar bald."

Israels Verteidigungsminister Israel Katz (69) droht dem Iran mit Vergeltung.
Israels Verteidigungsminister Israel Katz (69) droht dem Iran mit Vergeltung.  © Hannes P Albert/dpa

16. Juni, 9.54 Uhr: Acht Tote bei iranischen Raketenangriffen auf Israel

Bei den neuen iranischen Raketenangriffen auf israelische Städte sind in der Nacht nach Angaben von Sanitätern acht Menschen getötet und 92 verletzt worden.

Eine Sprecherin bestätigte, damit sei die Zahl der seit Freitag bei Angriffen in Israel getöteten Menschen auf 23 gestiegen.

Nach Angaben des Rettungsdienstes gab es im Großraum Tel Aviv insgesamt vier Einschläge. Der US-Botschafter in Israel, Mike Huckabee (69), berichtete auf X von leichten Schäden am Gebäude der Zweigstelle der Botschaft in Tel Aviv durch Erschütterungen durch einen Raketeneinschlag in der Nähe. Verletzt worden sei niemand.

In der Hafenstadt Haifa im Norden des Landes wurden in Trümmern drei Menschen tot geborgen. Aus einem am Vortag in Bat Jam getroffenen Gebäude wurden zwei weitere Leichen geborgen.

Iranische Raketenangriffe haben acht weitere Menschen in Israel das Leben gekostet.
Iranische Raketenangriffe haben acht weitere Menschen in Israel das Leben gekostet.  © Baz Ratner/AP/dpa

16. Juni, 9.45 Uhr: Iran richtet Mann wegen Spionage für Israel hin

Die iranische Justiz hat wieder einen mutmaßlichen Spion hinrichten lassen.

Das Todesurteil sei am Morgen vollstreckt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Misan. Laut Darstellung aus Teheran soll er für Israel spioniert haben. Verurteilt worden war der Mann gemäß islamischer Rechtsauffassung im Iran wegen "Kriegsführung gegen Gott" und "Korruption auf Erden".

Es ist die dritte Hinrichtung innerhalb weniger Monate nach Spionagevorwürfen. Der Mann wurde Ende 2023 festgenommen.

Der Iran hat eigenen Angaben zufolge einen mutmaßlichen Spion hingerichtet. (Symbolfoto)
Der Iran hat eigenen Angaben zufolge einen mutmaßlichen Spion hingerichtet. (Symbolfoto)  © Paul Buck/EPA/dpa

16. Juni, 9.01 Uhr: Israel meldet Attacke auf Kommandozentralen der Al-Kuds-Brigaden

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben Kommandozentralen der Al-Kuds-Brigaden der iranischen Revolutionsgarden in Teheran angegriffen.

Es handelt sich dabei um die Auslandseinheit der Elitestreitmacht des Irans, deren offizielle Aufgabe es ist, im Ausland verdeckte Operationen auszuführen.

In den angegriffenen Kommandozentralen in der iranischen Hauptstadt seien Terroranschläge gegen den Staat Israel mit Hilfe der Stellvertreter der iranischen Führung im Nahen Osten geplant worden, erklärte die israelische Armee. Details wurden nicht genannt. Von iranischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

16. Juni, 6.43 Uhr: Irans Raketenprogramm ebenfalls Ziel

Als weiteren Grund für die Angriffe im Iran hatte Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu (75) das Raketenprogramm der Islamischen Republik genannt.

Die israelische Luftwaffe begann nach eigenen Angaben eine Serie von Angriffen auf Dutzende Ziele im Westen des Irans, wo Boden-Boden-Raketen stationiert sein sollen.

Nach israelischen Medienberichten verfügt der Iran schätzungsweise noch über rund 2000 solcher Raketen. Inzwischen hat Israels Militär aber nach Angaben eines Sprechers die Luftüberlegenheit vom Westen des Irans bis nach Teheran erlangt. Das könnte es dem Iran immer schwieriger machen, Israel anzugreifen.

