Frankfurt am Main/Sevilla (Spanien) - Der Co-Pilot einer Lufthansa-Maschine ist während eines Passagierflugs von Frankfurt am Main ins spanische Sevilla im Cockpit zusammengebrochen - während der Kapitän gerade auf dem stillen Örtchen gewesen ist! Ein neuer Bericht enthüllt die für viele Passagiere sicherlich schockierenden Details des Fluges.
Wie es im kürzlich veröffentlichten Abschlussbericht der spanischen Flugunfallbehörde hieß, geschah der bedrohliche Vorfall an Bord eines Airbus A321 am Vormittag des 17. Februars 2024. Damals mit an Bord: sechs Crewmitglieder sowie 199 Passagiere.
Nach einem Großteil der Strecke verließ der Kapitän (43) das Cockpit, um seinem natürlichen Drang nachzugehen. Der Co-Pilot (38) übernahm, offenbar in guter Verfassung. Kurz darauf erlitt der 38-Jährige, der vorher bei Tests angeblich keine medizinischen Auffälligkeiten zeigte, jedoch einen neurologischen Anfall und wurde bewusstlos. Der Autopilot griff ein.
Als der 43-Jährige etwa acht Minuten später zurück ins Cockpit wollte, scheiterte er mehrmals am Zugangscode der Sicherheitstür. Auch ein Flugbegleiter konnte den Co-Piloten nicht erreichen.
Der 43-jährige Kapitän entschied sich, den Notrufcode einzugeben. Bevor der Timer dafür jedoch herunterlief, öffnete der Co-Pilot die Tür: blass, schwitzend und sich seltsam bewegend, wie es hieß.
Notlandung etwa 20 Minuten nach dem Vorfall
Der 38-Jährige wurde von der Crew sowie einem Arzt aus der Reihe der Passagiere versorgt. Der Kapitän setzte etwa 20 Minuten später sicher zur Notlandung auf einem Flughafen in Madrid auf. Ein Krankenwagen brachte den Co-Piloten ins Krankenhaus. Passagiere wurden nicht verletzt.
Die spanische Kommission zur Untersuchung von Unfällen und Vorfällen in der Zivilluftfahrt kam zum Ergebnis, dass der medizinische Notfall nicht absehbar gewesen sei.
Für eine Empfehlung sprach man sich dennoch aus: "Dieser Vorfall hat gezeigt, dass es von Vorteil ist, wenn sich eine weitere befugte Person auf dem Flugdeck befindet, wenn einer der beiden Piloten aus physiologischen oder betrieblichen Gründen ausfällt", hieß es im Bericht.