Radikale Kostensenkung: Mercedes konkretisiert Milliarden-Sparpläne!

Von Oliver Schmale

Stuttgart - Der schwächelnde Autobauer Mercedes-Benz konkretisiert seine Sparvorgaben: Bis 2027 sollen nach einem Bericht des "Manager Magazin" rund fünf Milliarden Euro eingespart werden.

Das China-Geschäft von Mercedes schwächelt. Die Konsequenz: Die Kosten müssen runter.
Das China-Geschäft von Mercedes schwächelt. Die Konsequenz: Die Kosten müssen runter.  © Bernd Weißbrod/dpa

Schon Ende 2025 solle die Hälfte davon erreicht sein. Ein Sprecher des Unternehmens wollte die Zahlen nicht kommentieren. Er verwies auf frühere Aussagen, wonach der Autobauer in den kommenden Jahren seine Kosten um mehrere Milliarden Euro jährlich senken wolle.

Details nannte der Sprecher auf Nachfrage aber nicht. Begründet werden die Einschnitte mit der angespannten Situation in der Autoindustrie.

Die aktuelle Wirtschaftslage bleibe weltweit extrem volatil, teilte das Unternehmen mit. Nur durch nachhaltiges Steigern der Effizienz bleiben man finanziell stark und handlungsfähig.

Mercedes-Mitarbeiter protestieren gegen Verkauf eigener Autohäuser
Mercedes-Benz Mercedes-Mitarbeiter protestieren gegen Verkauf eigener Autohäuser

Nach Angaben des "Manager Magazins" sollen mehr als 20.000 Arbeitsplätze gefährdet sein. Diese Darstellung wies der Sprecher kategorisch zurück. Es gebe keine Pläne, Werke in Deutschland zu schließen.

Die Beschäftigungssicherung, die für den Großteil der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland gilt, stehe nicht infrage. Diese Vereinbarung - intern "Zusi 2030" genannt -, schließt betriebsbedingte Beendigungskündigungen grundsätzlich bis Ende 2029 aus.

Gewinneinbruch durch China-Schwäche

China war für den deutschen Hersteller über viele Jahre der Wachstumsgarant schlechthin.
China war für den deutschen Hersteller über viele Jahre der Wachstumsgarant schlechthin.  © Bernd Weißbrod/dpa

Mercedes hatte Ende Oktober einen Gewinneinbruch für das dritte Quartal vermeldet: Das Konzernergebnis fiel im Vorjahresvergleich um mehr als die Hälfte auf 1,72 Milliarden Euro. Der Umsatz ging um 6,7 Prozent auf 34,5 Milliarden Euro zurück. Diese Finanzergebnisse entsprächen nicht den Ansprüchen, die man bei Mercedes habe, teilte Finanzchef Harald Wilhelm damals mit.

Mercedes hat aktuell Schwierigkeiten - vor allem in China. Die teuren Modelle mit dem Stern laufen dort gerade nicht so gut wie gedacht. Für das laufende Jahr zeichnet sich auch keine Besserung ab. Die teuren Autos sind aber das Kernelement der Strategie von Konzernchef Ola Källenius (55).

Sie haben den Schwaben in den vergangenen Jahre Rekorde eingebracht. Mit der Wirtschaftsflaute in der Volksrepublik sind die wohlhabenden Mercedes-Kunden aber unerwartet sparsam geworden. Außerdem wächst die Konkurrenz heimischer Autobauer.

Titelfoto: Bernd Weißbrod/dpa

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