Nahost-Konflikt: Netanjahu ordnet "intensive Angriffe" im Gazastreifen an

Tel Aviv - Die von der Terrororganisation Hamas an Israel übergebene Leiche gehört Berichten zufolge nicht zu einer der noch verschleppten Geiseln.

Bei einer von der Hamas übergebenen Leiche handelt es sich offenbar nicht um eine israelische Geisel. (Archivbild)
Bei einer von der Hamas übergebenen Leiche handelt es sich offenbar nicht um eine israelische Geisel. (Archivbild)  © Leo Correa/AP/dpa

Israel gehe davon aus, dass die Islamisten am Montagabend sterbliche Überreste einer bereits zuvor überführten toten Geisel ausgehändigt hätten, meldeten mehrere israelische Medien übereinstimmend. Israels Armee und Regierung äußerten sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Berichten.

Die sterblichen Überreste wurden nach ihrer Überstellung nach Israel forensisch untersucht. Die "Times of Israel" meldete unter Berufung auf die zuständigen Behörden, der Identifizierungsprozess könne bis zu zwei Tage dauern.

In den meisten Fällen sei bislang jedoch innerhalb weniger Stunden nach Rückgabe der Geisel-Leichen die Identität der Personen festgestellt worden.

Nahost-Konflikt: Wieder Zwischenfälle im Gazastreifen - trotz Waffenruhe
Israel Krieg Nahost-Konflikt: Wieder Zwischenfälle im Gazastreifen - trotz Waffenruhe

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28. Oktober, 17.23 Uhr: Netanjahu ordnet "intensive Angriffe" im Gazastreifen an

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu (76) hat die Armee angewiesen, sofort "intensive Angriffe" im Gazastreifen auszuführen.

Dies teilte das Büro Netanjahus nach einer Sicherheitsberatung des Regierungschefs mit.

Ein israelischer Panzer bewegt sich entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza. (Archivfoto)
Ein israelischer Panzer bewegt sich entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza. (Archivfoto)  © Ohad Zwigenberg/AP/dpa

28. Oktober, 12.25 Uhr: Hamas hat Überreste eines 2023 geborgenen Israelis übergeben

Die jüngst von der Terrororganisation Hamas an Israel übergebenen sterblichen Überreste gehören israelischen Angaben zufolge zu einem Israeli, dessen Leiche die Armee vor knapp zwei Jahren geborgen hat.

Die Familie des Mannes sei informiert worden, teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu (76) mit. Zuvor hatten israelische Medien berichtet, es handle sich bei der am Montagabend übergebenen Leiche nicht um eine neue vermisste Hamas-Geisel.

28. Oktober, 10.20 Uhr: Drei Militante im Westjordanland getötet

Israelische Einsatzkräfte haben im Norden des Westjordanlands Armeeangaben zufolge drei Militante getötet.

Während eines "Antiterroreinsatzes" am Morgen hätten die israelischen Kräfte die Palästinenser in einer Höhle entdeckt und auf sie gefeuert, teilte das israelische Militär mit. Der Einsatz habe Personen gegolten, "die an Terroraktivitäten in Dschenin beteiligt waren", hieß es weiter. Er fand den Angaben zufolge in einem Dorf in der Nähe Dschenins statt, das als Hochburg militanter Palästinenser gilt.

Auch palästinensische Medien berichteten, dass israelische Einsatzkräfte drei Männer in einer Höhle getötet hätten. Die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa meldete, ihre Identität sei noch nicht geklärt.

Israelische Einsatzkräfte haben im Norden des Westjordanlands Armeeangaben zufolge drei Militante getötet. (Archivbild)
Israelische Einsatzkräfte haben im Norden des Westjordanlands Armeeangaben zufolge drei Militante getötet. (Archivbild)  © Ilia Yefimovich/dpa

28. Oktober, 10 Uhr: Übergebene Leiche ist wohl keine vermisste Hamas-Geisel

Die von der Terrororganisation Hamas an Israel übergebene Leiche gehört Berichten zufolge nicht zu einer der noch verschleppten Geiseln.

Israel gehe davon aus, dass die Islamisten am Montagabend sterbliche Überreste einer bereits zuvor überführten toten Geisel ausgehändigt hätten, meldeten mehrere israelische Medien übereinstimmend.

27. Oktober, 21.03 Uhr: Hamas übergibt weitere Leiche

Die Terrororganisation Hamas hat im Gazastreifen eine weitere Leiche an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben, bei der es sich um eine tote, aus Israel entführte Geisel handeln soll.

Die sterblichen Überreste seien auf dem Weg zu Vertretern des israelischen Militärs, wie Israels Armee am Abend mitteilte.

27. Oktober, 11.08 Uhr: UN-Friedenstruppe schießt israelische Drohne im Libanon ab

Die UN-Friedenstruppe im Libanon hat in einem seltenen Vorfall eine israelische Drohne abgeschossen.

Diese sei "auf aggressive Weise" über eine UN-Patrouille im Süden des Landes geflogen, teilte Unifil mit. Die UN-Truppen hätten daraufhin "defensive Gegenmaßnahmen ergriffen" und die Drohne am Sonntag abgeschossen.

