Nahost-Konflikt: Tote und Verletzte bei israelischen Luftschlägen im Libanon

Tel Aviv - Im Zuge des Gaza-Kriegs hat ein Gericht in Istanbul Haftbefehle gegen den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu und weitere 36 Mitglieder der Regierung erlassen.

Vertriebene Einwohner des Gazastreifens kehren langsam wieder in ihre alte Heimat zurück. Ihnen bietet sich ein Bild der Zerstörung.  © Rizek Abdeljawad/XinHua/dpa

Ihnen würden von der Generalstaatsanwaltschaft in Istanbul Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord vorgeworfen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Die Generalstaatsanwaltschaft begründete die Haftbefehle damit, infolge des "systematischen Völkermords und der Verbrechen gegen die Menschlichkeit", die der Staat Israel bisher in Gaza begangen habe, hätten Tausende Menschen, darunter Frauen und Kinder, ihr Leben verloren.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte Netanjahu immer wieder einen "Genozid" in Gaza vorgeworfen. Er unterhält zudem gute Beziehungen zur islamistischen Palästinenserorganisation Hamas.

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8. November, 13.17 Uhr: Tote und Verletzte bei israelischen Luftschlägen im Libanon

Bei erneuten israelischen Luftschlägen im Libanon sind nach libanesischen Angaben zwei Menschen getötet und mehrere verletzt worden.

Wie die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA meldete, wurden zwei Brüder auf einer Landstraße am westlichen Fuß des Bergs Hermon im Südosten des Landes getötet, als ihr Auto von einem Geschoss getroffen wurde und in Flammen aufging.

Zuvor waren laut NNA bei einem Angriff auf ein Fahrzeug aus der Luft sieben Menschen in dem südlibanesischen Ort Bint Dschubail verletzt worden.

Bei einem dritten Angriff in derselben Region wurde nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums ein Mann getötet, vier weitere Personen wurden verletzt.

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Die israelische Armee bestätigte, dass sie im besagten Gebiet einen Luftangriff durchgeführt habe. Dabei seien zwei Angehörige einer mit der schiitischen Hisbollah verbündeten Miliz getötet worden. (Archivfoto)  © Stringer/dpa

8. November, 11.33 Uhr: Tote Geisel als Kibbuz-Bewohner identifiziert

Die in der Nacht zum Samstag an Israel übergebene tote Geisel ist nach Angaben der israelischen Regierung als Lior Rudaeff identifiziert worden.

Der damals 61 Jahre alte Bewohner des Kibbuz Nir Izchak im Süden Israels hatte als Mitglied der Bereitschaftseinheit des Kibbuz beim Terrorangriff der islamistischen Hamas am 7. Oktober 2023 gegen die Eindringlinge gekämpft und war dabei getötet worden.

Seine Leiche verschleppten die Terroristen anschließend in den Gazastreifen. Den Angaben zufolge stammte Rudaeff aus Argentinien und kam als siebenjähriges Kind nach Israel. Er hinterlasse eine Ehefrau, vier Kinder und drei Enkelkinder.

Mitarbeiter des Roten Kreuzes transportierten zuletzt von der Hamas übergebene Leichen ab.  © Abdel Kareem Hana/AP/dpa

8. November, 7.16 Uhr: Gericht erlässt Haftbefehl gegen Netanjahu

Gegen Israels Ministerpräsident Netanjahu und weitere 36 Mitglieder der Regierung wurde im türkischen Istanbul Haftbefehl erlassen.

Ihnen würden Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord vorgeworfen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.

Die Generalstaatsanwaltschaft begründete die Haftbefehle mit "systematischen Völkermord" in Gaza sowie "Verbrechen gegen die Menschlichkeit".

Wegen des harten Vorgehens im zweijährigen Gaza-Krieg, bei dem Zehntausende Menschen getötet wurden, wurden Israel immer wieder Kriegsverbrechen, teilweise auch Genozid - also Völkermord - vorgeworfen. Die israelische Regierung weist diesen Vorwurf strikt zurück.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (76) bekommt erneut Gegenwind - diesmal aus Richtung der Türkei.  © Nathan Howard/Pool Reuters/dpa

7. November, 21.04 Uhr: Hamas übergibt weitere Leiche im Gazastreifen

Die islamistische Terrororganisation Hamas hat im Gazastreifen eine weitere Leiche an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben.

Nach Angaben der Hamas soll es sich um die sterblichen Überreste einer aus Israel entführten Geisel handeln. Die IKRK-Mitarbeiter seien mit einem Sarg auf dem Weg zu Vertretern der israelischen Armee, teilte das israelische Militär mit. In einem forensischen Institut in Tel Aviv muss anschließend die Identität geklärt werden.

Ein Hamas-Terrorist steht inmitten eines zerstörten Straßenzuges.  © Photo by OMAR AL-QATTAA / AFP

7. November, 13.04 Uhr: Brandsätze geworfen - Israels Armee tötet Jugendliche nahe Ramallah

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge zwei Palästinenser im Westjordanland erschossen, die Molotow-Cocktails auf eine zentrale Straße geworfen haben. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums in Ramallah waren die beiden Getöteten 16 Jahre alt.

