Israel-Krieg: Abgefangenes Gaza-Schiff im Hafen von Aschdod angekommen

Israel - Die Leiche des Hamas-Militärchefs Mohammed al-Sinwar ist nach Angaben der israelischen Armee identifiziert worden.

Blick ins UNRWA-Verteilzentrum im Gazastreifen, während dort Mehl der türkischen Katastrophenhilfe abgeladen wird.
Blick ins UNRWA-Verteilzentrum im Gazastreifen, während dort Mehl der türkischen Katastrophenhilfe abgeladen wird.  © Omar Ashtawy/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa

Die sterblichen Überreste seien in einem unterirdischen Tunnel unter dem Europäischen Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens gefunden worden, hieß es in einer Mitteilung.

Der Hamas-Anführer sei zusammen mit dem Kommandeur der Rafah-Brigade, Mohammed Sabaneh, bei einem Angriff am 13. Mai getötet worden. Sie hätten sich in einem unterirdischen Kommando- und Kontrollzentrum der islamistischen Hamas versteckt gehalten.

In dem Tunnel seien verschiedene Gegenstände gefunden worden, die den beiden Männern gehört hätten, hieß es in der Mitteilung der Armee ohne weitere Details. "Die Leichen weiterer Terroristen wurden während des Einsatzes entdeckt, ihre Identitäten werden gegenwärtig untersucht."

Geisel (28) entstellt aus Hamas-Hölle zurück: Jetzt werden ihre Wunden behandelt!
Israel Krieg Geisel (28) entstellt aus Hamas-Hölle zurück: Jetzt werden ihre Wunden behandelt!

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

9. Juni, 20.54 Uhr: Abgefangenes Gaza-Schiff im Hafen von Aschdod angekommen

Das Gaza-Solidaritätsschiff mit Greta Thunberg an Bord ist nach Medienberichten in der israelischen Hafenstadt Aschdod eingelaufen, nachdem die Armee es gestoppt hatte.

Die Zeitung "Haaretz" berief sich dabei auf Anwälte der internationalen Aktivisten. Es seien 17 Stunden vergangen, seitdem das Schiff aufgehalten wurde.

9. Juni, 14.31 Uhr: Aktivistengruppe will sich nicht entmutigen lassen

Die Aktivistengruppe um Greta Thunberg will sich vom Stopp ihres Segelschiffs auf dem Weg zum Gazastreifen durch Israel nicht entmutigen lassen.

"Wir werden wieder segeln. Wir lassen uns nicht abschrecken. Wir werden erneut in See stechen. Wir werden nicht aufhören, bis die Blockade endet und Palästina frei ist", teilte das Bündnis Freedom Flotilla Coalition mit.

In der Nacht hatte Israels Militär das Schiff "Madleen" der Aktivisten mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen kurz vor ihrem Ziel gestoppt. Das Schiff werde von der Marine zur israelischen Küste geschleppt, die Passagiere sollten in ihre Heimatländer zurückkehren, teilte Israels Außenministerium mit.

Thunberg war mit elf weiteren Aktivisten vor gut einer Woche von Sizilien aus in See gestochen, um mit der "Madleen" Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter in den Gazastreifen zu bringen. Zugleich wollten sie mit der Aktion internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Notlage in dem dicht besiedelten Küstengebiet mit etwa zwei Millionen Bewohnern richten.

Greta Thunberg und anderen Aktivisten wurde bei der Fahrt mit dem Gaza-Schiff "Madleen" ein jähes Ende bereitet.
Greta Thunberg und anderen Aktivisten wurde bei der Fahrt mit dem Gaza-Schiff "Madleen" ein jähes Ende bereitet.  © Freedom Flotilla Coalition/dpa

9. Juni, 14.26 Uhr: Hunderte Menschen demonstrieren gegen Stopp von Aktivisten-Schiff

Mehrere hundert Menschen haben am Berliner Alexanderplatz gegen den Stopp eines Aktivisten-Schiffs mit Hilfsgütern für die Menschen im Gazastreifen demonstriert.

An der Kundgebung unter dem Titel "Stoppt den Angriff auf die "Madleen"" nahm nach Polizeiangaben "eine Personenzahl im mittleren dreistelligen Bereich" teil.

Die Aktivisten rund um Greta Thunberg waren in der Nacht nach tagelanger Fahrt mit ihrem Segelschiff "Madleen" kurz vor dem Ziel von der israelischen Armee gestoppt worden. Das israelische Außenministerium erklärte, die "Madleen" sei wegen der vor dem Gazastreifen seit 2007 geltenden Seeblockade für nicht autorisierte Schiffe gestoppt worden.

