Waldbrand in der Gohrischheide: Jetzt dreht der Wind nach Brandenburg

Riesa - Seit Dienstag lodern die Flammen. Der Waldbrand an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg fordert Einsatzkräfte und Anwohner weiterhin stark heraus.

Das Vegetationsfeuer in der Gohrischheide lodert schon seit fünf Tagen. Die Einsatzkräfte bleiben gefordert.
Das Vegetationsfeuer in der Gohrischheide lodert schon seit fünf Tagen. Die Einsatzkräfte bleiben gefordert.  © Sebastian Kahnert/dpa

Inzwischen kämpfen 700 Einsatzkräfte gegen den Waldbrand in der Gohrischheide.

Derweil wurden weitere Ortschaften geräumt. Zuletzt mussten 45 Menschen aus der Siedlung Jacobsthal Bahnhof ihr Zuhause verlassen. Auch eine Bahnstrecke in dem Bereich ist laut Landratsamt von den näher kommenden Flammen bedroht.

Der Waldbrand in der Gohrischheide, einem früheren Truppenübungsplatz, war am Dienstag ausgebrochen. In mehreren Einsatzabschnitten breite er sich derzeit weiter aus, hieß es am Abend.

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Feuerdrama in der Gohrischheide: Seit drei Tagen Kampf gegen die Flammen
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Es würden Hubschrauber eingesetzt und Schutzstreifen im Acker noch einmal verstärkt. Die Brandausbreitung in Richtung Kaserne Zeithain hätten die Einsatzkräfte unterdessen erfolgreich eingedämmt.

5. Juli, 20.47 Uhr: Wind dreht nach Brandenburg

Je nach Brandherd sei die Lage stabil oder auch dynamisch, teilte das Landratsamt in Meißen mit.

Doch der Wind drehte Richtung Brandenburg. Das wirkte sich bis Berlin aus: Die Rauchschwaden zogen bis in die Hauptstadt, wie der Einsatzleiter der Verbandsgemeinde Liebenwerda, Martin Neumann, sagte.

In der Warnapp Nina wurde am Morgen für die brandenburgischen Kreise Elbe-Elster, Dahme-Spree, Oberspreewald-Lausitz und Teltow-Fläming vor einer verstärkten Rauch- und Geruchsbelästigung gewarnt.

Der Wind hat sich gedreht. Nun ziehen die Rauchschwaden in Richtung Brandenburg.
Der Wind hat sich gedreht. Nun ziehen die Rauchschwaden in Richtung Brandenburg.  © Sebastian Kahnert/dpa

5. Juli, 20.07 Uhr: Weitere Einsatzkräfte eingetroffen: 700 Helfer kämpfen gegen die Flammen

Inzwischen sind 700 Einsatzkräfte auf sächischer Seite im Einsatz gegen den Brand in der Gohrischheide. Das teile das Landkreisamt Meißen am frühen Abend mit.

Inzwischen sind mehr als 1300 Hektar Fläche vom Feuer betroffen. Wann der Waldbrand als gelöscht gemeldet werden kann, ist noch nicht abzusehen.

5. Juli, 19.07 Uhr: Brandenburg schickt Unterstützung

Brandenburg unterstützt den Kampf gegen die Flammen in der Gohrischheide im benachbarten Sachsen.

Ein automatisiertes Löschfahrzeug sei eingetroffen, sagte der Einsatzleiter der Verbandsgemeinde Liebenwerda, Martin Neumann. Brandenburg übernehme auch die Luftkoordination für Hubschrauber von Bundespolizei und Bundeswehr.

Bislang hat sich das Feuer nicht auf Brandenburg ausgedehnt

5. Juli, 16.47 Uhr: So ist die Lage an den Einsatzabschnitten

Zur Stunde arbeiten die Einsatzkräfte an fünf Abschnitten in Sachsen. In seinem jüngsten Lage-Update vom Mittag gab das Landratsamt Meißen weitere Informationen bekannt.

An den Abschnitten Heidehäuser und Jacobsthal ist die Lage dynamisch, hieß es. Das Feuer habe sich ausgebreitet. Die Evakuierungen in den betroffenen Ortschaften dauern an.

In Neudorf und Lichtensee ist die Lage stabil. Es gebe nur noch vereinzelte Glutnester. Eine Biogasanlage konnte rechtzeitig vor den Flammen gesichert werden.

Im Abschnitt Nieska konzentrieren sich die Einsatzkräfte darauf, die Straße zwischen Nieska und Heidenhäuser freizubekommen. Später soll ein Bergepanzer der Bundeswehr die bestehende Brandschneise erweitern.

