Tiere verstümmeln sich selbst: Tödliches Virus bedroht Hunde und Katzen

Landshut - Aggression, Orientierungslosigkeit, Bewegungsstörungen und starker Juckreiz bis zur Selbstverstümmelung: Die Folgen einer Infektion mit dem Aujeszky-Virus sind für Hunde oder Katzen fatal. Die Krankheit endet für Haustiere nahezu immer mit dem Tod. Nun ist es in Bayern festgestellt worden.

Die Aujeszkysche Krankheit ist unheilbar. Für Hunde endet sie immer mit dem Tod. (Symbolbild)
Die Aujeszkysche Krankheit ist unheilbar. Für Hunde endet sie immer mit dem Tod. (Symbolbild)  © kukota/123RF

Im Raum Rottenburg an der Laaber im niederbayerischen Landkreis Landshut wurde die Aujeszkysche Krankheit, auch Pseudowut genannt, in einem stichprobenartig ausgesuchten Wildschwein Anfang Mai nachgewiesen.

Für Menschen ist das Virus ungefährlich, doch bei Haustieren wie Hunden und Katzen löst es eine Herpes-Erkrankung aus, die in der Regel tödlich verläuft.

Deswegen ist beim Gassigehen besondere Vorsicht geboten, vor allem im Wald sollten Hunde an die Leine genommen werden.

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Das Aujeszky-Virus kann beim Kontakt mit Speichel, Blut oder unbehandeltem Schweinefleisch übertragen werden. Das Virus kann allerdings auch über Gegenstände und aus infizierten Tieren hergestellten Lebensmitteln übertragen werden.

Da der Erreger für Menschen ungefährlich ist, wird das Fleisch vor der Auslieferung in den Handel darauf nicht untersucht. Hauptwirte sind Wildschweine und Ratten.

Infizierte Tiere tragen den Erreger lebenslang latent in sich.

Ist der Hund oder die Katze apathisch, rastlos oder hat starken Speichelfluss, können das erste Symptome sein. Die Krankheit äußert sich bei Tieren auch in aggressivem Verhalten und geht meist mit extremem Juckreiz bis zur Selbstverstümmelung einher.

Halter sollten dann mit dem Tier zum Tierarzt - allerdings kann dieser nur die Symptome lindern. Heilbar ist die Krankheit nicht.

Veterinäramt Landshut gibt Tipps zur Vermeidung einer Aujeszky-Virus-Infektion

  • Führt Eure Hunde im Wald oder in Waldnähe an der Leine.
  • Benutzt ausschließlich die befestigten Wege.
  • Vermeidet Kontakt zu lebenden Wildschweinen als auch deren Kadavern.
  • Lasst die Hunde in keinem Fall in die Nähe von Luderplätzen und Wildtiersammelstellen.
  • Jäger sollten den Schwarzwild-Aufbruch, weder am Hof noch auf den Luderplätzen, offen liegen lassen, da sich auch ihre Jagdhunde anstecken können.
  • Verfüttert kein rohes (Wild-)Schweinefleisch oder Innereien an Eure Tiere.
  • Landwirte sollen ihre Biosicherheitsmaßnahmen dringend einhalten und laufend überprüfen.

Titelfoto: kukota/123RF

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