Nahost-Konflikt: Neue Angriffe Israels auf Gaza - Tote

Tel Aviv - Ain al-Hilwah im Süden des Libanons gilt mit rund 80.000 Einwohnern als das größte palästinensische Flüchtlingslager im Land. Nun greift das israelische Militär dort an.

Mindestens 13 Menschen kamen bei dem Angriff ums Leben.
Mindestens 13 Menschen kamen bei dem Angriff ums Leben.  © Mohammad Zaatari/AP/dpa

Bei dem israelischen Angriff sind nach libanesischen Behördenangaben mindestens 13 Menschen getötet worden.

Es habe weitere Verletzte bei dem Angriff auf Ain al-Hilwah bei der Küstenstadt Sidon gegeben, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut mit.

Alle Entwicklungen zum Nahost-Konflikt findet Ihr hier im TAG24-Newsticker.

19. November, 22.13 Uhr: Neue Angriffe Israels auf Gaza - Tote

Die Waffenruhe im Gaza-Krieg bleibt fragil: Als Reaktion auf einen Angriff auf israelische Soldaten im Gazastreifen hat Israels Armee eigenen Angaben zufolge dort Ziele der Hamas ins Visier genommen.

Dabei wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bis zum Abend 25 Menschen getötet.

Das israelische Militär hatte zuvor mitgeteilt, dass die Angriffe eine Reaktion darauf seien, dass "mehrere Terroristen" das Feuer auf israelische Soldaten in der Stadt Chan Junis im Süden des palästinensischen Küstengebiets eröffnet hätten. "Diese Aktion stellt einen Verstoß gegen das Waffenruheabkommen dar", teilte die Armee mit.

Die Waffenruhe im Gaza-Krieg hat schon mehrfach gewackelt. Israel wirft der Hamas nun eine Attacke auf Soldaten in Gaza vor und reagiert mit Angriffen auf Ziele der Islamisten. (Archivbild)
Die Waffenruhe im Gaza-Krieg hat schon mehrfach gewackelt. Israel wirft der Hamas nun eine Attacke auf Soldaten in Gaza vor und reagiert mit Angriffen auf Ziele der Islamisten. (Archivbild)  © Saeed Qaq/ZUMA Press Wire/dpa

19. November, 18.21 Uhr: Israels Armee - Angriffe im Gazastreifen begonnen

Trotz der geltenden Waffenruhe hat Israels Armee eigenen Angaben zufolge mit Angriffen auf Ziele der Hamas im gesamten Gazastreifen begonnen.

Dies sei eine Reaktion darauf, dass mehrere Terroristen das Feuer auf ein Gebiet in der Stadt Chan Junis eröffnet hätten, in dem israelische Soldaten im Einsatz seien.

"Diese Aktion stellt einen Verstoß gegen das Waffenruheabkommen dar", teilte das Militär mit. Israelische Soldaten seien nicht verletzt worden. Chan Junis ist die größte Stadt im südlichen Gazastreifen. Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht dazu, ob die Angriffe am Abend noch andauerten.

19. November, 18.20 Uhr: Israel warnt Libanesen in zwei Orten vor geplanten Angriffen

Israels Militär hat Bewohner zweier Dörfer im Südlibanon vor geplanten Angriffen aufgerufen, dort mehrere Gebäude zu verlassen.

Die israelische Armee werde "in Kürze militärische Infrastruktur der Hisbollah" angreifen, teilte ein Sprecher in arabischer Sprache auf der Plattform X mit. Die Miliz versuche, ihre Aktivitäten in den betroffenen Gegenden wieder aufzunehmen.

19. November, 18.19 Uhr: Wasserversorger im Gazastreifen nimmt Arbeit wieder auf

Ein Betreiber mehrerer Wasserentsalzungsanlagen im Gazastreifen hat nach Klärung des Schicksals eines Mitarbeiters eigenen Angaben zufolge seine Arbeit wieder aufgenommen. Die Firma Eta hatte aus Protest gegen die Festnahme des Mannes durch Sicherheitsleute der Hamas kurzzeitig seine Dienste eingestellt. Das Unternehmen versorgt eigenen Angaben nach mehr als eine Million Menschen in dem Gebiet, in dem sauberes Wasser knapp ist.