Am selben Ort nahe Kafr Kila habe sich zuvor eine israelische Drohne den UN-Truppen genähert und eine Granate abgeworfen, teilte Unifil mit. Kurz darauf habe ein israelischer Panzer zudem auf die Friedenstruppen gefeuert. Verletzte habe es nicht gegeben.

27. Oktober, 11.07 Uhr: Verletzte bei Drohnenangriff im Gazastreifen

Erneut hat es einem Bericht zufolge mehrere Verletzte bei einem Zwischenfall im Süden des Gazastreifens gegeben.

Israels Armee habe mit einer Drohne eine Gruppe in der Kleinstadt Abasan al-Kabira angegriffen, meldete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Demnach wollten die Menschen ihre Häuser besichtigen. Es soll dem Bericht zufolge auch Schwerverletzte gegeben haben.

26. Oktober, 22.13 Uhr: Prien in Israel

Bildungsministerin Karin Prien (60, CDU) ist zu einer mehrtägigen Reise in Israel eingetroffen.

"Nachdem es jetzt erste Zeichen der Hoffnung für einen Frieden für Israel und den Nahen Osten gibt, ist mir besonders wichtig, dass wir möglichst schnell die zivilgesellschaftlichen Kontakte wieder intensivieren", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur bei Ankunft in Jerusalem. Das gelte insbesondere für Kinder und Jugendliche.

Das sei auch ihre Mission, sagte die CDU-Politikerin.

Bildungsministerin Karin Prien (60, CDU) ist selbst Jüdin, sieht sich aber nicht als religiös an.
Bildungsministerin Karin Prien (60, CDU) ist selbst Jüdin, sieht sich aber nicht als religiös an.  © Kay Nietfeld/dpa

26. Oktober, 13.14 Uhr: Libanon meldet zwei Tote nach israelischen Angriffen im Süden

Bei israelischen Luftangriffen im Süden des Libanon sind örtlichen Behörden zufolge am Samstag mindestens zwei Menschen getötet und ein weiterer verletzt worden.

Die Angriffe trafen ein Auto in der Gemeinde Haruf sowie ein Motorrad in der südlibanesischen Stadt Klaileh, erklärte das libanesische Gesundheitsministerium. Dabei seien zwei Menschen durch den "israelischen Feind" getötet worden.

Die israelische Armee erklärte indes, einen Kommandeur der Panzerabwehr der Hisbollah-Miliz, Sain al-Abidin Hussein Fatuni, getötet zu haben. Fatuni sei daran beteiligt gewesen, "die terroristische Infrastruktur der Hisbollah im Südlibanon wieder aufzubauen".

26. Oktober, 8.22 Uhr: Zehntausende in Israel fordern Rückgabe der toten Geiseln

In Israel haben einem Medienbericht zufolge am Abend Zehntausende für die Rückgabe der 13 toten Geiseln demonstriert, die sich noch immer im Gazastreifen befinden.

In Tel Aviv, Haifa, Jerusalem und weiteren Orten hätten die Menschen auch gegen die rechtsreligiöse Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu protestiert, meldete die Zeitung "Haaretz". Die größte Kundgebung am Abend fand im Zentrum der Küstenmetropole Tel Aviv statt. Die Veranstalter, das Forum der Geisel-Angehörigen, sprach von Zehntausenden Teilnehmern.

Die Mutter des kürzlich freigelassenen Soldaten Matan Angrest berichtete nach Angaben des Forums der Geisel-Familien in einer Rede von den Narben ihres Sohnes, deren Anblick sie nur schwer ertragen könne. Er erzähle ihr immer noch nicht alles, was er in Geiselhaft durchgemacht habe. Anat Angrest betonte außerdem: "Wir werden nicht ruhen, bis alle zurück sind, bis zur letzten Geisel."

Angehörige der Geiseln, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden, bei einer Kundgebung in Tel Aviv.
Angehörige der Geiseln, die von der Hamas im Gazastreifen festgehalten werden, bei einer Kundgebung in Tel Aviv.  © Mahmoud Illean/AP/dpa

26. Oktober, 6 Uhr: Trump macht Hamas Druck - Tote Geiseln schnell übergeben

US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf die islamistische Hamas, weitere tote Geiseln schnell auszuhändigen.

"Die Hamas wird damit beginnen müssen, die Leichen der gestorbenen Geiseln, darunter zwei Amerikaner, schnell zurückzugeben", schrieb Trump auf seiner Plattform Truth Social. Andernfalls würden die anderen Länder, die an den Friedensbemühungen beteiligt seien, Maßnahmen ergreifen, drohte er.

Einige der Leichen seien schwer zu erreichen, andere könnte die Hamas jedoch jetzt zurückgeben. Aus irgendeinem Grund mache die Terrororganisation das nicht, fuhr Trump fort. "Vielleicht hat das mit ihrer Entwaffnung zu tun", schrieb er, ohne das näher auszuführen. Seine Zusage, dass beide Seiten fair behandelt würden, gelte nur, wenn sie ihren Verpflichtungen nachkämen, mahnte Trump. "Mal sehen, was sie in den nächsten 48 Stunden tun werden. Ich beobachte das sehr genau."

Titelfoto: Ohad Zwigenberg/AP/dpa

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