Israel will auch Boden-Boden-Raketen der iranischen Regierung zerstören. (Symbolfoto)
Israel will auch Boden-Boden-Raketen der iranischen Regierung zerstören. (Symbolfoto)  © Boris Roessler/dpa

16. Juni, 6.32 Uhr: Expertin sieht Irans Atomprogramm nicht entscheidend beschädigt

Nach Einschätzung der israelischen Iran-Expertin Sima Shine, die einst für den Auslandsgeheimdienst Mossad arbeitete, sind dem iranischen Atomprogramm bisher keine entscheidenden Schäden zugefügt worden.

Die größte Herausforderung für Israel bleibe die Zerstörung der tief in einem Berg gelegenen und damit am besten gesicherten iranischen Atomanlage in Fordo, wo Uran angereichert wurde, schrieb das "Wall Street Journal". Viele Experten glaubten, dass die Atomanlage Fordo nur mit einer sogenannten Bunkerbrecher-Bombe zerstört werden könne.

Anders als der Verbündete USA verfügt Israel übereinstimmenden Medienberichten zufolge jedoch weder über diese schweren Bomben noch über die zum Abwurf notwendigen großen Militärflugzeuge.

16. Juni, 6.24 Uhr: Will Israel Sturz der iranischen Führung?

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) hat sich zur Frage geäußert, ob seine Regierung die iranische Führung stürzen will.

Im Gespräch mit dem US-Sender "Fox News" erklärte er: "Es könnte sicherlich das Ergebnis sein. Das iranische Regime ist sehr schwach." Eine Mehrheit der Iraner würde die islamistische Staatsführung gerne loswerden.

Einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters, wonach US-Präsident Donald Trump (79) in den vergangenen Tagen Einspruch gegen israelische Pläne für die Tötung des iranischen Staatsoberhaupts Ajatollah Ali Chamenei eingelegt haben soll, wollte Netanjahu auf Nachfrage nicht näher kommentieren. Es gebe "viele falsche Berichte über Gespräche, die nie stattgefunden haben", sagte er bloß.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) hat bei "Fox News" Stellung zur Frage bezogen, ob er Irans Führung stürzen will.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) hat bei "Fox News" Stellung zur Frage bezogen, ob er Irans Führung stürzen will.  © XinHua/dpa

16. Juni, 6.15 Uhr: Geheimdienstchef der Revolutionsgarden getötet

Die iranische Nachrichtenagentur Tasnim bestätigte den Tod des Chefs des Geheimdienstes der mächtigen Revolutionsgarden - Irans Elitestreitkräfte - und seines Stellvertreters.

Mohammed Kasem und Hassan Mohaghegh seien bei den Angriffen auf die Hauptstadt Teheran getötet worden. Schon zuvor waren führende Militärs und Atomwissenschaftler gezielt von Israel umgebracht worden.

Bei einer israelischen Attacke ist der Geheimdienstchef der Revolutionsgarden in Teheran getötet worden.
Bei einer israelischen Attacke ist der Geheimdienstchef der Revolutionsgarden in Teheran getötet worden.  © Uncredited/AP/dpa

15. Juni, 22.17 Uhr: Trump offen für Putin als Vermittler in Israel-Iran-Krieg

US-Präsident Donald Trump (79) ist offen für die Idee, dass Kremlchef Wladimir Putin (72) im Krieg zwischen Israel und dem Iran als Vermittler agieren könnte.

"Ich wäre offen dafür", sagte Trump dem Fernsehsender ABC dazu. Putin habe ihn deswegen angerufen. "Wir hatten ein langes Gespräch darüber. Wir haben mehr darüber gesprochen als über seine Situation." Russlands Präsident hatte sich nach Angaben des Kremls in einem Telefonat mit Trump am Samstag selbst als Vermittler im Konflikt zwischen Israel und dem Iran angeboten.

