Nahost-Konflikt: Neun Menschen sterben bei Zerstörung unterirdischer Anlagen

Gaza - Bei einem Einsatz israelischer Bodentruppen im Umland der syrischen Hauptstadt Damaskus sind mehrere Menschen getötet und etliche verletzt worden.

Die Leichen, die im Rahmen der Waffenruhe aus Israel zurückgebracht wurden, werden im Gazastreifen begraben.
Die Leichen, die im Rahmen der Waffenruhe aus Israel zurückgebracht wurden, werden im Gazastreifen begraben.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

Die israelische Armee wollte nach eigenen Angaben zwei Verdächtige in dem Ort Beit Dschinn südwestlich der syrischen Hauptstadt festnehmen. Sie sollen demnach der Terrororganisation Al-Dschama al-Islamija angehören und sollen unter anderem Raketenangriffe auf Israel geplant haben. Dabei kam es den Angaben nach zu einem Schusswechsel, in dessen Verlauf Israels Soldaten auch Unterstützung aus der Luft erhalten hätten.

Nach Angaben aus Kreisen der syrischen Gesundheitsbehörde wurden bei dem Vorfall am frühen Morgen (Ortszeit) mindestens zehn Menschen getötet und knapp zwei Dutzend verletzt. Israels Streitkräfte gaben an, mehrere Militante getötet zu haben. Die Verdächtigen seien festgenommen worden.

Bei dem Einsatz wurden demnach aber auch mehrere israelische Soldaten verletzt. Syrischen Angaben zufolge wurde die Rettung der Verletzten durch Beschuss der israelischen Soldaten erschwert, die am Rande des Orts Stellung bezogen haben sollen.

Nahost-Konflikt: Wieder Zwischenfälle im Gazastreifen - trotz Waffenruhe
Israel Krieg Nahost-Konflikt: Wieder Zwischenfälle im Gazastreifen - trotz Waffenruhe

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28. November, 16.34 Uhr: Israels Armee zerstört unterirdische Anlagen in Rafah

Israels Armee teilte mit, sie habe neun Tote in einem unterirdischen Komplex im Osten der Stadt Rafah gefunden.

Das israelische Militär zerstöre dort unterirdische Infrastruktur unter anderem mit Hilfe von Luftangriffen. Höchstwahrscheinlich seien sie dabei ums Leben gekommen, so die Armee. Sie sprach von Terroristen. Wann genau sie getötet wurden, sagte das Militär nicht.

Laut israelischen Medienberichten haben sich in der Gegend Dutzende bewaffnete Hamas-Mitglieder in Tunneln verschanzt. Verhandlungen über ihre Forderung nach freiem Geleit in Gebiete, die nicht von Israels Armee kontrolliert werden, seien bislang erfolglos geblieben.

Das israelische Militär sagte weiter: "Bislang wurden mehr als 30 Terroristen ausgeschaltet, die versuchten, aus der Untergrund-Terrorinfrastruktur im Osten von Rafah zu fliehen."

Mit Luftangriffen will das israelische Militär die unterirdische Infrastruktur der Terrororganisation Hamas zerstören - was bleibt, ist ein Bild der Verwüstung.
Mit Luftangriffen will das israelische Militär die unterirdische Infrastruktur der Terrororganisation Hamas zerstören - was bleibt, ist ein Bild der Verwüstung.  © Abed Rahim Khatib/dpa

28. November, 16.31 Uhr: Wieder tödlicher Zwischenfall im Gazastreifen

Trotz der Waffenruhe im Gaza-Krieg hat es erneut einen tödlichen Zwischenfall gegeben.

Israels Armee teilte mit, eine Person habe sich in einem vom Militär kontrolliertem Gebiet im Süden des Gazastreifens Soldaten genähert. Der Palästinenser sei eine unmittelbare Bedrohung für sie gewesen und deshalb aus der Luft angegriffen worden. Die Armee "traf den Terroristen und schaltete ihn aus, um die Bedrohung zu beseitigen", hieß es.

Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa hatte am Morgen einen Toten in dem Ort Bani Suheila im Süden des Küstengebiets gemeldet. Der Mann sei von einer israelischen Drohne getroffen worden.

28. November, 14.20 Uhr: Israel untersucht Tod zweier Palästinenser bei Festnahme

Israels Behörden ermitteln Berichten zufolge zu einem Vorfall, bei dem israelische Sicherheitskräfte zwei militante Palästinenser im Westjordanland erschossen haben, die sich zuvor ergeben haben sollen.