Auf der Satelitenkarte sind die einzelnen Brandherde eingezeichnet.
Auf der Satelitenkarte sind die einzelnen Brandherde eingezeichnet.  © EU/Copernicus EMS/EFFIS

5. Juli, 15.44 Uhr: Zahl der Einsatzkräfte aufgestockt - 650 Helfer vor Ort

Die Zahl der Einsatzkräfte, die gegen die Flammen in der Gohrischheide kämpfen, wurden um 50 Kräfte aufgestockt.

Inzwischen befinden sich 650 Kräfte von der Freiwilligen Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk, der Bundeswehr, der Polizei und anderen Organisationen im Einsatz, teilte das Landratsamt Meißen mit.

5. Juli, 15.43 Uhr: THW teilt Impressionen vom Einsatz

5. Juli, 15.14 Uhr: Gemeinde Zeithain sammelt Geldspenden

Die Gemeinde Zeithain sammelt Geldspenden für die Bekämpfung des großen Waldbrandes in der Gohrischheide.

Das Geld könne auf ein Konto der Gemeinde eingezahlt werden, teilte das Landratsamt Meißen mit.

An der Brandbekämpfung sind seit fünf Tagen neben der Bundeswehr und der Polizei auch viele ehrenamtliche Kräfte von Freiwilligen Feuerwehren, dem Technischen Hilfswerk und anderen Organisationen beteiligt.

5. Juli, 14.46 Uhr: Hubschrauber der Bundespolizei leistet Unterstützung

Beim Löschen des Vegetationsbrandes in der Gohrischheide leistet die Bundespolizei bereits seit dem 1. Juli tatkräftige Unterstützung.

So kam bereits ein Hubschrauber bei der Brandbekämpfung zum Einsatz. Bei insgesamt 80 Anflügen konnte die Besatzung der Bundespolizei-Fliegerstaffel Blumberg insgesamt rund 144.000 Liter Löschwasser in das Feuer abwerfen.

Diese Luftaufnahme zeigt das Ausmaß der Verwüstung in der Gohrischheide.
Diese Luftaufnahme zeigt das Ausmaß der Verwüstung in der Gohrischheide.  © Bundespolizeidirektion 11
Ein Bundespolizei-Hubschrauber nimmt Löschwasser aus einem mobilen Wasserbehälter auf.
Ein Bundespolizei-Hubschrauber nimmt Löschwasser aus einem mobilen Wasserbehälter auf.  © Bundespolizeidirektion 11

5. Juli, 11.27 Uhr: Waldbrandlage stabil, Rauch bis nach Berlin

Nachdem der Wind gedreht hat, ist der Brand in der Gohrischheide an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg auch in Teilen Brandenburgs und sogar im Süden Berlins zu riechen.

Die Rauchschwaden ziehen bis nach Berlin, sagte der Einsatzleiter der Verbandsgemeinde Liebenwerda, Martin Neumann, der dpa. Die Feuerwehren hätten entsprechende Hinweise über die Warnapps Nina und Mowas herausgegeben. Aus mehreren Stadtteilen gab es Berichte über Brandgeruch.

Die Lage sei in Brandenburg am Vormittag stabil, sagte er. "Bis dato alles okay." Es gebe "keine extremen Feuererscheinungen, Kleinteiliges muss überwacht werden". Auch die Lage in Sachsen sei seines Wissens nach stabil, dort sollte allerdings erneut ein größeres Aufgebot ausrücken und auch aus der Luft gelöscht werden.

Kritischer könnte die Lage am Nachmittag werden, wenn der Wind aus südlicher Richtung zunehme und die Temperaturen steigen, sagte Neumann.

Das Waldgebiet zwischen Sachsen und Brandenburg brennt seit mehreren Tagen.
Das Waldgebiet zwischen Sachsen und Brandenburg brennt seit mehreren Tagen.  © Daniel Wagner/dpa
Die Einsatzkräfte bleiben gefordert
Die Einsatzkräfte bleiben gefordert  © Sebastian Kahnert/dpa

5. Juli, 8.53 Uhr: Satellitenbilder sollen Ausmaß des Waldbrandes zeigen

Die Einsatzkräfte beim Waldbrand in der Gohrischheide erwarten am Vormittag aktuelle Satellitenbilder des Brandgebietes. Sie sollen helfen, "das bestehende Brandgeschehen flächenmäßig einschätzen zu können", wie das Landratsamt Meißen mitteilte.

Über das Ausmaß des Waldbrandes hatte es in den vergangenen Tagen unterschiedliche Angaben gegeben. Das Landratsamt berichtete am Donnerstag von 200 Hektar. Nach Angaben von Feuerwehrleuten vor Ort umfasste der Brand jedoch eine Fläche von rund 1000 Hektar.

Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa

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