Weil die Hamas einen Mitarbeiter festgenommen hat, stellt ein für mehr als eine Million Menschen zuständiger Wasserversorger im Gazastreifen zeitweise den Betrieb ein. Nun soll der Fall geklärt sein.
Weil die Hamas einen Mitarbeiter festgenommen hat, stellt ein für mehr als eine Million Menschen zuständiger Wasserversorger im Gazastreifen zeitweise den Betrieb ein. Nun soll der Fall geklärt sein.  © Abed Rahim Khatib/dpa

19. November, 18.10 Uhr: EU-Außenminister beraten über Sanktionen und Gaza-Hilfe

Die Außenminister der EU-Staaten beraten an diesem Donnerstag in Brüssel über die jüngsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg und im Nahen Osten.

Thema sollen dabei unter anderem mögliche neue Maßnahmen gegen die sogenannte russische Schattenflotte zur Umgehung von Energiesanktionen sein. Mit Blick auf den Gaza-Konflikt steht die Frage im Raum, wie die EU zu einer erfolgreichen Umsetzung des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump beitragen kann.

19. November, 18.09 Uhr: Wieder Zwischenfälle mit Todesopfern in Gaza

Im Gaza-Krieg herrscht seit mehr als einem Monat eine Waffenruhe - dennoch hat es im Gazastreifen bei Zwischenfällen wieder Tote gegeben.

Israels Armee teilte mit, im Norden des abgeriegelten Küstengebiets hätten mehrere Personen die sogenannte gelbe Linie, hinter der sich das israelische Militär im Zuge der Waffenruhe zurückgezogen habe, übertreten und sich dort Soldaten genähert. Sie hätten eine Bedrohung dargestellt und seien deshalb ins Visier genommen und getötet worden.

19. November, 6.10 Uhr: 13 Tote bei Angriff auf Palästinenserviertel

Bei einem israelischen Angriff auf das größte Flüchtlingslager für Palästinenser im Libanon sind nach libanesischen Behördenangaben mindestens 13 Menschen getötet worden.

Es habe weitere Verletzte bei dem Angriff auf Ain al-Hilwah bei der Küstenstadt Sidon gegeben, teilte das Gesundheitsministerium in Beirut mit.

Quellen innerhalb des von Palästinensern bewohnten Viertels meldeten, die Opferzahl könnte weit darüber liegen. Der Angriff habe den Rand des Lagers getroffen. Ein israelischer Armeesprecher teilte auf Arabisch mit, das Militär habe "terroristische Elemente" angegriffen, die in einem "palästinensischen Trainingslager" operiert hätten.

Ersten Berichten zufolge könnte der Angriff eine Zusammenkunft von Anführern der islamistischen Hamas getroffen haben.

Palästinensische Rettungskräfte untersuchen den Ort, an dem ein israelischer Angriff das palästinensische Flüchtlingslager Ain al-Hilwah getroffen hat, und bergen die sterblichen Überreste von Opfern.
Palästinensische Rettungskräfte untersuchen den Ort, an dem ein israelischer Angriff das palästinensische Flüchtlingslager Ain al-Hilwah getroffen hat, und bergen die sterblichen Überreste von Opfern.  © Mohammad Zaatari/AP/dpa

18. November, 18.52 Uhr: Ein Toter nach Anschlag im Westjordanland

Bei einem Anschlag im Westjordanland ist laut einem israelischen Rettungsdienst ein Mann getötet worden.

Er habe Stichwunden am Körper aufgewiesen, teilte der Rettungsdienst Magen David Adom mit. Weitere Menschen seien verletzt worden, darunter ein Jugendlicher. Laut der "Times of Israel" könnte eine Frau versehentlich von Schüssen der israelischen Armee verletzt worden sein.

Israels Armee sprach von einem Terroranschlag, der sich an einer Kreuzung zwischen Betlehem und Hebron im südlichen Teil des Palästinensergebiets ereignet habe. Sie teilte mit, Soldaten hätten zwei mutmaßliche Täter nach dem Ramm- und Messerangriff getötet. In ihrem Fahrzeug sei Sprengstoff gefunden worden.

