Israel-Krieg: Dutzende Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Israel - Die notleidende Zivilbevölkerung im Gazastreifen muss sich auf eine neue Groß-Offensive Israels zur Zerschlagung der palästinensischen Terrororganisation Hamas einstellen.

UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher (39) ist wegen der angekündigten Groß-Offensive Israels im Gazastreifen sehr besorgt.
UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher (39) ist wegen der angekündigten Groß-Offensive Israels im Gazastreifen sehr besorgt.  © Christiane Oelrich/dpa

Der Einsatz solle "in den kommenden Tagen" beginnen, kündigte der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) am Mittwoch an. Ziel sei es, die Hamas vollständig zu besiegen und die verbliebenen Geiseln in ihrer Gewalt zu befreien.

UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher (39) kritisierte Israels Umgang mit dem nach außen abgeriegelten Küstengebiet scharf und warnte vor einem "Völkermord".

Alle Entwicklungen zum Krieg in Gaza, Libanon und Israel findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

15. Mai, 20.17 Uhr: Hamas führt direkte Gespräche mit den USA

Die islamistische Hamas führt nach Angaben eines hochrangigen Mitglieds des Politbüros der Terrororganisation direkte Gespräche mit den USA.

Die Hamas sei mit Mitgliedern der US-Regierung über die Bedingungen für ein Ende des Krieges im Gazastreifen in Kontakt, sagte Basim Naim dem britischen TV-Sender Sky News. Die Hamas beharrt demnach auf ihrer Forderung nach einem vollständigen Rückzug der israelischen Armee aus dem Küstenstreifen.

15. Mai, 19.08 Uhr: Mehr als 130 Ziele im Gazastreifen angegriffen

Israels Armee hat in den vergangenen zwei Tagen nach eigenen Angaben mehr als 130 Ziele im umkämpften Gazastreifen angegriffen.

Als Ziele der Angriffe nannte das Militär in einer Mitteilung mehrere Raketenwerfer, einige Terrorzellen sowie Einrichtungen und Räume, von denen aus Anschläge auf israelische Soldaten verübt worden seien.

Eine neue Offensive im Gazastreifen soll bevorstehen. Schon jetzt greift die israelische Armee massiv an.
Eine neue Offensive im Gazastreifen soll bevorstehen. Schon jetzt greift die israelische Armee massiv an.  © Ariel Schalit/AP/dpa

15. Mai, 16.17 Uhr: Bericht über Dutzende Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei neuen Angriffen Israels im Gazastreifen sind nach palästinensischen Angaben erneut Dutzende Menschen getötet worden.

Bei Angriffen in Dschabalija im Norden des Küstenstreifens kamen am frühen Nachmittag nach Krankenhausgaben mindestens 15 Palästinenser ums Leben, viele davon Minderjährige. Es sei auch eine Klinik in dem Ort getroffen worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.

15. Mai, 10.03 Uhr: Dutzende Tote bei Angriffen Israels in Gaza

Bei neuen Angriffen Israels im Gazastreifen sind laut einem palästinensischen Bericht erneut Dutzende von Menschen getötet worden.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete 39 Tote bei Angriffen in der Nacht und am Morgen, darunter Frauen und Minderjährige.

Nach Angaben von Wafa wurden allein im Bereich von Chan Junis im Süden des Gazastreifens 27 Menschen getötet. Auch in Rafah, in Dschabalija im Norden des Küstengebiets und an anderen Orten sei es zu tödlichen Angriffen gekommen.

Erneut sind Dutzende Menschen in Gaza nach Angriffen Israels gestorben.
Erneut sind Dutzende Menschen in Gaza nach Angriffen Israels gestorben.  © Jehad Alshrafi/AP/dpa

15. Mai, 9.24 Uhr: Schwangere Frau nach Anschlag gestorben

Nach einem Anschlag eines Palästinensers im besetzten Westjordanland ist eine hochschwangere Israelin im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen erlegen.

Die Ärzte hätten vergeblich um ihr Leben gekämpft, teilte das Beilinson-Krankenhaus bei Tel Aviv mit. Das Baby sei mit Kaiserschnitt zur Welt gebracht worden. Nach Medienberichten ist es in kritischem Zustand.

Der Ehemann der 30-Jährigen wurde ebenfalls verletzt. Nach Medienberichten war das Paar unterwegs zur Geburt im Krankenhaus, als der Anschlag auf ihr Auto verübt wurde.

Die israelische Armee hatte am Mittwochabend mitgeteilt, ein Terrorist habe in der Nähe der Siedlung Bruchin das Feuer auf ein israelisches Fahrzeug eröffnet. Soldaten hätten die Verfolgung des Tatverdächtigen aufgenommen.

Die islamistische Hamas sprach in einer Mitteilung von einer "heldenhaften Tat" und rief die Palästinenser zum Aufstand gegen die israelische Besatzungsmacht auf.

Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog (65) sagte: "Der Mord an Zeela Gez, die auf dem Weg ins Krankenhaus war, um ein Baby zur Welt zu bringen, ist eine gruselige, schreckliche Terrortat, die uns bis ins Mark erschüttert." Der Terror werde Israel aber nicht entmutigen. Man werde die Täter unermüdlich jagen.

