Aufregung um Bordell-Plakat: Geht diese Stellenanzeige zu weit?

Graz - Ein großes Plakat vor einem Bordell im österreichischen Graz sorgt in unserem Nachbarland für Aufregung. Grund sind allerdings nichts obszöne Bilder, sondern der Text.

Ein Bordell in Österreich sorgt für Schlagzeilen. (Symbolbild)
Ein Bordell in Österreich sorgt für Schlagzeilen. (Symbolbild)  © 123RF/dmitrimaruta

"Wir stellen ein!!! 'Mädchentester'. Jetzt bewerben", steht auf dem Aushang des Nachtclub Maximus drauf.

Und genau das sorgt jetzt für Unverständnis. "Abgesehen davon, dass dieser Text zutiefst menschenverachtend und ungustiös (österreichisch für geschmacklos, Anm. d. Red.) ist, muss man wissen, dass in der Steiermark Werbung für Bordelle per se verboten ist", so Heide Bekhit, Referentin für Frauen und Gleichstellung in Graz gegenüber "meinbezirk.at".

Sie sei erstaunt, "wie sexistisch man sich heutzutage noch traut öffentlich zu plakatieren". Sie rechne damit, dass es eine Anzeige geben wird. "Natürlich ist es eine Anspielung auf Pädophilie."

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Der Betreiber reagierte mittlerweile ebenfalls und erklärt den eigentlichen Sinn hinter der Stellenausschreibung. "Es ist mir vollkommen klar, dass das Wort 'Mädchentester' im ersten Moment darauf deutet, dass wir auf der Suche nach Männern sind, die Damen unseres Etablissements auf Qualifikationen ihrer Branche testen", Rene Wollinger. Dem sei aber wohl nicht so.

Stattdessen suche man Menschen, die die Frauen "psychisch auf diesen schwierigen – wahrscheinlich 'den' härtesten Job der Welt vorbereiten". Mit der Kampagne wollte man Aufmerksamkeit erregen - was offenbar auch geklappt hat.

Um diesen Spruch geht es

"Mädchentester" dienen eigentlich einer guten Sache

Bei den Testern solle es vor allem darum gehen, durch Gespräche und eine intensive Vorbereitung den Frauen den Berufsalltag zu veranschaulichen. Laut Wollinger erleiden viele Sex-Arbeiterinnen psychische Probleme, da sie entweder aus den falschen Intentionen in den Beruf wechseln oder von Kunden ausgenutzt werden.

Die Art und Weise dieser Suche geht dem Frauenrat der Stadt Graz allerdings zu weit. Sie prüfen nun rechtliche Schritte.

Titelfoto: Montage: 123RF/dmitrimaruta, Screenshot/Facebook/Maximus Nightclub

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