US-Präsident Donald Trump (79) ist offen für die Idee, dass Kremlchef Wladimir Putin (72) als Vermittler auftritt.
US-Präsident Donald Trump (79) ist offen für die Idee, dass Kremlchef Wladimir Putin (72) als Vermittler auftritt.  © Pavel Bednyakov/AP/Pool via AP/dpa

15. Juni, 21.30 Uhr: EU-Chefdiplomatin organisiert Krisenschalte zu Nahost-Krieg

Angesicht der Eskalation im Nahen Osten hat die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas (47) für Dienstag eine Videokonferenz der Außenminister einberufen.

Die Sitzung werde die Gelegenheit zu einem Meinungsaustausch sowie zur Koordinierung diplomatischer Bemühungen gegenüber Israel und dem Iran bieten, teilte ein Mitarbeiter von Kallas in Brüssel mit. Zudem solle über mögliche nächste Schritte beraten werden.

15. Juni, 21.13 Uhr: Netanjahu - Irans Geheimdienstchef und Stellvertreter "gekriegt"

Israel hat nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) einen weiteren militärischen Angriff gegen Vertreter des iranischen Staatsapparats ausgeführt.

Man habe "den Chef des Geheimdienstes und dessen Stellvertreter in Teheran gekriegt", sagte Netanjahu dem US-Sender Fox News.

Im Iran gibt es mehrere Geheimdienste. Auf welchen genau sich Netanjahu bezog, blieb offen. Er nannte keine Namen, sondern lediglich die Titel der Personen. Aus dem Iran gab es zunächst keine offizielle Stellungnahme.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75).
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75).  © Maya Alleruzzo/AP/dpa

15. Juni, 19.59 Uhr: Iran startet nächsten Raketen-Angriff auf Israel

Der Iran hat erneut Raketen auf Ziele in Israel abgefeuert. Das berichtete die iranische Nachrichtenagentur Tasnim. In Teilen Israels wurde Raketenalarm aufgelöst, Menschen flüchteten sich in Bunker.

Israel attackiert seit der Nacht zu Freitag Ziele im Iran - darunter Atomanlagen, führende Militärs, Atomwissenschaftler, Verteidigungsstellungen, Ziele in Städten und Öl- und Erdgasfelder. Das erklärte Hauptziel ist es, die Islamische Republik an der Entwicklung von Atomwaffen und Raketen zu hindern.

Eine israelische Flagge hängt am Sonntag in Bat Jam in Zentralisrael am Balkongeländer eines der Wohnhäuser, die durch einen iranischen Raketenangriff zerstört wurden.
Eine israelische Flagge hängt am Sonntag in Bat Jam in Zentralisrael am Balkongeländer eines der Wohnhäuser, die durch einen iranischen Raketenangriff zerstört wurden.  © Baz Ratner/AP/dpa

15. Juni, 18.26 Uhr: Israel greift Irans Ölministerium und Polizei an

In der iranischen Hauptstadt Teheran sind Medienberichten zufolge zentrale Einrichtungen und Behörden zum Ziel israelischer Luftangriffe geworden – darunter das Ölministerium und die Polizeidirektion. Augenzeugen berichteten zudem am Sonntag von viel Verkehr und Staus in den Straßen, weil viele Menschen die Stadt zu verlassen versuchen.

Die Nachrichtenagentur Tasnim verbreitete zudem Bilder von Häusern in Trümmern und Einsätzen von Rettungskräften und berichtete von einem Angriff auf Wohngebiete und ein Studentenwohnheim mit Verletzten.

15. Juni, 17.57 Uhr: Iranisches Flugzeug in 2300 Kilometer Entfernung angegriffen

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben auf einem Flughafen in Maschhad weit im Osten des Irans ein iranisches Tankflugzeug angegriffen.

Die Entfernung beträgt rund 2300 Kilometer – es sei damit das am weitesten entfernte Ziel, das seit Beginn des Kriegs mit dem Iran attackiert wurde. Die israelische Luftwaffe strebe Überlegenheit im iranischen Luftraum an, hieß es zudem in der Mitteilung.