Ein Berliner Polizeisprecher sagte nun, bei der Kundgebung habe es keine nennenswerten Vorkommnisse gegeben. An einer Gegenveranstaltung nahm demnach eine Handvoll Menschen teil.

Hunderte Menschen haben sich in Berlin gegen den Stopp des Aktivisten-Schiffs "Madleen" stark gemacht.
Hunderte Menschen haben sich in Berlin gegen den Stopp des Aktivisten-Schiffs "Madleen" stark gemacht.  © Sven Käuler/dpa

9. Juni, 7.42 Uhr: Israel fängt Gaza-Hilfsschiff "Madleen" ab und will Aktivisten nach Hause schicken

Israel hat das Gaza-Hilfsschiff "Madleen" vor seinem Eintreffen in dem Palästinensergebiet gestoppt. "Die 'Selfie-Yacht' der 'Promis'" sei auf sicherem Weg nach Israel umgeleitet worden, erklärte das israelische Außenministerium am Montag in Online-Netzwerken.

Die Aktivisten an Bord, darunter die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg und die Deutsche Yasemin Acar gehören, blieben demnach unbeschadet und sollen nach Hause zurückkehren.

Das Segelschiff liege mittlerweile in Israel vor Anker, erklärte das Außenministerium. Alle Passagiere seien "in Sicherheit und unbeschadet". Sie seien mit belegten Broten und Wasser versorgt worden. "Die winzige Menge an Hilfsgütern auf der Yacht, die nicht von den 'Promis' aufgebraucht wurde, wird nun über echte Hilfskanäle in den Gazastreifen gebracht", hieß es weiter.

8. Juni, 19.52 Uhr: Leiche von Hamas-Führer Mohammed al-Sinwar identifiziert

Die Leiche des Hamas-Militärchefs Mohammed al-Sinwar ist nach Angaben der israelischen Armee identifiziert worden. Die sterblichen Überreste seien in einem unterirdischen Tunnel unter dem Europäischen Krankenhaus in Chan Junis im Süden des Gazastreifens gefunden worden, hieß es in einer Mitteilung.

Der Hamas-Anführer sei zusammen mit dem Kommandeur der Rafah-Brigade, Mohammed Sabaneh, bei einem Angriff am 13. Mai getötet worden. Sie hätten sich in einem unterirdischen Kommando- und Kontrollzentrum der islamistischen Hamas versteckt gehalten.

In dem Tunnel seien verschiedene Gegenstände gefunden worden, die den beiden Männern gehört hätten, hieß es in der Mitteilung der Armee ohne weitere Details. "Die Leichen weiterer Terroristen wurden während des Einsatzes entdeckt, ihre Identitäten werden gegenwärtig untersucht."

Die sterblichen Überreste seien in einem unterirdischen Tunnel unter dem Europäischen Krankenhaus in Chan Junis gefunden worden, teilte das Militär mit.
Die sterblichen Überreste seien in einem unterirdischen Tunnel unter dem Europäischen Krankenhaus in Chan Junis gefunden worden, teilte das Militär mit.  © Ilia Yefimovich/dpa

8. Juni, 18 Uhr: Stiftung verteilt Gaza-Hilfsgüter erstmals direkt mit Lastwagen

Die Gaza Humanitarian Foundation (GHF) hat nach Medienberichten erstmals mit Lastwagen Lebensmittel außerhalb der Verteilzentren direkt an Palästinenser verteilt.

Der israelische Kan-Sender berichtete unter Berufung auf GHF, es seien mit rund 20 Lastwagen Hilfsgüter verteilt worden, um die bestehenden Verteilungszentren zu entlasten.

Auch andere israelische Medien berichteten über ein solches "Pilotprojekt" von GHF im Norden der Stadt Rafah, bei dem palästinensische Ortskräfte mitgeholfen hätten. Die Verteilung an den verschiedenen bereits bestehenden Zentren sei ohne Zwischenfälle verlaufen, berichtete das Nachrichtenportal "ynet" unter Berufung auf die Stiftung.

8. Juni, 16.46 Uhr: Israel will Ankunft von Thunbergs Schiff in Gaza verhindern

Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat die Armee angewiesen, ein Segelschiff mit Greta Thunberg und weiteren Aktivisten an Bord nicht zum Gazastreifen zu lassen.

