Kurz vor Weihnachten: Herzlos-Besitzer setzt Husky-Welpen in S-Bahn aus
Berlin - Es hat schon einen Grund, warum Tierheime über Weihnachten einen Vermittlungsstopp verhängen: Sie wollen nicht, dass Hunde, Katzen, Kaninchen und Co. unterm Weihnachtsbaum landen, ehe das böse Erwachen erfolgt.

Dennoch kommen immer wieder während der besinnlichen Weihnachtszeit Haustiere ins Tierheim. Die Berliner Tierretter ziehen nun traurige Bilanz. Zwischen dem vierten Advent und dem zweiten Weihnachtsfeiertag fanden insgesamt 18 Tiere (vier Hunde und 14 Katzen) den Weg nach Lichtenberg.
Ein Fall sorgt wohl besonders für Kopfschütteln. Ein junger Husky wurde weder abgegeben noch irgendwo angeleint, sondern war mit der S7 unterwegs - ohne Leine und ohne Halsband.
Verängstigt kauerte der erst vier Monate alte Welpe unter einem Sitz.
Auch die zwei ausgesetzten Katzen erlebten Grausames. In Spandau wurde eine Mieze in einen Korb gesteckt, eine weiße Britisch-Kurzhaar-Katze wurde wiederum in einem Kreuzberger Hinterhof wie Müll in einem Karton entsorgt.
"Zum Glück wurden beide rechtzeitig gefunden", sagt Tierheimsprecherin Christine Streichan. "Ohne Hilfe hätten sie nicht überlebt."


Tiere suchen ein neues Zuhause
Sowohl der Mini-Husky als auch die anderen Fundtiere bleiben erst einmal fünf Tage in der Tiersammelstelle und ziehen dann ins Tierheim um, wo ein neues Zuhause gesucht wird. "In den meisten Fällen wissen wir nicht, ob die Tiere entlaufen sind, sich verirrt haben oder absichtlich ausgesetzt wurden", so Streichan.
Kleiner Trost: Vergangenes Jahr waren es mit 23 Tieren sogar etwas mehr. Zudem gab es bereits das ein oder andere Happy End. Ein Hund und eine Katze wurden von ihren Besitzern wieder abgeholt – sie waren entlaufen.
Titelfoto: Tierheim Berlin