15. Juni, 17.18 Uhr: Mehr als 100.000 Teilnehmer demonstrieren in Den Haag für Sanktionen gegen Israel

Zehntausende Menschen haben in Den Haag gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen demonstriert und einen drastischen Kurswechsel ihrer Regierung gefordert. Die meisten Demonstranten waren rot gekleidet als Symbol für die "rote Linie" – die Grenze des Zulässigen.

Die Veranstalter sprachen von rund 150.000 Teilnehmern und der größten Demonstration in den Niederlanden seit 20 Jahren. Reporter schätzten die Teilnehmerzahl auf mehr als 100.000.

Die Demonstranten forderten von der niederländischen Regierung die Einstellung aller militärischen und diplomatischen Unterstützung für Israel, das den Gazastreifen abgeriegelt hat und dort die islamistische Hamas bekämpft. Es müssten harte Sanktionen gegen Israel verhängt werden, um "den Genozid zu stoppen", heißt es in einer Erklärung.

Rot gekleidete Demonstranten versammeln sich während einer Demonstration in Den Haag, Niederlande, und fordern von ihrer Regierung, mehr zu tun, um Israels Feldzug im Gazastreifen zu stoppen.
Rot gekleidete Demonstranten versammeln sich während einer Demonstration in Den Haag, Niederlande, und fordern von ihrer Regierung, mehr zu tun, um Israels Feldzug im Gazastreifen zu stoppen.  © Peter Dejong/ap/dpa

15. Juni, 15.44 Uhr: Iran feuert erneut Raketen in Richtung Israel ab

Der Iran hat eine weitere Raketenoffensive auf Israel begonnen. Das berichtete die iranische Nachrichtenagentur Fars. In Tel Aviv und anderen Orten in Zentralisrael wurde Raketenalarm ausgelöst. Auch im Norden des Landes schrillten die Sirenen.

Zeitgleich werden schwere Angriffe auf Teheran gemeldet. Der staatliche Rundfunk meldete Explosionen in der Nähe des Flughafens Mehrabad mitten in der Metropole. In Nordteheran ereigneten sich mehrere laute Explosionen, wie Augenzeugen berichteten. Die Wasserversorgung fiel folglich in einigen Stadtteilen aus.

Wohnhäuser, die durch einen iranischen Raketenangriff in Bat Jam, Zentralisrael, zerstört wurden, aufgenommen am am Sonntag.
Wohnhäuser, die durch einen iranischen Raketenangriff in Bat Jam, Zentralisrael, zerstört wurden, aufgenommen am am Sonntag.  © Baz Ratner/AP/dpa

15. Juni, 15.15 Uhr: Israels Armee bestätigt Angriff auf Jemens Hauptstadt

Israels Militär hat einen Angriff der Luftwaffe auf die Hauptstadt des Jemens in der vergangenen Nacht bestätigt. Kampfflugzeuge der israelischen Luftwaffe hätten in Sanaa Angriffe geflogen, sagte Israels Armeesprecher Effie Defrin.

Zuvor gab es Medienberichte über laute Explosionen in der Nacht in der Stadt. Der arabische Nachrichtensender Al-Arabija berichtete, dass ein mutmaßlich von Israel geführter Angriff eine Zusammenkunft ranghoher Huthi-Funktionäre getroffen haben könnte.

Die "Times of Israel" berichtete unter Berufung auf israelische Beamte, der Angriff habe dem Militärchef der proiranischen Huthi-Miliz, Mohammed Al-Ghamari, gegolten. Israels Militär äußerte sich auf Anfrage nicht dazu und erklärte lediglich, über die Ergebnisse des Angriffs berichten zu wollen.