Israelische Sicherheitskräfte inspizieren nach dem Anschlag das mutmaßliche Täter-Fahrzeug.
Israelische Sicherheitskräfte inspizieren nach dem Anschlag das mutmaßliche Täter-Fahrzeug.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

18. November, 14.20 Uhr: Rüstungsexport-Beschränkungen für Israel werden aufgehoben

Nach dreieinhalb Monaten hebt die Bundesregierung die wegen des Gaza-Kriegs verhängten Beschränkungen für Rüstungsexporte nach Israel wieder auf.

Diese Entscheidung gelte ab dem 24. November, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius (59) der Deutschen Presse-Agentur.

Er begründete die Aufhebung unter anderem mit der seit dem 10. Oktober geltenden Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas, die sich "in den letzten Wochen stabilisiert" habe. Außerdem nannte er die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden und die verstärkte humanitäre Hilfe im Gaza-Streifen. Die Bundesregierung werde bei den Rüstungsexporten nun "generell wieder zur Einzelfallprüfung zurückkehren und auf die weiteren Entwicklungen reagieren".

Deutschland hat das Ende der Rüstungsexport-Beschränkungen für Israel verkündet. (Symbolfoto)
Deutschland hat das Ende der Rüstungsexport-Beschränkungen für Israel verkündet. (Symbolfoto)  © Robert Michael/dpa

17. November, 6.31 Uhr: Israels Regierung lehnt Palästinenserstaat ab

Entsprechend sorgte eine Formulierung in der von den USA eingebrachten Resolution zur Absicherung des Nahost-Friedensplans für den UN-Sicherheitsrat in Israel für Ärger.

Das Gremium verabschiedete diese am Montagnachmittag (Ortszeit) in New York. 13 Mitgliedsländer des Rates stimmten für den Vorschlag, der unter anderem auch eine Truppe aus internationalen Soldaten zur Stabilisierung der Waffenruhe vorsieht. Russland und China enthielten sich.

In der Resolution heißt es aber auch, sobald die im Westjordanland herrschende Palästinensische Autonomiebehörde (PA) ein Reformprogramm gewissenhaft umgesetzt habe und der Wiederaufbau des Gazastreifens vorangetrieben worden sei, könnten die Voraussetzungen für einen "glaubwürdigen Weg zur palästinensischen Selbstbestimmung und Staatlichkeit" gegeben sein.

Netanjahu lehnte die Gründung eines palästinensischen Staats erneut ab.

Benjamin Netanjahu (76) lehnt die Gründung eines palästinensischen Staats ab.
Benjamin Netanjahu (76) lehnt die Gründung eines palästinensischen Staats ab.  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

17. November, 16.39 Uhr: Weil sie in ihre Häuser wollten? Israels Militär tötet Palästinenser

Ungeachtet der geltenden Waffenruhe hat die israelische Armee eigenen Angaben zufolge Palästinenser im Gazastreifen angegriffen und getötet.

Im Norden des abgeriegelten Küstengebiets hätten mehrere Personen die sogenannte gelbe Linie, hinter die sich das israelische Militär zurückgezogen hat, übertreten und verdächtige Gegenstände in der Nähe der israelischen Soldaten platziert.

Israels Armee habe die Gruppe angegriffen und einen Palästinenser getötet. "Die übrigen Terroristen flohen vom Tatort", hieß es in einer Mitteilung.

Bei einem weiteren Vorfall hat ein Palästinenser israelischen Armeeangaben zufolge ebenfalls die gelbe Linie überschritten und sich Soldaten genähert. Das israelische Militär habe ihn ebenfalls angegriffen und getötet.

Alle Opfer hätten versucht, in ihre Häuser zurückzukehren, meldete der von der Hamas kontrollierte Zivilschutz.

Trotz Waffenruhe bleibt die Lage im Gazastreifen angespannt. (Archivfoto)
Trotz Waffenruhe bleibt die Lage im Gazastreifen angespannt. (Archivfoto)  © Tsafrir Abayov/AP/dpa

17. November, 15.06 Uhr: Rüstungs-Beschränkungen für Israel werden aufgehoben

Nach dreieinhalb Monaten hebt die Bundesregierung die wegen des Gaza-Kriegs verhängten Beschränkungen für Rüstungsexporte nach Israel wieder auf.

