Tumult im Erdbeben-Gebiet: Deutsche Retter unterbrechen Hilfe wegen Sicherheitsrisiken

Bonn/Duisburg/Türkei – Wegen Sicherheitsbedenken: Das Technische Hilfswerk (THW) und die Hilfsorganisation I.S.A.R Germany unterbrechen ihre Rettungsarbeiten im Erdbebengebiet in der Türkei.

Helfer der Organisation I.S.A.R Germany mussten ihren Einsatz in der Türkei unterbrechen.
Helfer der Organisation I.S.A.R Germany mussten ihren Einsatz in der Türkei unterbrechen.  © -/I.S.A.R. Germany/dpa

In den vergangenen Stunden habe sich nach verschiedenen Informationen die Sicherheitslage in der Region Hatay geändert, teilten die Organisationen am heutigen Samstag mit. Such- und Rettungsteams blieben vorerst im gemeinsamen Basislager in der Stadt Kirikhan.

Wenn es einen konkreten Hinweis gebe, dass man jemand lebend retten könne, werde man aber dennoch hinausfahren, sagte die THW-Sprecherin Katharina Garrecht vor Ort der Deutschen Presse-Agentur.

THW und I.S.A.R teilte weiter mit: "Grund dafür scheinen unter anderem die Verknappung von Lebensmitteln und die schwierige Wasserversorgung im Erdbebengebiet zu sein."

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I.S.A.R-Einsatzleiter Steven Bayer sagte: "Es ist festzustellen, dass die Trauer langsam der Wut weicht." Tamara Schwarz, Sprecherin der THW-Zentrale in Bonn, sprach von "tumultartigen Szenen".

Der Schutz der Ehrenamtlichen stehe jetzt im Vordergrund. Die Teams blieben aber weiter vor Ort.

Warnung vor zunehmenden Aggressionen zwischen Gruppierungen in der Türkei

Zuvor hatten Soldatinnen und Soldaten einer Katastrophenhilfseinheit des österreichischen Militärs ihre Rettungsarbeiten in der Provinz Hatay eingestellt. "Es gibt zunehmend Aggressionen zwischen Gruppierungen in der Türkei. Es sollen Schüsse gefallen sein", sagte Oberstleutnant Pierre Kugelweis vom österreichischen Bundesheer der Nachrichtenagentur APA.

Auch die österreichischen Retter bleiben aber vor Ort und stehen für weitere Einsätze bereit.

Titelfoto: -/I.S.A.R. Germany/dpa

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