15 Juni, 15.07 Uhr: Proiranische Miliz im Irak warnt USA vor Eingriff in Israel-Iran-Krieg

Die proiranische Miliz Kataib Hisbollah im Irak hat den USA im Fall einer militärischen Intervention im Krieg zwischen Israel und dem Iran mit direkten Angriffen auf deren Stützpunkte in der Region gedroht.

"Wenn die USA in den Krieg eingreifen, werden wir ohne Zögern direkt gegen ihre Interessen und Stützpunkte in der gesamten Region vorgehen", erklärte die Miliz.

In der Erklärung hieß es auch, der Iran verfüge über genügend eigene Kräfte und Mittel, um den israelischen Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zu "demütigen". Die Miliz forderte die irakische Regierung zudem dazu auf, die US-Botschaft in Bagdad schließen zu lassen.

Die USA unterhalten Militärstützpunkte und rund 2500 Soldaten im Irak als Teil einer internationalen Koalition gegen die Terrororganisation Islamischer Staat. Die irakische Regierung pflegt sowohl mit seinem Nachbarn Iran als auch mit den USA gute Beziehungen. Die Regierung in Bagdad verurteilt die israelischen Angriffe scharf, bemüht sich aber, sich aus dem aktuellen Krieg herauszuhalten.

15. Juni, 14.58 Uhr: Netanjahu droht - Iran wird hohen Preis bezahlen

Beim Besuch eines zerstörten Gebäudes in der israelischen Stadt Bat Jam hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dem Iran mit Vergeltung gedroht.

"Der Iran wird einen sehr hohen Preis zahlen für den vorsätzlichen Mord an Zivilisten, Frauen und Kindern", sagte der 75-Jährige nach Angaben seines Büros. "Wir werden unser Ziel erreichen und ihnen einen schweren Schlag versetzen. Sie werden die Kraft unseres Arms zu spüren bekommen."

Beim Einschlag einer iranischen Rakete in ein Wohnhaus kamen am frühen Morgen in der Stadt südlich von Tel Aviv nach Angaben einer Regierungssprecherin mindestens sechs Menschen ums Leben, darunter zwei Kinder. Die Rettungskräfte suchten in den Trümmern weiter fieberhaft nach noch sieben Vermissten. Das massiv beschädigte Gebäude droht einzustürzen.

15. Juni, 13.34 Uhr: Iran meldet Tod sechs weiterer Generäle

Irans Revolutionsgarden haben den Tod sechs weiterer Generäle gemeldet. Betroffen sind erneut ranghohe Kommandeure des iranischen Militärs, wie die Elitestreitmacht mitteilte.

Damit erhöht sich die Zahl der Todesopfer unter der Militärführung auf mindestens 14. Unter ihnen waren auch der Kommandeur der mächtigen Revolutionsgarden, Hussein Salami, und der Generalstabschef Mohammed Bagheri.

15. Juni, 12.40 Uhr: Israels Verteidigungsminister kündigt weitere Angriffe im Iran an

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat weitere Angriffe der Armee im Iran angekündigt.

Nach einem Evakuierungsaufruf des Militärs an Menschen in der Nähe von Rüstungsfabriken im Iran sagte Katz: "Das Militär wird die Ziele angreifen und die iranische Schlange in Teheran und sonst wo von nuklearen Fähigkeiten und Waffensystemen enthäuten. Der iranische Diktator verwandelt Teheran in Beirut und die Einwohner Teherans in Geiseln für das Überleben des Regimes."

Aus einer Öleinrichtung im Süden Teherans, Iran, steigt enormer Rauch auf, nachdem sie am Samstag offenbar von einem israelischen Angriff getroffen wurde.
Aus einer Öleinrichtung im Süden Teherans, Iran, steigt enormer Rauch auf, nachdem sie am Samstag offenbar von einem israelischen Angriff getroffen wurde.  © Uncredited/AP/dpa

15. Juni, 12.39 Uhr: Oman ruft zu internationalem Druck gegen Israel auf

Omans Außenminister Badr al-Busaidi hat in Gesprächen mit Amtskollegen aus "brüderlichen und freundlichen" Ländern zu internationalem Druck gegen Israel aufgerufen.