"Der Staat Israel wird niemandem erlauben, die Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen", hieß es in einer Mitteilung von Katz. Er habe den Streitkräften angeordnet, die Ankunft des Schiffes "Madleen" des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition zu verhindern.

An die Schwedin Thunberg und die elf weiteren Aktivisten an Bord gerichtet sagte Katz: "Ihr solltet umkehren, denn ihr werdet Gaza nicht erreichen." Katz bezeichnete die Menschen an Bord als "linksextremistische Aktivisten". Israel werde gegen jeden Versuch vorgehen, die Seeblockade zu durchbrechen.

Seit einer Woche ist das Schiff des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition unterwegs nach Gaza.
Seit einer Woche ist das Schiff des Bündnisses Freedom Flotilla Coalition unterwegs nach Gaza.  © Salvatore Cavalli/AP/dpa

8. Juni, 13.12 Uhr: Tote Palästinenser nach Schüssen nahe Verteilungszentrum

In der Nähe eines Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe im Gazastreifen soll es nach palästinensischen Angaben erneut Tote durch israelische Schüsse gegeben haben.

Medizinische Kreise im Nasser-Krankenhaus meldeten, mindestens vier Menschen seien unweit eines solchen Zentrums in der Nähe von Rafah im Süden des Gazastreifens getötet worden. Laut Augenzeugen habe sich der Vorfall ungefähr einen Kilometer vom Verteilungszentrum entfernt ereignet.

Erneut sollen Menschen in der Nähe eines Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe durch Schüsse getötet worden sein.
Erneut sollen Menschen in der Nähe eines Verteilungszentrums für humanitäre Hilfe durch Schüsse getötet worden sein.  © Mariam Dagga/AP/dpa

8. Juni, 7.18 Uhr: Stürzt Netanjahus Regierung über Wehrpflicht-Streit?

Streng religiöse Männer waren in Israel lange von der Wehrpflicht befreit. Diese Ausnahmeregelung lief vergangenes Jahr aus. Der Regierung gelang keine neue Regelung.

Nach einer gescheiterten Kompromisssuche kündigten Rabbiner der Partei Vereinigtes Tora-Judentum den Austritt aus Netanjahus rechts-religiöser Koalition an. Sollte auch die streng religiöse Schas ausscheren, verlöre die Regierung ihre Mehrheit im Parlament. Ob es doch noch zu einer Einigung in letzter Minute kommt, ist unklar.

8. Juni, 7.02 Uhr: Demonstranten in Israel fordern Ende des Krieges

In Israel gingen am Abend in mehreren Städten des Landes wieder Tausende Menschen gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu auf die Straße und forderten die Freilassung der im Gazastreifen weiter festgehaltenen Geiseln.

Die Tochter einer getöteten Geisel warf der "Times of Israel" zufolge bei einer Kundgebung in Tel Aviv der Regierung vor, den seit mehr als anderthalb Jahren andauernden Krieg auf Kosten der Verschleppten in die Länge zu ziehen. Laut örtlichen Berichten gingen Sicherheitskräfte am Rande gewaltsam gegen Anti-Kriegsdemonstranten vor.

Friedensaktivisten marschieren in der Nähe der Grenze zwischen Israel und Gaza im Süden Israels, um ein Ende des Krieges und der Aushungerung der Zivilbevölkerung sowie die Freilassung aller von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu fordern. (Archivbild)
Friedensaktivisten marschieren in der Nähe der Grenze zwischen Israel und Gaza im Süden Israels, um ein Ende des Krieges und der Aushungerung der Zivilbevölkerung sowie die Freilassung aller von der Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu fordern. (Archivbild)  © Leo Correa/AP/dpa

8. Juni, 7 Uhr: Aktivisten um Thunberg weiter auf dem Seeweg Richtung Gaza

An diesem Montag wollen Aktivisten um die Schwedin Greta Thunberg mit ihrem Segelschiff "Madleen" vor der Küste Gazas ankommen, wie sie auf Instagram mitteilten.

Die Gruppe will nach eigenen Angaben Hilfsgüter wie Babynahrung und medizinische Güter zu den notleidenden Menschen in dem Kriegsgebiet bringen und zugleich internationale Aufmerksamkeit auf die humanitäre Lage in Gaza richten. Einem Medienbericht zufolge wollen die israelischen Sicherheitsbehörden das Schiff jedoch nicht anlegen lassen.

Titelfoto: Freedom Flotilla Coalition/dpa

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