Naples (USA) - Gabriel Yates aus Florida leidet unter einer sehr seltenen Hormonstörung. Diese sorgt dafür, dass der 15-Jährige bereits jetzt über zwei Meter groß ist. Doch nicht nur seine Körperhöhe macht dem Jungen zu schaffen.
Bis zur achten Stufe war Gabriel zwar stets der Größte in seiner Klasse, zunächst fand er seine Eigenschaft aber immer ziemlich cool. Als er sich aber schließlich bei jeder Tür ducken musste, begann sich der Junge aus Naples Gedanken zu machen, ob mit ihm etwas nicht stimmen könnte.
Das Internet spuckte ihm schnell den Begriff "Gigantismus" aus, eine sehr seltene Hormonstörung. Gabriels Ärzte schlossen dies zunächst aus.
"Es wurde erst richtig schlimm, als er in die Pubertät kam", so Gabriels Mutter, Tara Sargent, gegenüber PEOPLE. "Er war 12, 13 Jahre alt und schon über 1,80 Meter groß und wuchs immer noch fünf bis acht Zentimeter pro Jahr."
Schließlich sahen es auch die Mediziner ein und ließen eine Reihe von Tests durchführen. Bei einem Endokrinologen wurde nicht nur festgestellt, dass Gabriel den dreifachen normalen Wachstumshormonspiegel aufwies, sondern auch einen traubengroßen Tumor im Kopf hatte, der auf seinen Sehnerv drückte und sein peripheres Sehen beeinträchtigte. Außerdem wurde bei ihm Skoliose entdeckt.
Im April sollte der 2,18 Meter große Junge mit seiner einstigen Vermutung Recht bekommen, und es fiel tatsächlich die Diagnose: hypophysärer Gigantismus. "Ich war irgendwie erleichtert, weil ich dachte, ich sei einfach nur unsportlich und hätte keine Ausrede", so der 15-Jährige.
Seltene Krankheit: Teenager ist schon über zwei Meter groß
Sein Leiden ist äußerst selten. Weltweit gibt es nur wenige hundert gemeldete Fälle. Schuld daran ist, dass Gigantismus jahrelang unentdeckt bleibt und erst festgestellt wird, wenn die betroffene Person dann sehr schnell und viel wächst. Es gibt zwar Behandlungsmöglichkeiten, eine Heilung sei aber "schwierig", erklärt Tara. Betroffene brauchen meist ihr ganzes Leben lang spezielle Therapien.
Die Hormonstörung wirkt bei Gabriel beispielsweise auf seine Knochen, die weniger stabil und bruchanfälliger sind. Durch einen verdickten Hals leidet der Teenager nachts unter Atemaussetzern. Hinzu kommen ganz alltägliche Probleme wie das Fehlen passender Kleidung oder dass er nicht auf den Fahrersitz eines Autos passt. "Es ist einfach so, dass die Dinge nicht für Menschen wie mich gemacht sind, also muss ich mich anpassen", meint der Schüler.
Trotzdem versucht er, das Beste aus seiner Situation zu machen. Vor allem seine Hobbys wie Schauspielerei helfen ihm durch die schwierigen Zeiten und sind eine gute Ablenkung von den vielen Arztterminen, die er ständig wahrnehmen muss. Im August wurde ihm zumindest erfolgreich der Hypophysentumor aus seinem Hirn entfernt.
Auf GoFundMe sammelt seine Familie Spenden, um dem Teenager eine optimale Behandlung bieten zu können.