Eine Einheit des Justizministeriums, die mögliches Fehlverhalten von Polizisten prüft, habe eine Untersuchung gegen einen Grenzpolizisten eingeleitet, meldete die israelische Zeitung "Haaretz". Auch andere israelische Medien berichteten über den Beginn von Ermittlungen in dem Fall.

Israelische Medien berichteten unter Berufung auf beteiligte israelische Sicherheitskräfte, die beiden von Israel gesuchten Männer hätten ihnen erteilte Anweisungen nicht befolgt. Sie seien entgegen einer Anordnung in ein von Israels Einsatzkräften umstelltes Gebäude zurückgekehrt, aus dem sie Berichten zufolge zuvor mit erhobenen Händen gekommen waren. Daraufhin seien sie erschossen worden.

28. November, 11.13 Uhr: Größter israelischer Einsatz seit Sturz Assads

Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien berichtete von zehn Toten. Darunter seien sowohl Kämpfer als auch Zivilisten. Weitere Menschen werden demnach vermisst.

Der Beobachtungsstelle zufolge handelte sich um den größten israelischen Militäreinsatz in Syrien seit dem Sturz des früheren Langzeitherrschers Baschar al-Assad vor knapp einem Jahr. Laut den Aktivisten wurden Teile des Orts von der israelischen Armee ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung unter Beschuss genommen.

28. November, 10.58 Uhr: Tote und Verletzte bei israelischem Einsatz in Syrien

Bei einem Einsatz israelischer Bodentruppen im Umland der syrischen Hauptstadt Damaskus sind mehrere Menschen getötet und etliche verletzt worden.

Die israelische Armee wollte nach eigenen Angaben zwei Verdächtige in dem Ort Beit Dschinn südwestlich der syrischen Hauptstadt festnehmen. Sie sollen demnach der Terrororganisation Al-Dschama al-Islamija angehören und sollen unter anderem Raketenangriffe auf Israel geplant haben. Dabei kam es den Angaben nach zu einem Schusswechsel, in dessen Verlauf Israels Soldaten auch Unterstützung aus der Luft erhalten hätten.

Nebel liegt auf dem Gebiet in der Pufferzone in der Nähe der sogenannten Alpha-Linie, welche die von Israel kontrollierten Golanhöhen von Syrien trennt. (Archivbild)
Nebel liegt auf dem Gebiet in der Pufferzone in der Nähe der sogenannten Alpha-Linie, welche die von Israel kontrollierten Golanhöhen von Syrien trennt. (Archivbild)  © Matias Delacroix/AP/dpa

27. November, 19.49 Uhr: Militante Palästinenser ergeben sich - dann fallen Schüsse

Bei einem Einsatz im Westjordanland haben israelische Sicherheitskräfte mindestens zwei gesuchte Palästinenser getötet, die sich Berichten zufolge den Einsatzkräften zuvor ergeben haben sollen. Israels Armee und Polizei teilten mit, der Vorfall werde untersucht.

Die beiden Palästinenser seien aus nächster Nähe erschossen worden, meldeten mehrere israelische und palästinensische Medien. Ein von einem ägyptischen Sender verbreitetes Video soll den Vorfall in der Nähe der Stadt Dschenin zeigen.

Israels Armee teilte weiterhin mit, Einsatzkräfte hätten ein Gebäude umstellt, in dem sich von Israel gesuchte Verdächtige befunden hätten. Nach mehreren Stunden verließen die Militanten den Angaben zufolge das Gebäude. Danach sei dann auf sie geschossen worden, hieß es weiter. Wer die Schüsse abgab, sagte die israelische Armee zunächst nicht. Sie machte auch keine Angaben dazu, ob sich die Palästinenser ergeben haben.

Das palästinensische Gesundheitsministerium in Ramallah teilte mit, Israels Armee habe die Behörde über den Tod der beiden Palästinenser informiert. Demnach waren sie 26 und 37 Jahre alt.

Israelische Sicherheitskräfte wollen im Westjordanland gesuchte Palästinenser festnehmen. Als diese ein Gebäude verlassen, fallen Schüsse.
Israelische Sicherheitskräfte wollen im Westjordanland gesuchte Palästinenser festnehmen. Als diese ein Gebäude verlassen, fallen Schüsse.  © Majdi Mohammed/AP/dpa

27. November, 18.28 Uhr: Israelische Siedlergruppe dringt nach Syrien ein

Mitglieder einer israelischen Siedlergruppe haben israelischen Medienberichten zufolge die Grenze zu Syrien überquert, um dort eine Siedlung zu gründen.

