Nahost-Konflikt: Israel greift erneut Ziel im Gazastreifen an

Tel Aviv - Die USA beteuern trotz der erneuten Eskalation der Gewalt im Gazastreifen den Bestand der Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas.

Der neuerliche Angriff der israelischen Armee im Gazastreifen hatte Tote und Verletzte zur Folge.
Der neuerliche Angriff der israelischen Armee im Gazastreifen hatte Tote und Verletzte zur Folge.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Nichts werde die Waffenruhe gefährden, sagte US-Präsident Donald Trump (79) auf seinem Weg von Japan nach Südkorea an Bord des Regierungsflugzeugs Air Force One Journalisten.

Am Vortag war es zur erneuten Eskalation der Gewalt gekommen.

Israel beschuldigte die Hamas, im Süden Gazas israelische Soldaten angegriffen zu haben. Dabei wurde ein Soldat getötet, wie das Militär am Morgen bestätigte. Israels Luftwaffe griff daraufhin Ziele im Gazastreifen an.

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Israel Krieg "Die Waffen schweigen": Hunderte Menschen feiern in München die Freilassung der Hamas-Geiseln

Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes wurden dabei mehrere Menschen getötet. Die Hamas erklärte, sie sei nicht für den Angriff auf Israels Soldaten verantwortlich. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

29. Oktober, 17.23 Uhr: Wadephul berät in Jordanien Umsetzung von Gaza-Friedensplan

Außenminister Johann Wadephul (62, CDU) hat mit Beratungen über die weitere Umsetzung des vor rund drei Wochen beschlossenen Gaza-Friedensplans eine mehrtägige Nahostreise begonnen.

In der jordanischen Hauptstadt Amman wurde der CDU-Politiker von seinem Amtskollegen Aiman al-Safadi begrüßt. Wadephul hatte zum Auftakt seiner Reise angekündigt, mit Deutschlands Partnern wolle er besprechen, wo und wie Deutschland konkret die nächsten Schritte des Friedensplans begleiten und unterstützen könne.

Johann Wadephul (62, l, CDU) spricht mit seinem jordanischen Amtskollegen Aiman al-Safadi während eines Treffens im Außenministerium.
Johann Wadephul (62, l, CDU) spricht mit seinem jordanischen Amtskollegen Aiman al-Safadi während eines Treffens im Außenministerium.  © Marcus Brandt/dpa

29. Oktober, 17.11 Uhr: Israel greift erneut Ziel im Gazastreifen an

Ungeachtet der erneuerten Waffenruhe hat die israelische Armee ein Ziel im nördlichen Gazastreifen angegriffen.

Das Militär teilte mit, in Beit Lahia sei "terroristische Infrastruktur" beschossen worden. Dort seien Waffen gelagert worden, die für einen unmittelbar bevorstehenden Angriff auf israelische Soldaten benutzt werden sollten. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Israel setzt seine Angriffe in Gaza fort. (Archivbild)
Israel setzt seine Angriffe in Gaza fort. (Archivbild)  © Saeed Qaq/ZUMA Press Wire/dpa

29. Oktober, 16.38 Uhr: Prien spricht von unfassbarer Respektlosigkeit gegenüber Geiselfamilien

Bundesfamilienministerin Karin Prien (60, CDU) hat scharf kritisiert, dass die Hamas anstelle der Leiche einer noch vermissten Geisel sterbliche Überreste einer bereits beigesetzten Geisel ausgehändigt hat.

"Das ist eine unfassbare Respektlosigkeit gegenüber den Familien der Geiseln", sagte die CDU-Politikerin während ihres Besuchs in Israel in Tel Aviv. "Und ich glaube, das muss man auch verstehen, dass die Israelis das so nicht hinnehmen können", sagte Prien.

Bildungsministerin Karin Prien (60, m., CDU) besucht den Geiselplatz in Tel Aviv und trifft Vertreter der deutsch-israelischen Geiselfamilien.
Bildungsministerin Karin Prien (60, m., CDU) besucht den Geiselplatz in Tel Aviv und trifft Vertreter der deutsch-israelischen Geiselfamilien.  © Ilia Yefimovich/dpa

29. Oktober, 9.18 Uhr: Israels Armee will Waffenruhe wieder einhalten

Die israelische Armee will nach eigenen Angaben die Waffenruhe im Gazastreifen wieder einhalten.

