Großeinsatz an Kreuzfahrtschiff: Das war der Grund

Von Christopher Hirsch

Rostock - In Rostock-Warnemünde hat das Havariekommando mit 50 Einsatzkräften, einem Hubschrauber und mehreren Schiffen für den Ernstfall auf einem Kreuzfahrtschiff geprobt. An Bord der "Mein Schiff 7" sei ein Brand mit Verletzten simuliert worden, teilte das Havariekommando mit.

Rettungskräfte haben am Kreuzfahrtschiff "Mein Schiff 7" in Rostock den Ernstfall geprobt.  © Jens Büttner/dpa

Gegen 10.30 Uhr war nach Aussage einer Sprecherin des Havariekommandos ein Hubschrauber der Bundespolizei mit Feuerwehr-Spezialisten an Bord zum ersten von mehreren Flügen abgehoben. Von dem Hubschrauber seilten sich den Angaben zufolge Einsatzkräfte auf das Feuerlöschboot "Albert Wegener" und den Seenotrettungskreuzer "Arkona" ab.

Es handle sich dabei um Spezialisten der Berufsfeuerwehren aus Rostock, Lübeck und Hamburg. Nach dem Transfer vom Hubschrauber brachten die Hilfsschiffe die Teams zur "Mein Schiff 7". Der Hochseeschlepper "Fairplay 35" sicherte das Manöver ab.

Auf der "Mein Schiff 7" suchten die Einsatzkräfte die Verletzten, die von Besatzungsmitgliedern des Kreuzfahrtschiffes und Medizinstudenten dargestellt worden seien. Auch der simulierte Brand sei bekämpft worden. Außerdem sei der Verletztentransport von Bord auf die Hilfsschiffe und schließlich an Land trainiert worden.

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Es sei nicht die erste Übung mit einem Kreuzfahrtschiff, sagte die Sprecherin des Havariekommandos. Auch mit der Reederei Tui Cruises habe man schon zuvor zusammen trainiert. Dennoch: "Dass wir jetzt mit so einem Schiff dieser Größe üben können, ist absolut nicht alltäglich für uns."

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Passagiere an Bord über Einsatz informiert

Im Einsatz waren zahlreiche Rettungsboote und auch Hubschrauber.  © Jens Büttner/dpa

Das von Bund und Küstenländern finanzierte und im niedersächsischen Cuxhaven beheimatete Havariekommando ist für das Notfallmanagement in Nord- und Ostsee zuständig, etwa bei größeren Schiffsunfällen.

Die tatsächlichen Passagiere des Kreuzfahrtschiffes, das planmäßig Halt in Warnemünde gemacht hat, nahmen laut der Sprecherin nicht an der Übung teil, sind aber vorab informiert worden.

Ziel solcher Übungen ist es laut Havariekommando, unterschiedliche Notfallszenarien zu trainieren und so die Zusammenarbeit zwischen Crew, Einsatzkräften und beteiligten Behörden und Organisationen zu optimieren.

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"Ernsthafte Zwischenfälle mit Kreuzfahrtschiffen in deutschen Seegebieten gab es in jüngster Zeit nicht", sagte die Sprecherin.

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