Diese Entscheidung gelte ab dem 24. November, sagte Regierungssprecher Stefan Kornelius der Deutschen Presse-Agentur.

Er begründete die Aufhebung unter anderem mit der seit dem 10. Oktober geltenden Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Außerdem nannte er die Bemühungen um einen dauerhaften Frieden und die verstärkte humanitäre Hilfe im Gaza-Streifen.

Israels Außenminister Gideon Saar zeigte sich erleichtert. "Ich begrüße den Schritt von Kanzler Merz, die Entscheidung über das Teil-"Embargo" zurückzunehmen", teilte er auf der Plattform X mit.

Das Teil-Embargo hatte die deutsch-israelischen Beziehungen schwer belastet. Bundeskanzler Merz (70, CDU) hatte am 8. August angeordnet, dass vorerst keine Ausfuhren von Rüstungsgütern nach Israel mehr genehmigt werden, die im Gaza-Krieg verwendet werden können.
Das Teil-Embargo hatte die deutsch-israelischen Beziehungen schwer belastet. Bundeskanzler Merz (70, CDU) hatte am 8. August angeordnet, dass vorerst keine Ausfuhren von Rüstungsgütern nach Israel mehr genehmigt werden, die im Gaza-Krieg verwendet werden können.  © Robert Michael/dpa

17. November, 6.17 Uhr: UN-Sicherheitsrat bespricht Lage im Nahen Osten

Der UN-Sicherheitsrat berät heute über die Lage im Nahen Osten. Erwartet wird, dass es dabei auch um eine Resolution der US-Regierung zur Absicherung des Friedensplans von US-Präsident Donald Trump geht.

Darin heißt es, der Friedensprozess könne "einen Weg zur palästinensischen Selbstbestimmung und Staatlichkeit" bieten. Dieser Punkt löste in Israel zornige Reaktionen aus.

"Unsere Ablehnung eines palästinensischen Staates auf irgendeinem Gebiet westlich des Jordan besteht, ist gültig und hat sich kein bisschen geändert", erklärte Israels Regierungschef Netanjahu. "Seit Jahrzehnten weise ich solche Versuche zurück. Daher brauche ich keine Beteuerungen, Tweets oder Belehrungen von irgendjemandem."

Auch um den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump (79) werden die Gespräche sich drehen.
Auch um den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump (79) werden die Gespräche sich drehen.  © Manuel Balce Ceneta/AP/dpa

16. November, 15.39 Uhr: UN-Friedenstruppe im Libanon beklagt Beschuss durch Israelis

Die UN-Friedenstruppe im Libanon Unifil ist nach eigenen Angaben von israelischen Soldaten beschossen worden. Demzufolge schlugen die Kugeln nur etwa fünf Meter entfernt von Blauhelmsoldaten ein, die zu Fuß unterwegs waren und Deckung suchen mussten.

Tote oder Verletzte habe es bei dem Vorfall aber nicht gegeben, hieß es in einer Unifil-Mitteilung auf X. Die Maschinengewehr-Salven wurden demnach von einem Panzer abgegeben. Nach etwa 30 Minuten und Kontaktaufnahme mit den Israelis sei es den Soldaten gelungen, sich zu entfernen.

Israels Militär sagte, Soldaten hätten Warnschüsse auf zwei Verdächtige abgegeben. Eine Überprüfung habe schließlich ergeben, dass es sich dabei um UN-Soldaten auf Patrouille handelte. Sie seien wegen "schlechter Wetterbedingungen" als Verdächtige identifiziert worden. Der Vorfall werde untersucht.

16. November, 15.01 Uhr: Iran - Nach Angriffen aktuell keine Uran-Anreicherung

Infolge der israelischen und amerikanischen Angriffe auf Irans Atomanlagen im Juni reichert das Land laut Außenminister Abbas Araghtschi aktuell keinen Uran mehr an.

"Dies bedeutet aber nicht, dass sich der Iran sein Recht auf ein ziviles Atomprogramm sowie die eigene Urananreicherung absprechen lassen wird", sagte Araghtschi laut der Nachrichtenagentur Irna.

Titelfoto: Saeed Qaq/ZUMA Press Wire/dpa

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