Kurios: Kreuzfahrtschiff läuft mit riesigem totem Wal vor dem Bug ein

New York - Naturschützer und Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel, nachdem ein Kreuzfahrtschiff mit einem 13 Meter langen toten Wal am Bug im Hafen von New York eingefahren ist. Die große Frage: Was ist dem Tier passiert?

Schlaff und leblos wurde der Wal am Bug des Schiffes mitgeschleppt. Ein Anwohner filmte den Moment.
Schlaff und leblos wurde der Wal am Bug des Schiffes mitgeschleppt. Ein Anwohner filmte den Moment.  © Montage: Screenshot/YouTube/SantaCruz008

Entdeckt wurde der Kadaver, als das Schiff der Kreuzfahrtgesellschaft MSC am vergangenen Wochenende den Hafen von Brooklyn, New York City, ansteuerte.

Die Atlantic Marine Conservation Society (AMCS), eine Organisation zum Schutz der Lebensräume und Tiere im Meer, berichtete auf Facebook über den kuriosen Fund und teilte mehrere Bilder. Ein Anwohner filmte die ungewöhnliche Szene zudem und veröffentlichte das Video in sozialen Medien.

Eine Autopsie identifizierte den 13 Meter langen Meeressäuger als ausgewachsenen, weiblichen Sei-Wal. "Sei-Wale sind vom Aussterben bedroht und werden in der Regel in tieferen Gewässern weit vor der Küste beobachtet", so die Tierschützer.

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Die Wale gelten als außergewöhnlich schnelle Schwimmer und können bis zu 55 km/h erreichen. Für gewöhnlich sind die Tiere in Meeren rund um die Welt anzutreffen - hauptsächlich aber im Atlantik sowie im Indischen und Pazifischen Ozean.

Die wichtigste Frage für die Wissenschaftler ist nun, ob der Wal durch den Aufprall mit dem Schiff starb oder bereits vorher tot war.

Biologen identifizierten das Tier als Sei-Wal, eine Unterart der Bartenwale, die durch 600 bis 680 Barten statt Zähnen im Maul gekennzeichnet sind.
Biologen identifizierten das Tier als Sei-Wal, eine Unterart der Bartenwale, die durch 600 bis 680 Barten statt Zähnen im Maul gekennzeichnet sind.  © Facebook/Atlantic Marine Conservation Society

Anwohner filmt toten Sei-Wal am Bug eines Kreuzfahrtschiffes

Warum musste das Wal-Weibchen sterben?

Mit einem Kran wurde das Wal-Weibchen aus dem Wasser geborgen und abtransportiert.
Mit einem Kran wurde das Wal-Weibchen aus dem Wasser geborgen und abtransportiert.  © Facebook/Atlantic Marine Conservation Society

"Wir sind zutiefst traurig über den Verlust jeglichen marinen Lebens", sagte ein Sprecher des Kreuzfahrtgesellschaft MSC in einem Statement, das People vorliegt. "Wir haben umfassende Maßnahmen getroffen, um Kollisionen zu vermeiden, wie zum Beispiel die Schulung aller unserer Deckoffiziere (...)."

Nach dem Zwischenstopp in New York segelte die MSC Meraviglia zu Häfen in Neuengland und Kanada. Währenddessen starteten die Tierschützer und Wissenschaftler ihre Nekropsie-Untersuchung (Tier-Autopsie).

Dabei entdeckten die Anzeichen eines Traumas am rechten Schulterblatt des Wales und eine Fraktur an der rechten Flosse. Die meisten Organe wurden toxikologische und andere lebensgeschichtliche Untersuchungen entnommen.

Anhand mehrerer Proben wollen die Biologen nun herausfinden, wie das Tier zu seinem tragischen Ende kam. Leider zählen Kollisionen mit Schiffen heute zu den größten Bedrohungen für Sei-Wale und andere Meeressäuger.

Titelfoto: Montage: Screenshot/YouTube/SantaCruz008, Facebook/Atlantic Marine Conservation Society

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