AnnenMayKantereit verteidigen Lützerath-Besetzung: "Ziviler Ungehorsam ist legitim"

Köln – Die Kölner Band AnnenMayKantereit hat sich mit klaren Worten zu den Klimaprotesten geäußert und Aktionen von Klimaaktivisten wie die Besetzung von Lützerath oder Straßenblockaden verteidigt.

AnnenMayKantereit hatten im Rahmen der Proteste um den Verbleib von Lützerath ein Konzert gegeben.
AnnenMayKantereit hatten im Rahmen der Proteste um den Verbleib von Lützerath ein Konzert gegeben.  © Henning Kaiser/dpa

"Ich finde zivilen Ungehorsam legitim. Ich habe Verständnis dafür, dass sich Leute auf die Straße kleben", sagte Gitarrist Christopher Annen (32) dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

"Der Ungehorsam findet ja auch auf politischer Ebene statt, muss man ehrlich sagen", sagte Annen mit Blick auf ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom April 2021, das den Gesetzgeber verpflichtete, die Reduktionsziele für Treibhausgasemissionen für die Zeit nach 2030 näher zu regeln.

Schritte zur Senkung von Emissionen dürfen somit nicht zulasten der jungen Generation auf die lange Bank geschoben werden.

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"Das wird an vielen Stellen einfach nicht eingehalten. Unsere Politik ist nicht darauf ausgerichtet, das CO-2-Budget, das Deutschland zugewiesen worden ist, einzuhalten, damit wir alle zusammen das 1,5-Grad-Ziel nicht reißen", sagte Annen.

Gitarrist schildert "beklemmende" Szenerie von Lützerath

Die Band hatte Anfang Januar beim Braunkohleort Lützerath ein Konzert vor Aktivisten gegeben, sang etwa "Habeck, Habeck, du warst mal ok, doch dann kam RWE".

Annen sagte, er habe es beeindruckend gefunden, wie intensiv sich die Menschen dort mit dem Thema Klimaschutz befasst hätten. "Ich fand es beklemmend zu sehen, wie besorgt und zum Teil richtig verzweifelt vor allem jüngeren Menschen sind angesichts der Klimakrise", erklärte er.

Titelfoto: Henning Kaiser/dpa

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