Zuvor hatte Israel nach einem tödlichen Angriff auf Soldaten Dutzende Ziele im Gazastreifen bombardiert.

Israels Armee hat angekündigt, sich wieder an die Waffenruhe halten zu wollen. (Archivbild)
Israels Armee hat angekündigt, sich wieder an die Waffenruhe halten zu wollen. (Archivbild)  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

29. Oktober, 8.05 Uhr: Hamas meldet Bergung von zwei weiteren Geisel-Leichen

Der militärische Arm der Hamas, die Kassam-Brigaden, teilte am späten Dienstagabend auf Telegram mit, bei Suchaktionen während des Tages die Leichen von zwei weiteren Geiseln in Gaza geborgen zu haben.

Auch die Namen von zwei Entführten werden genannt. In der Mitteilung steht jedoch nicht, wann die Leichen an Israel übergeben werden. Solange Israel Leichen von vermissten Geiseln nicht offiziell identifiziert hat und die Angehörigen nicht darüber informiert sind, veröffentlichen israelische Medien keine Namen.

29. Oktober, 8.01 Uhr: Israel sieht rote Linie überschritten

Israels Verteidigungsminister Israel Katz (70) sieht mit dem neuerlichen Angriff der Hamas eine "rote Linie" überschritten.

Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (76) befahl als Folge die Luftschläge nach Sicherheitskonsultationen. Die USA seien im Voraus über die Angriffe informiert worden, zitierte das "Wall Street Journal" einen US-Beamten. Washington habe von Israel erwartet, gezielt vorzugehen. Israel beabsichtige nicht, die Waffenruhe zu gefährden, hieß es.

"Am Ende des Tages müssen wir mit den Amerikanern abgestimmt handeln. Das hat seinen Preis", sagte ein ehemaliger Kommandeur der israelischen Marine der US-Zeitung. "Der Preis ist, dass wir nicht mit voller Härte reagieren können, wenn wir Verstöße durch die Hamas sehen", fügte er hinzu. Die USA wollten sicherstellen, dass die israelischen Reaktionen auf Verstöße verhältnismäßig ausfallen, damit die Waffenruhe nicht zusammenbricht.

Laut Israels Verteidigungsminister Israel Katz (70) hat die Hamas eine "rote Linie" überschritten.
Laut Israels Verteidigungsminister Israel Katz (70) hat die Hamas eine "rote Linie" überschritten.  © Christoph Soeder/dpa

28. Oktober, 21.17 Uhr: Fünf Tote bei Angriff in Chan Junis

Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Zivilschutzes fünf Menschen getötet worden.

Ein Sprecher sagte, darunter seien auch Kinder. In der Stadt Chan Junis im Süden des Küstenstreifens sei ein Fahrzeug gezielt angegriffen worden. Ein israelischer Armeesprecher sagte, man prüfe den Bericht.

28. Oktober, 20.48 Uhr: Berichte über israelische Luftangriffe im Gazastreifen

Die israelische Luftwaffe hat nach Medienberichten intensive Angriffe im Gazastreifen gestartet.

Es seien Ziele in der Stadt Gaza sowie an anderen Orten in dem Küstenstreifen beschossen worden, berichteten israelische Medien.

28. Oktober, 17.23 Uhr: Netanjahu ordnet "intensive Angriffe" im Gazastreifen an

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (76) hat die Armee angewiesen, sofort "intensive Angriffe" im Gazastreifen auszuführen.

Dies teilte das Büro Netanjahus nach einer Sicherheitsberatung des Regierungschefs mit.

Ein israelischer Panzer bewegt sich entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza. (Archivfoto)
Ein israelischer Panzer bewegt sich entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza. (Archivfoto)  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

28. Oktober, 12.25 Uhr: Hamas hat Überreste eines 2023 geborgenen Israelis übergeben

Die jüngst von der Terrororganisation Hamas an Israel übergebenen sterblichen Überreste gehören israelischen Angaben zufolge zu einem Israeli, dessen Leiche die Armee vor knapp zwei Jahren geborgen hat.

Die Familie des Mannes sei informiert worden, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (76) mit. Zuvor hatten israelische Medien berichtet, es handle sich bei der am Montagabend übergebenen Leiche nicht um eine neue vermisste Hamas-Geisel.

Titelfoto: Saeed Qaq/ZUMA Press Wire/dpa

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