Heftige Zahlen: So teuer waren die Streiks für die Lufthansa

Frankfurt am Main/München - Die jüngsten Streiks im Luftverkehr durchkreuzen die Gewinnpläne von Lufthansa.

Unter anderem streikte in den vergangenen Wochen auch das Bodenpersonal der Kranich-Airline.
Unter anderem streikte in den vergangenen Wochen auch das Bodenpersonal der Kranich-Airline.  © Lando Hass/dpa

Nach einem unerwartet hohen Verlust im ersten Quartal erwartet Vorstandschef Carsten Spohr (57) für das laufende Jahr nur noch einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von rund 2,2 Milliarden Euro, wie der Konzern überraschend am Montag in Frankfurt mitteilte.

Das ist rund eine halbe Milliarde weniger als bisher angepeilt, das Vorjahresergebnis von knapp 2,7 Milliarden scheint damit außer Reichweite. Im ersten Quartal hatten die Flugbegleiter und die Bodenbeschäftigten von Lufthansa die Arbeit niedergelegt. Auch das Sicherheitspersonal kämpfte mit Ausständen an mehreren Flughäfen für mehr Geld.

Den Angaben zufolge kosteten die Streiks das Unternehmen im ersten Quartal rund 350 Millionen Euro. Zwar schreiben Fluggesellschaften in dieser Zeit meistens rote Zahlen, doch diesmal fiel der operative Verlust des Konzerns mit 849 Millionen Euro mehr als dreimal so hoch aus wie ein Jahr zuvor.

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Inzwischen sind die Tarifkonflikte in Deutschland gelöst. Ihre Folgen für die kurzfristigen Ticketbuchungen reichen jedoch über das erste Quartal hinaus.

Hinzu kommen die ungelösten Konflikte bei der österreichischen Konzerntochter Austrian Airlines. Daher rechnet Spohr für das zweite Jahresviertel mit einer weiteren Ergebnisbelastung von rund 100 Millionen Euro.

Verbesserte Pünktlichkeit und weniger Wachstum im Flugangebot bei der Lufthansa im Fokus

Auf neue Flugzeuge muss Lufthansa teils länger warten als gedacht. Auch deshalb soll das Flugangebot im zweiten Quartal nicht so stark wachsen wie zunächst geplant.

Zudem will das Management mit einem geringeren Kapazitätsausbau die Pünktlichkeit verbessern.

Titelfoto: Lando Hass/dpa

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