"Freie Sachsen" immer radikaler: Experte besorgt

Dresden - Die "Freien Sachsen" werden immer mehr zum Sammelbecken für Neonazis. Darüber hinaus sei eine zunehmende Beschäftigung der extremen Rechten mit Umwelt- und Klimaschutz zu beobachten, warnt das Kulturbüro Sachsen.

Sammelbecken für alles, was keinen Rang, aber dafür eine nationalsozialistische Gesinnung hat: die "Freien Sachsen".
Sammelbecken für alles, was keinen Rang, aber dafür eine nationalsozialistische Gesinnung hat: die "Freien Sachsen".  © dpa/Sebastian Kahnert

Das Thema werde in der kompletten Landschaft der extremen Rechten, von der AfD bis zu knallharten Neonazis, diskutiert, sagte Fachreferent Michael Nattke (45) bei der Vorstellung der neuen Auflage seines Berichts "Sachsen rechts unten".

Das Thema schlummere noch, habe aber Mobilisierungspotenzial. Ziel: Instrumentalisierung der Klimafrage zur Delegitimierung des Staates und seiner Institutionen.

Nattke verwies zudem auf die zentrale Rolle der Kleinstpartei "Freie Sachsen" in der rechtsextremen Szene. Dort sammle sich alles, was an Neonazis in Sachsen in den vergangenen 20 Jahren irgendeine Bedeutung gehabt habe.

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Rechtsextremismus "Volksverpetzer" hofft nach Entzug der Gemeinnützigkeit auf Hilfe durch Politik

Grundsätzlich beobachte das Büro eine Zuspitzung der Rhetorik und eine Zunahme von Fake News in der Szene, wie erfundene Messer-Attacken nicht weißer Menschen oder die Erzählung, die Bundesregierung sei kriminell.

Kulturbüro-Geschäftsführer und Fachreferent Michael Nattke (45) warnt.
Kulturbüro-Geschäftsführer und Fachreferent Michael Nattke (45) warnt.  © Kulturbüro Sachsen/Susanne Keichel

Das Kulturbüro Sachsen berät seit 2001 auch die Kommunalpolitik im Freistaat mit dem Ziel, dem Rechtsextremismus eine aktive demokratische Zivilgesellschaft entgegenzusetzen.

Titelfoto: Montage: dpa/Sebastian Kahnert, Kulturbüro Sachsen/Susanne Keichel

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