Ein Palästinenser hatte nahe der Siedlung Bruchin das Feuer auf ein israelisches Fahrzeug eröffnet.
Ein Palästinenser hatte nahe der Siedlung Bruchin das Feuer auf ein israelisches Fahrzeug eröffnet.  © -/Israeli Defence Force IDF/dpa

15. Mai, 6.38 Uhr: 67 Ex-Geiseln fordern Netanjahu zu Deal auf

67 ehemalige Geiseln haben den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu zu einem Deal mit der Hamas über die Freilassung der restlichen Entführten im Gazastreifen aufgerufen.

In einem offenen Brief mit der Überschrift "Ein Aufruf, Geschichte zu schreiben", war die Rede von einer historischen Gelegenheit nach der jüngsten Freilassung des US-Israelis Edan Alexander.

"Wir appellieren an alle, die an diesem Prozess beteiligt sind: Bitte zieht euch nicht zurück, bevor ein umfassendes Abkommen unterzeichnet ist." Bei indirekten Gesprächen in Katar über eine neue Waffenruhe hat es nach Medienberichten bislang keine Fortschritte gegeben.

"Die Mehrheit der israelischen Gesellschaft will die Geiseln zurück – selbst um den Preis, die Militäroperationen zu beenden", schrieben die Ex-Geiseln.

Zahlreiche ehemalige Geiseln fordern den israelischen Präsidenten auf an den Verhandlungstisch zurückzukehren.
Zahlreiche ehemalige Geiseln fordern den israelischen Präsidenten auf an den Verhandlungstisch zurückzukehren.  © Ariel Schalit/AP/dpa

14. Mai, 14.49 Uhr: Trump fordert, dass Syrien Israel anerkennt

US-Präsident Donald Trump (78) hat Syriens Übergangspräsidenten Ahmed al-Scharaa (42) dazu aufgerufen, Israel anzuerkennen.

Dies habe Trump beim Treffen der beiden Staatschefs in Riad gesagt, teilte das Weiße Haus mit. Al-Scharaa hat sich offen gezeigt für eine Annäherung an das Nachbarland, mit dem Syrien sich seit der Staatsgründung Israels im Jahr 1948 im Kriegszustand befindet.

14. Mai, 7.15 Uhr: Netanjahu kündigt "volle Kraft" im Kampf gegen Hamas an

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) sagte bei einem Treffen mit verwundeten Reservisten, die Zerschlagung der Hamas und die Befreiung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln gehörten untrennbar zusammen.

"In den kommenden Tagen werden wir mit voller Kraft hineingehen, um die Kampagne zu vollenden", versprach er. Selbst wenn die Hamas anbiete, weitere Geiseln freizulassen, werde Israel den Krieg nicht beenden. Eine zeitlich begrenzte Waffenruhe sei möglich, nicht aber ein dauerhaftes Ende der Kämpfe.

Die Armee hatte zuletzt mit der Mobilisierung zehntausender Reservisten begonnen. Israelische Medien berichteten aber, vor einer neuen Offensive solle noch das Ende des dreitägigen Besuchs von US-Präsident Donald Trump (78) in der Golfregion abgewartet werden, der am Dienstag in Saudi-Arabien begann und weitere Stopps in Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten vorsieht.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) will seine Armee mit "voller Kraft" in den Gazastreifen schicken.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (75) will seine Armee mit "voller Kraft" in den Gazastreifen schicken.  © Bernd von Jutrczenka/dpa

13. Mai, 19.49 Uhr: Israel greift weiteres Krankenhaus in Gaza an - Sechs Tote

Zum zweiten Mal binnen eines Tages hat die israelische Armee ein Krankenhaus in Chan Junis im südlichen Gazastreifen angegriffen. Dabei wurden nach Krankenhausangaben mindestens sechs Menschen getötet.

Die israelische Armee schrieb, es handele sich um einen "präzisen Angriff auf Hamas-Terroristen in einem Kommando- und Kontrollzentrum". Dieses befinde sich in einer unterirdischen Struktur unter dem Europäischen Krankenhaus in Chan Junis. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Nach unbestätigten israelischen Medienberichten galt der Angriff Mohammed al-Sinwar. Er ist der jüngere Bruder des im vergangenen Jahr getöteten Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar und gilt als neuer starker Mann in der islamistischen Miliz.

Von palästinensischer Seite gab es zunächst keine Angaben zur Identität der Getöteten und zur Frage, ob al-Sinwar sich unter ihnen befand. Al-Sinwar ist seit der Tötung des Hamas-Militärchefs Mohammed Deif im vergangenen Jahr durch Israel der neue Chef des bewaffneten Hamas-Arms, der Kassam-Brigaden.

13. Mai, 17.48 Uhr: Gaza-Verhandlungen - Israelische Unterhändler landen in Katar

Ein Team israelischer Unterhändler ist Medienberichten zufolge in Katars Hauptstadt Doha zu einer neuen Verhandlungsrunde gelandet. Das meldete unter anderem die israelische Nachrichtenseite "ynet".

Geplant ist demnach, dass auch der US-Sondergesandte Steve Witkoff sowie Adam Boehler, der Geisel-Beauftragte von US-Präsident Donald Trump, am Abend an den Verhandlungsgesprächen teilnehmen.

Die von den USA, Ägypten und Katar vermittelten indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas gerieten vor einigen Monaten ins Stocken. Es gibt weiterhin viele Streitpunkte zwischen beiden Kriegsparteien. Die Hamas fordert etwa ein Ende des Gaza-Kriegs, um weitere Geiseln freizulassen. Israels Regierung kündigte dagegen jüngst an, die Angriffe im Gazastreifen noch ausweiten zu wollen.

Titelfoto: Jehad Alshrafi/AP/dpa

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