Streitthema "Rente mit 70": So wenig hält NRW-Minister von CDU-Plänen

Von Yuriko Wahl-Immel, Stefan Heinemeyer

Berlin/Düsseldorf - In der Debatte um eine Reform des deutschen Rentensystems hat NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (68, CDU) Rufe nach einer "Rente mit 70" kritisiert.

NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (68) kann mit den Überlegungen aus der Jungen Gruppe der CDU nichts anfangen.
NRW-Sozialminister Karl-Josef Laumann (68) kann mit den Überlegungen aus der Jungen Gruppe der CDU nichts anfangen.  © Katharina Kausche/dpa

Es gebe nicht viele Länder in Europa mit einem höheren Renteneintrittsalter als Deutschland, sagte Laumann der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Er könne auch nicht erkennen, dass es in Deutschland übertrieben hohe Renten gebe.

"Es regt mich schon auf, wenn ich Leute aus den politischen Jugendverbänden erlebe, die sagen, wir bräuchten die Rente mit 70, die aber selbst noch mit 35 studieren", zitierte die WAZ den Minister.

Wichtig sei es vielmehr denjenigen, die schon in jungen Jahren gearbeitet haben, die Chance zu geben, früher aus dem Berufsleben rauszukommen, meinte der Sozialpolitiker.

Der Vorsitzende der Jungen Gruppe der Unionsfraktion im Bundestag, Pascal Reddig (30), hatte in der "Welt" gesagt, man müsse sich darauf einstellen, "länger zu arbeiten" und sich "von einigen nicht unbedingt erforderlichen, aber teuren Vorzügen unseres Rentensystems" verabschieden.

Die Rente mit 70 könne eine Lösung sein oder aber als Kompromiss eine sukzessive Erhöhung des Renteneintrittsalters.

Titelfoto: Katharina Kausche/dpa

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