Er bezeichnete die Angriffe Israels als brutal, unverantwortlich und illegal, wie das Außenministerium auf X erklärte.

Er warnte vor schwerwiegenden sicherheitspolitischen Folgen für die gesamte Region. Al-Busaidi forderte, dass internationales Recht durchgesetzt werden müsste, um Sicherheit, Stabilität und Frieden wiederherzustellen.

15. Juni, 11.27 Uhr: Mehrere Menschen in Israel noch unter Trümmern verschüttet

Nach den iranischen Raketenangriffen sind noch immer mehrere Menschen in einem getroffenen Gebäude in Zentralisrael verschüttet.

Spezialkräfte der Armee und Hundestaffeln mit Rettungshunden seien im Einsatz, um sie zu bergen, berichtete die Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf den israelischen Heimatschutz.

Der ungefähre Ort der Verschütteten sei bekannt, aber es habe noch kein Kontakt aufgenommen werden können. Es werde davon ausgegangen, dass diejenigen, die sich zum Zeitpunkt des Angriffs im Bunker im Untergeschoss des Gebäudes aufgehalten hatten, überlebt haben.

15. Juni, 10.46 Uhr: Iran und Israel überziehen sich mit schweren Angriffen

Die Erzfeinde Israel und Iran haben sich in der Nacht erneut mit heftigen Angriffswellen überzogen. In Israel wurden mindestens 13 Menschen getötet, darunter mehrere Kinder, wie örtliche Medien unter Berufung auf die Rettungskräfte berichteten.

Rund 370 Menschen seien verletzt. Aus mehreren Städten wie der Küstenmetropole Tel Aviv sowie Jerusalem und Bat Jam gab es Berichte über getroffene Gebäude.

Israels Luftwaffe wiederum bombardierte in der iranischen Hauptstadt Teheran nach eigenen Angaben das Verteidigungsministerium sowie "Infrastruktureinrichtungen des iranischen Atomwaffenprojekts" und Öllager.

Israelische Soldaten durchwühlen Trümmer, um nach Überlebenden in einem Wohngebiet zu suchen, das von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde, in Bat Yam, Zentralisrael.
Israelische Soldaten durchwühlen Trümmer, um nach Überlebenden in einem Wohngebiet zu suchen, das von einer aus dem Iran abgefeuerten Rakete getroffen wurde, in Bat Yam, Zentralisrael.  © Ariel Schalit/AP/dpa

15. Juni, 8.14 Uhr: Zypern aktiviert Handy-Warnsystem – Tausende Bunker geöffnet

Das am nächsten zur Kriegsregion im Nahen Osten liegende EU-Land, die Republik Zypern, hat eine Warn-App (SafeCY) in Betrieb genommen, über die Bürger im Bedarfsfall über die Ortung des Handys den nächstgelegenen Schutzbunker ausfindig machen können.

In die App wurden zudem Leitlinien und nützliche Informationen integriert, um die Bürger möglichst umfassend zu informieren, wie sie sich im Falle eines Angriffs schützen können. Nach Angaben des Innenministeriums verfügt Zypern über rund 2200 Schutzräume und Schutzbunker.

Die Behörden sind besorgt, weil Großbritannien auf Zypern zwei souveräne Stützpunkte unterhält. Diese könnten Ziele für Angriffe aus dem Nahen Osten werden. Der wichtigste britische Stützpunkt (Akrotiri) befindet sich westlich der Hafenstadt Limassol.

Der Militärflughafen dieses Stützpunktes ist strategisch wichtig für Einsätze im Nahen Osten und wurde in den vergangenen Jahrzehnten öfter dazu benutzt. Ob die Briten von Akrotiri aus Israel im aktuellen Krieg gegen den Iran Hilfe geleistet haben, ist bislang unbekannt.

