Landesregierung verrät: So schlimm war das Weihnachtshochwasser in NRW wirklich

Düsseldorf - Nordrhein-Westfalen hat das Weihnachtshochwasser als eines der schwersten Hochwasser seit Jahrzehnten nach Einschätzung der Landesregierung glimpflich überstanden.

In vielen Städten, wie hier in Köln, war der Pegelstand kritisch.
In vielen Städten, wie hier in Köln, war der Pegelstand kritisch.  © Roberto Pfeil/dpa

Das hat NRW-Umweltminister Oliver Krischer (54, Grüne) am Freitag in Düsseldorf mitgeteilt, nachdem an der Lippe auch der letzte Pegelstand unter die Warnstufe 1 gesunken war.

Größere Schäden an Infrastruktur und Gebäuden seien nach derzeitigen Erkenntnissen ausgeblieben. Die Gefährdung der Menschen habe mit dem Einsatz tausender Einsatzkräfte vermieden werden können.

"Auch die Deiche und Schutzanlagen im Lande haben dem Hochwasser Stand gehalten", bilanzierte Krischer. "Allerdings müssen wir auch feststellen: Es gibt hier deutlichen Sanierungsbedarf."

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Der Hochwasserschutz müsse weiter gestärkt werden: "Durch die Klimakrise werden Wetterextreme in Zukunft öfter eintreten." 13 von 17 Fluss-Einzugsgebieten in Nordrhein-Westfalen seien von Hochwasser betroffen gewesen. Räumliche Ausdehnung und Dauer seien außergewöhnlich gewesen.

"Praktisch überall im Land war zwischen Weihnachten und Neujahr Hochwasser, wenn auch in stark unterschiedlicher Ausprägung", sagte der Umweltminister.

2023 eines der beiden wärmsten und das regenreichste Jahr in Nordrhein-Westfalen

Auch die Ruhr hatte einen deutlich zu hohen Pegel.
Auch die Ruhr hatte einen deutlich zu hohen Pegel.  © -/Stadt Oberhausen/dpa

Das Jahr 2023 sei eines der beiden wärmsten und das regenreichste Jahr in Nordrhein-Westfalen seit Aufzeichnungsbeginn 1881 gewesen.

"Die Klimakrise bringt uns immer neue, oft gegensätzliche Wetterextreme. Extrem ist leider das neue Normal", sagte Krischer.

Zum Teil sei die Situation vor Ort weiter angespannt, da die Deiche wegen der langanhaltenden hohen Wasserstände sowie den Dauerregen stark durchnässt seien.

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Hochwasserschutzmaßnahmen der Vergangenheit wie etwa die Schaffung von Überflutungsräumen an der Lippe oder der Niers seien erfolgreich gewesen und hätten die Hochwasserlage entspannt.

Von den 34 hochwasserbedingten Sperrungen von Bundes- und Landesstraßen in NRW seien 22 wieder aufgehoben worden.

Die Landesregierung werde den Deichsanierungsplan am Rhein mit rund 44 Maßnahmen forcieren. Für die richtigen Prioritäten bei der Sanierung werde derzeit ein Deichkataster aufgebaut.

Titelfoto: Roberto Pfeil/dpa

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