Der Vorfall ereignete sich laut Armee bereits in der Nacht in dem Ort Al-Dschudaira, der zwischen Ramallah und Jerusalem im besetzten Westjordanland liegt. Das Militär veröffentliche Aufnahmen, die zeigen sollen, wie die Palästinenser einen Brandsatz über eine Sperranlage feuern. Die Anlage trennt die angegriffene, von israelischen Siedlern genutzte Straße von dem palästinensischen Ort Al-Dschudaira.

Der israelische Sender Kan berichtete, die beiden Palästinenser hätten auf israelische Fahrzeuge gezielt. Berichte über Verletzte oder Schäden gab es zunächst nicht.

Die israelische Armee soll zwei Jugendliche getötet haben. (Symbolbild)  © Ilia Yefimovich/dpa

7. November, 6.19 Uhr: Spannungen zwischen Israel und Hisbollah verschärfen sich

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge Angriffe auf Ziele der Hisbollah im Südlibanon beendet. Ziel seien unter anderem Waffenlager der Eliteeinheit Radwan gewesen, teilte Israels Militär mit.

Libanons Präsident Joseph Aoun sprach laut der staatlichen Nachrichtenagentur NNA von einem "eklatanten Verbrechen" Israels. Israel wirft der Hisbollah vor, ihre militärischen Kapazitäten im Süden des Nachbarlandes wieder aufbauen zu wollen. Libanons Regierung hatte im August einen Plan der USA angenommen, die Hisbollah zu entwaffnen.

Bis Ende des Jahres soll die vom Iran unterstütze Miliz ihre Waffen abgeben. Die Hisbollah hat diesem Zeitplan nie zugestimmt.

Kämpfer der irakischen Schiiten-Miliz Kataib Hisbollah. (Archivbild)  © Hadi Mizban/AP/dpa

7. November, 6.14 Uhr: Syriens Übergangspräsident im Weißen Haus erwartet

Al-Scharaa wird am Montag der erste syrische Präsident seit der Unabhängigkeit seines Landes im Jahr 1946 sein, der zu einem Besuch im Weißen Haus in Washington empfangen wird.

Netanjahu hatte unlängst die Vision einer künftigen Friedensregelung nicht nur mit Syrien, sondern auch mit dem im Norden angrenzenden Libanon skizziert. Dort gilt seit Ende November eine Waffenruhe zwischen Israel und der vom Iran unterstützten Schiitenmiliz Hisbollah. Doch die Spannungen haben sich zuletzt wieder verschärft.

Am Donnerstag bombardierte die israelische Armee gleich in mehreren Orten im südlichen Libanon Gebäude, die von der Hisbollah genutzt worden sein sollen.

Donald Trump (79) wird Syriens Übergangspräsidenten Ahmad al-Scharaa (43) im Weißen Haus treffen. (Archivbild)  © Bandar Aljaloud/Saudi Royal Palace/dpa

7. November, 6.08 Uhr: Israel führt Gespräche mit Syrien

Mit dem verfeindeten Syrien führt Israel unterdessen bereits Gespräche über ein Sicherheitsabkommen. Syriens Übergangspräsident al-Scharaa hatte die laufenden Verhandlungen kürzlich bestätigt. Er betonte allerdings, dass ein Abkommen noch keine Normalisierung der Beziehungen mit Israel bedeute.

Der UN-Sicherheitsrat hob derweil nicht nur die Sanktionen gegen al-Scharaa, sondern auch gegen Syriens Innenminister Anas Hasan Khattab auf. Die beiden Politiker hatten wegen früherer Verbindungen zur Terrormiliz Al-Kaida auf der internationalen Sanktionsliste des Rates gestanden.

Die US-Delegation wertete das Votum als Signal für einen politischen Neuanfang in Syrien ein Jahr nach dem Sturz von Ex-Machthaber Baschar al-Assad. Syriens Außenminister Asaad al-Shaibani dankte den USA und "befreundeten Nationen" auf der Plattform X für ihre Unterstützung.

Der syrische Übergangspräsidenten Ahmad al-Scharaa (43). (Archivbild)  © Mosa'ab Elshamy/AP/dpa

7. November, 6.06 Uhr: Länder sollen sich Abraham-Abkommen anschließen

Kasachstan sei das erste Land seiner zweiten Amtszeit, das den Abraham-Abkommen beigetreten sei - "das erste von vielen", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Der Nahe Osten soll dadurch weiter befriedet werden.

Höhere Priorität hätte sicher die erhoffte Einbindung von Ländern wie Saudi-Arabien und Syrien in die Abkommen. Trump hatte die Abraham-Abkommen, mit denen mehrere arabische Staaten die Beziehungen zu Israel normalisierten, 2020 während seiner ersten Amtszeit auf den Weg gebracht.

Nun wolle Washington vor einem geplanten Besuch des saudischen Kronprinzen und De-facto-Herrschers Mohammed bin Salman in Washington am 18. November neuen Schwung in die Abkommen bringen, zitierte "Axios" einen US-Beamten.

6. November, 20.20 Uhr: Israel beendet Angriffe auf Hisbollah-Ziele im Südlibanon

Israels Armee hat eigenen Angaben zufolge Angriffe auf Ziele der Hisbollah im Südlibanon beendet. Ziel seien unter anderem Waffenlager der Hisbollah-Eliteeinheit Radwan gewesen, teilte das israelische Militär am Abend mit.

Israel warf der vom Iran unterstützten Miliz erneut eine Wiederaufrüstung und damit einen Verstoß gegen die geltende Waffenruhe-Vereinbarung vor.

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