Darum solltet Ihr Euren Hund auf keinen Fall mit einem Joint anpusten!

Leipzig - Es ist ein unvorstellbares Szenario: Immer wieder haben Tierärzte kleine Patienten auf dem Behandlungstisch, die eindeutig unter Drogen stehen. Warum das vor allem für Hund, Katz und Maus so gefährlich ist, davor möchten die Tierschützer von "aktion tier e.V." warnen.

Wenn ein Hundehalter Drogen konsumieren möchte, ist das seine Sache. Einem Tier Rauschgift zu verabreichen ist jedoch nur gemein und verantwortungslos. (Symbolbild)
Wenn ein Hundehalter Drogen konsumieren möchte, ist das seine Sache. Einem Tier Rauschgift zu verabreichen ist jedoch nur gemein und verantwortungslos. (Symbolbild)  © 123rf/Peter Ksinan

Hunde- und Katzenbesitzer werden nun nur entsetzt den Kopf schütteln können - tatsächlich kommt es immer wieder vor, dass Tierhalter ihren Schützlingen Drogen verabreichen. "Mal zum Testen, wie das Haustier auf das Rauschmittel reagiert, die anderen fressen aus Versehen Haschisch oder anderes Zeug, das irgendwo rumliegt", beschreibt Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., die verschiedenen Szenarien.

In manchen Fällen reicht es sogar, wenn Hund oder Katze beispielsweise mit einem Joint angepustet werden - und schon kann das Tier Symptome einer Cannabisintoxikation aufweisen!

Dazu gehören unter anderem Erbrechen, Durchfall, Bewegungsstörungen, Panikattacken oder Aggressionen. Bei entsprechender Dosis kann es zu komatösen Zuständen kommen, Todesfälle sind allerdings selten.

Tierärztin rät: Vorfälle gleich beim Veterinäramt anzeigen!

Vor allem Hunde vertragen Cannabis sehr schlecht - schnell können Vergiftungs-Symptome wie Durchfall, Erbrechen oder Schlimmeres auftauchen. (Symbolbild)
Vor allem Hunde vertragen Cannabis sehr schlecht - schnell können Vergiftungs-Symptome wie Durchfall, Erbrechen oder Schlimmeres auftauchen. (Symbolbild)  © 123RF/rawpixel

"Vor allem Hunde haben im Vergleich zum Menschen eine höhere Anzahl Cannaboid-Rezeptoren im Gehirn, was vermutlich die höhere Empfindlichkeit gegenüber THC - dem Wirkstoff von Marihuana - erklärt", so Veterinärin Dr. Tina Hölscher.

Die gängige Behandlungsweise ist dann ein Medikament zum Erbrechen, wenn der Konsum von Rauschgift nicht länger als zwei Stunden her ist. Ansonsten werden auch Aktivkohle und Lipid-Infusionen eingesetzt.

"Wenn Menschen Drogen konsumieren, ist das deren Entscheidung. Sie seinem Tier einzuflößen, ist ein Unding. Schließlich hat der Vierbeiner keine Ahnung, was vor sich geht, wenn der Rausch einsetzt. So etwas ist nicht lustig, sondern einfach nur gemein und unverantwortlich", findet Frau Dr. Hölscher klare Worte.

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Wer derartige Vorfälle in seinem Umfeld beobachtet, sollte auch nicht zögern, eine Anzeige beim Veterinäramt zu erstatten.

Titelfoto: 123rf/Peter Ksinan

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