Israels Armee teilte mit, israelische Bürger hätten an zwei verschiedenen Orten auf den von Israel annektierten Golanhöhen die Grenze übertreten und seien auf syrisches Staatsgebiet gelangt. Sie seien zurück nach Israel gebracht worden.

Die Israelis seien nach ihrer Rückkehr, gegen die sich einige gewehrt hätten, der israelischen Polizei übergeben worden, hieß es in einer Stellungnahme des Militärs. Die Armee verurteilte den Vorfall, bei dem es sich um eine Straftat handle, scharf.

Eine israelische Siedlergruppe hat laut Medienberichten an den Golanhöhen die Grenze zu Syrien übertreten, um eine Siedlung zu gründen. Das israelische Militär brachte sie zurück.
Eine israelische Siedlergruppe hat laut Medienberichten an den Golanhöhen die Grenze zu Syrien übertreten, um eine Siedlung zu gründen. Das israelische Militär brachte sie zurück.  © Ayal Margolin/JINIPIX/XinHua/dpa

26. November, 17.33 Uhr: Zehn Verletzte bei Armeeeinsatz im Westjordanland

Bei einem großangelegten Einsatz israelischer Sicherheitskräfte im Westjordanland sind palästinensischen Angaben zufolge mehrere Palästinenser verletzt worden.

Israels Einsatzkräfte hätten in der Nähe der Stadt Tubas zehn Einwohner "heftig geschlagen", meldeten die palästinensischen Hilfsorganisation Roter Halbmond sowie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Vier seien in eine Klinik gebracht worden. Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Vorwürfen.

26. November, 16.34 Uhr: Explosion in Syrien - mehrere Tote

Bei einer schweren Explosion im Norden der syrischen Provinz Idlib sind am Mittwoch nach Angaben lokaler Behörden fünf Menschen ums Leben gekommen.

Mindestens zehn weitere Personen wurden demnach verletzt. Bei der Explosion sei ein Lagerhaus zerstört worden sein. Dort sollen Munition und Raketen gelagert worden sein.

Das Medienbüro des Innenministeriums teilte mit, dass erste Ermittlungen eingeleitet worden sein. Sie deuteten darauf hin, dass Arbeiten in einer nahegelegenen Werkstatt die Explosion ausgelöst hätten.

Der andauernde Konflikt hat in Syrien zu immensen Zerstörungen geführt, die weit verbreitete Armut, Schäden an der Infrastruktur und einen Zusammenbruch der Dienstleistungen zur Folge haben.
Der andauernde Konflikt hat in Syrien zu immensen Zerstörungen geführt, die weit verbreitete Armut, Schäden an der Infrastruktur und einen Zusammenbruch der Dienstleistungen zur Folge haben.  © Moawia Atrash/dpa

26. November, 16 Uhr: Sorge vor neuer Gewalt gegen Minderheiten in Syrien

In Syrien wächst die Sorge vor erneuter Gewaltausbrüche gegen Minderheiten. In mehreren mehrheitlich alawitisch besiedelten Regionen Syriens sei es wieder zu Übergriffen gekommen, meldete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Seit den frühen Morgenstunden hätten lokale Informanten der Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien mehrere schwere Verstöße gemeldet, sagte Direktor Rami Abdel Rahman der Deutschen Presse-Agentur. Fahrzeuge in Lattakia und Banijas im Westen des Landes seien angegriffen worden. In Teilen der Hauptstadt Damaskus seien konfessionsgebundene Parolen skandiert worden. In alawatischen Vierteln riefen Unbekannte demnach: "Wir werden dafür sorgen, dass euch die Luft ausgeht."

Von einem kompletten Frieden ist Syrien noch entfernt. (Archivbild)
Von einem kompletten Frieden ist Syrien noch entfernt. (Archivbild)  © Leo Correa/AP/dpa

26. November, 9.41 Uhr: Leiche von israelischer Geisel identifiziert

Die Leiche einer weiteren israelischen Geisel ist nach der Übergabe im Gazastreifen in einem forensischen Institut in Tel Aviv identifiziert worden.

Die Familie der Geisel Dror Or sei informiert worden, dass ihr Angehöriger nach Israel zurückgebracht worden sei, teilte das Büro des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit.

