Ein Jahr nach Hochwasser: Feuerwehrmann (22) bleibt trotz Suchaktionen verschollen

Von Ulf Vogler, Christof Rührmair und Oliver Schmale

München - Ende Mai und Anfang Juni 2024 wurden Baden-Württemberg und Bayern nach ausgiebigen Regenfällen von einer verheerenden Flut getroffen. Mehrere Landkreise und größere Städte im Freistaat riefen damals den Katastrophenfall aus.

Ein Auto treibt im Juni 2024 in den Wassermassen in Offingen.  © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Mindestens vier Menschen kamen bei den Überflutungen in Bayern ums Leben, vermutlich gibt es aber ein fünftes Todesopfer.

Denn in Schwaben wird nach wie vor ein 22 Jahre alter Feuerwehrmann vermisst. Während der Überflutung war der Helfer bei Offingen im Landkreis Günzburg mit einem Boot unterwegs.

Das mit fünf Einsatzkräften besetzte Boot der DLRG-Wasserrettung war bei starker Strömung gekentert, die anderen vier Insassen konnten sich an Land retten.

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Seitdem wurde mehrfach von der Polizei und auch von privater Seite nach dem jungen Feuerwehrmann gesucht. Bei einer privaten Suchaktion war zuletzt aus der Donau ein Stiefel geborgen worden, von dem nicht auszuschließen ist, dass er von dem 22-Jährigen getragen wurde.

Eine gentechnische Untersuchung brachte aber diesbezüglich keine Gewissheit.

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Kommt nun die Hochwasser-Pflichtversicherung für alle Gebäudeeigentümer?

Die Straßen von Reichertshofen haben sich Anfang Juni 2024 in Flüsse verwandelt.  © Sven Hoppe/dpa

Die Schäden durch das Hochwasser liegen in Bayern und Baden-Württemberg laut Finanzministerium bei 4,1 Milliarden Euro.

"Bislang wurden über 14.200 Anträge von Privathaushalten auf Soforthilfe gestellt und im Zuge dessen bereits über 36,4 Millionen Euro an Betroffene für Schäden am Hausrat oder bei Schäden an Gebäuden ausbezahlt", sagt Finanzminister Albert Füracker (CSU).

Außerdem seien 2,1 Millionen Euro aufgrund von mehr als 500 Härtefonds-Anträgen geflossen.

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Die Flutkatastrophe in Süddeutschland hat auch die Diskussion um eine Pflichtversicherung gegen Hochwasserschäden noch einmal in den Vordergrund gerückt. Nach Angaben des GDV ist nur etwa jedes zweite Gebäude in Deutschland gegen sogenannte Elementarschäden durch eine Versicherung geschützt.

Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprach sich wiederholt für eine Pflichtpolice aus. "Wir können diese Schäden nicht immer jeweils staatlich einfach ersetzen", sagte er.

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