15. Juni, 7.17 Uhr: Israel fliegt auch Angriffe gegen Huthi-Miliz im Jemen

Der Iran unterstützt auch andere islamistische Kräfte wie die Huthi-Miliz im Jemen, die palästinensische Terrororganisation Hamas und die Hisbollah-Miliz im Libanon - sie alle gehören der von Teheran geführten "Achse des Widerstands" gegen den Erzfeind Israel an.

In Jemens Hauptstadt Sanaa, die von den Huthi kontrolliert wird, kam es ebenfalls zu lauten Explosionen.

Der arabische Nachrichtensender Al-Arabija berichtete unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, dass ein mutmaßlich von Israel geführter Angriff eine Zusammenkunft ranghoher Huthi-Funktionäre getroffen haben könnte. Weder die Huthi noch das israelische Militär äußerten sich zunächst dazu.

Bewaffnete Mitglieder der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz nehmen an einer Demonstration gegen die USA und Israel teil. (Archivbild)
Bewaffnete Mitglieder der vom Iran unterstützten Huthi-Miliz nehmen an einer Demonstration gegen die USA und Israel teil. (Archivbild)  © Osamah Yahya/dpa

15. Juni, 7.11 Uhr: Tote und Verletzte auch in Israel

Beim Einschlag einer iranischen Rakete in ein Wohnhaus kamen am frühen Morgen in der israelischen Stadt Bat Jam nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom mindestens vier Menschen ums Leben.

Örtlichen Medienberichten zufolge sind unter den Opfern zwei 8 und 13 Jahre alte Kinder. Die Rettungskräfte suchten am Morgen weiter fieberhaft nach noch etwa 35 Vermissten. Das Gebäude drohte komplett einzustürzen.

In Tel Aviv sind Spuren eines Raketenangriffs zu sehen.
In Tel Aviv sind Spuren eines Raketenangriffs zu sehen.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

15. Juni, 7.10 Uhr: "Teheran brennt"

Die Angriffe auf das Kommando des Verteidigungsministeriums wurden im Iran gemeldet. Im Nordwesten Teherans gerieten zudem Teile eines Öllagers in Brand. Die Lage sei unter Kontrolle, meldete das Portal SNN.

Auch aus anderen Teilen der Stadt berichteten Augenzeugen von heftigen Explosionen. Israels Verteidigungsminister Israel Katz schrieb auf der Plattform X: "Teheran brennt".

Flammen steigen aus einem Öllager auf, nachdem es mutmaßlich von einer israelischen Rakete getroffen wurde.
Flammen steigen aus einem Öllager auf, nachdem es mutmaßlich von einer israelischen Rakete getroffen wurde.  © Vahid Salemi/AP/dpa

15. Juni, 7.07 Uhr: Am Sonntag keine Atom-Gespräche zwischen USA und Iran

Eigentlich hätten Delegationen des Irans und der USA als Israels wichtigstem Verbündeten am Sonntag im Oman Gespräche über das iranische Atomprogramm führen sollen - diese Runde in der Hauptstadt Maskat wurde jedoch wegen der militärischen Eskalation abgesagt.

Diplomatie und Dialog seien dennoch "der einzige Weg zu dauerhaftem Frieden", teilte Omans Außenminister Badr al-Bussaidi auf X mit. Das Sultanat fungiert als Vermittler.

In den seit rund zwei Monaten laufenden Verhandlungen zwischen Washington und Teheran über das umstrittene Atomprogramm gab es zuletzt keine Fortschritte mehr. Nach der Absage ist fraglich, ob es nun überhaupt noch zu einer weiteren Runde kommen wird. Israel, die USA und andere westliche Staaten befürchten, dass der Iran heimlich Atomwaffen entwickelt. Teheran betont dagegen, das Programm diene ausschließlich zivilen Zwecken.

Titelfoto: Uncredited/Office of the Iranian Supreme Leader/AP/dpa

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