Eine Frau hält ein Plakat mit einem Foto des 43-jährigen israelischen Geisels Dror Or. (Archivbild)
Eine Frau hält ein Plakat mit einem Foto des 43-jährigen israelischen Geisels Dror Or. (Archivbild)  © AHMAD GHARABLI / AFP

25. November, 21.55 Uhr: Fünf bewaffnete Palästinenser im Gazastreifen getötet

Israelische Soldaten haben nach Militärangaben im Süden des Gazastreifens fünf bewaffnete Palästinenser getötet. Der Vorfall habe sich im Osten der Stadt Rafah ereignet, hieß es in einer Mitteilung der Armee.

Bei einem Sucheinsatz in dem Gebiet hätten die Truppen "fünf bewaffnete Terroristen identifiziert und ausgeschaltet". Diese seien offenbar aus einer "unterirdischen Terror-Infrastruktur" herausgekommen.

"Israelische Truppen im Südkommando bleiben gemäß der Waffenruhe-Vereinbarung stationiert und werden weiterhin tätig sein, um jede unmittelbare Bedrohung zu beseitigen", hieß es weiter.

Israelische Soldaten haben im Süden des Gazastreifens fünf bewaffnete Palästinenser getötet, die offenbar aus einem unterirdischen Versteck kamen.
Israelische Soldaten haben im Süden des Gazastreifens fünf bewaffnete Palästinenser getötet, die offenbar aus einem unterirdischen Versteck kamen.  © Ilia Yefimovich/dpa

25. November, 18.30 Uhr: Wadephul drängt Israel zu humanitärer Hilfe in Gaza

Außenminister Johann Wadephul fordert die israelische Regierung auf, mehr humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu lassen.

Selbst wenn gut sechs Wochen nach der Waffenruhe zwischen Israel und der islamistischen Hamas wieder mehr Lebensmittel in den Gazastreifen kämen, fehle es vor dem Winter weiterhin an Zelten und medizinischer Ausrüstung, sagte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi in Berlin. Es bestehe dringender Handlungsbedarf.

Al-Safadi sagte, die Situation der Menschen im Gazastreifen habe sich zwar verbessert. Die humanitäre Lage in dem Küstengebiet sei aber immer noch sehr schwierig. Mehr als 90 Prozent der Menschen dort bräuchten humanitäre Hilfe zum Überleben.

Er appellierte an Israel, den Waffenstillstand einzuhalten. Dies sei fundamental, um Frieden und Stabilität zu erreichen.

Bei einem Treffen mit seinem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi forderte Außenminister Johann Wadephul Israel auf, mehr humanitäre Hilfe nach Gaza zu lassen.
Bei einem Treffen mit seinem jordanischen Kollegen Aiman al-Safadi forderte Außenminister Johann Wadephul Israel auf, mehr humanitäre Hilfe nach Gaza zu lassen.  © Jens Kalaene/dpa

25. November, 6.04 Uhr: Libanon - Ein Jahr Waffenruhe ohne Frieden

Wer nach Aita al-Schaab im Südlibanon kommt, sieht vor allem eines: Zerstörung, wohin das Auge hinblickt.

Kaum ein Haus steht noch, das nur drei Kilometer von der israelischen Grenze entfernte Dorf liegt in Trümmern. Balkone hängen an bröckelnden Häuserfassaden, Stahlträger ragen aus Trümmern, halb zerfetze Häuser geben Einblick in ehemalige Wohnräume.

90 Prozent des Dorfes wurden im Krieg zwischen der vom Iran unterstützten Hisbollah und Israel im vergangenen Jahr zerstört, sagt Bürgermeister Ahmad Srour.

Eigentlich gilt seit einem Jahr eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah. Von Frieden sind die Feinde jedoch weit entfernt: Spannungen, Angriffe und Misstrauen wachsen mit jedem Tag.
Eigentlich gilt seit einem Jahr eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah. Von Frieden sind die Feinde jedoch weit entfernt: Spannungen, Angriffe und Misstrauen wachsen mit jedem Tag.  © Marwan Naamani/dpa

25. November, 6.07 Uhr: Umstrittene Gaza-Stiftung GHF stellt Arbeit in Gaza ein

Die umstrittene, von den USA und Israel unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) beendet sechs Wochen nach Beginn der Waffenruhe endgültig ihren Einsatz im Gazastreifen.

Nach der Verteilung von mehr als 187 Millionen Mahlzeiten an Einwohner des Küstenstreifens stelle die Stiftung ihre Arbeit ein, teilte die Organisation mit. Man habe bewiesen, "dass es einen besseren Weg gibt, Hilfe für die Menschen in Gaza bereitzustellen", sagte GHF-Geschäftsführer John Acree.

Titelfoto: Abed Rahim Khatib/dpa

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