Mobile Opferberatung: Rechtsextreme Gewalttaten weiterhin hoch

Magdeburg - Die Mobile Opferberatung hat im vergangenen Jahr in Sachsen-Anhalt 156 Gewalttaten durch Rechtsextreme verzeichnet.

Vermehrt bleiben Fälle von Gewalttaten der Polizei unbekannt. (Symbolbild)
Vermehrt bleiben Fälle von Gewalttaten der Polizei unbekannt. (Symbolbild)  © Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa

Von den Angriffen seien 227 Menschen betroffen gewesen, darunter 25 Kinder, teilte die Beratungsstelle mit.

Damit bleibe die Zahl der Taten wie schon in den vergangenen fünf Jahren weiterhin auf einem hohen Niveau. Es sei zudem von einem hohen Anteil an Taten auszugehen, die weder der Polizei noch der Beratungsstelle bekannt würden.

Besonders besorgniserregend bewertet die Beratungsstelle den starken Anstieg von Gewaltdelikten, die rassistisch motiviert gewesen seien und sich nicht etwa gegen politische Gegner richteten.

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Während im Jahr 2021 etwa jeder zweite rechtsextreme Angriff als rassistisch eingestuft wurde, habe sich dieser Anteil im vergangenen Jahr auf etwa zwei Drittel aller Angriffe erhöht.

Zu den Attacken zählte die Beratungsstelle etwa den Angriff auf zwei 12- und 13-jährige Mädchen, die in Zeitz (Burgenlandkreis) beleidigt und ins Gesicht geschlagen wurden, so wie auf zwei Ukrainerinnen, die in Bitterfeld geschlagen und verletzt wurden.

Den Zahlen der Beratungsstelle zufolge ereigneten sich die meisten rechten Gewalttaten in Halle (48 Angriffe), gefolgt von Magdeburg (31) und dem Harz (13). Die wenigsten Angriffe ereigneten sich demnach in Stendal (1) und im Salzlandkreis (1).

Die Mobile Opferberatung in Trägerschaft des Vereins "Miteinander - Netzwerk für Demokratie und Weltoffenheit Sachsen-Anhalt" unterstützt seit 2001 Betroffene rechter, rassistischer, antisemitischer und andersartiger Gewalt.

Titelfoto: Jens Wolf/dpa-Zentralbild/dpa

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