Tierarzt soll Hund einschläfern, doch er macht einen tragischen Fehler

Zagnańsk (Polen) - In Polen wurde in dieser Woche ein Tierarzt verurteilt, der versehentlich einen gesunden Hund einschläferte. Der 75-Jährige hatte die Adresse verwechselt.

Ein Tierarzt war zur falschen Adresse gefahren und schläferte aus Versehen einen Hund ein, dem es gut ging. (Symbolbild)
Ein Tierarzt war zur falschen Adresse gefahren und schläferte aus Versehen einen Hund ein, dem es gut ging. (Symbolbild)  © 123rf.com/mieszko9

Der tragische Vorfall ereignete sich Anfang Mai 2022. Wie das polnische Nachrichtenportal Polsat News berichtete, rief damals eine Frau einen Tierarzt aus der Gemeinde Zagnańsk, Woiwodschaft Świętokrzyskie, an und bat darum, ihren kranken Hund einzuschläfern.

Der Veterinär stimmte zu, verwechselte dann jedoch die Adressen und fuhr zu einem anderen Haus. Er betrat das Grundstück, machte sich sofort an die Arbeit und verabreichte einem gesunden Tier eine tödliche Spritze - ohne sich vorher noch einmal rückzuversichern, ob es auch der Vierbeiner war, der von seinem Leiden erlöst werden sollte, und ohne sich die finale Erlaubnis zu diesem Schritt zu erfragen.

Augenblicke später war der fünfjährige Deutsche Schäferhund namens Stefan tot. Erst danach ging der Arzt für ein kurzes Gespräch zum Besitzer. Dabei stellte sich heraus, dass es zu einem fatalen Irrtum gekommen war.

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"Ich war sehr verwirrt und überrascht", sagte der Mann, der nun vor Gericht steht, in einer Anhörung am Donnerstag vor dem Bezirksgericht in Kielce.

Keine Erlaubnis für Gabe des Beruhigungsmittels

Ihm wurde vorgeworfen, einen Hund ohne vorherige Untersuchung getötet und unerlaubt Beruhigungsmittel besessen zu haben. Denn das Gericht stellte auch fest, dass der Tierarzt der Fellnase ein Präparat gegeben habe, für das er keine Erlaubnis hatte. Zudem habe der Beklagte die Einstichstelle nicht überprüft, sodass dem Tier möglicherweise unnötiges Leid zugefügt wurde.

Während der Anhörung entschuldigte sich der Mann bei den Besitzern des versehentlich eingeschläferten Schäferhundes und bekannte sich schuldig.

Das Urteil des Gerichtes

Der Tierarzt wurde für schuldig befunden - in erster Linie jedoch, weil er mit dem Benutzen eines unerlaubten Präparates gegen das Gesetz verstoßen hat. Er wurde zu einer Gefängnisstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Zudem erhielt er ein einjähriges Berufsverbot.

Außerdem muss er eine Geldstrafe in Höhe von 5000 Złoty (rund 1100 Euro) sowie 2400 Złoty (rund 530 Euro) an ein Tierheim für obdachlose Tiere zahlen.

Titelfoto: 123rf.com/mieszko9

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