Bestand breitet sich in NRW aus: Das ist keine gewöhnliche Katze!

Düsseldorf - Schätzungsweise 1000 Wildkatzen leben in Nordrhein-Westfalen und ihre Zahl nimmt nach deutlichen Rückgängen im vergangenen Jahrhundert seit längerem wieder zu.

Die Färbung des Schwanzes unterscheidet die europäische Wildkatze von gewöhnlichen Hauskatzen.
Die Färbung des Schwanzes unterscheidet die europäische Wildkatze von gewöhnlichen Hauskatzen.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Leider seien die Nachweise in einigen Gebieten lückenhaft, sodass es sich dabei nur um eine grobe Schätzung handele, sagte die Projektkoordinatorin Wildkatze der Umweltorganisation BUND NRW, Katharina Stenglein, der dpa.

Der Trend, dass sich die Wildkatze wieder ausbreite, sei aber eindeutig. Auch in anderen Bundesländern wird diese Entwicklung beobachtet.

In diesem Jahr sei es in den Wäldern um Waldbröl im Oberbergischen Kreis gelungen, nach 70 Jahren die Rückkehr der europäischen Wildkatze nachzuweisen. Im Aachener Stadtwald sei zudem in diesem Jahr Wildkatzennachwuchs mithilfe einer Kamera nachgewiesen worden.

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"Die Wildkatze ist ein Beutegreifer", erklärte Stenglein. Sie fresse in erster Linie Mäuse und verringere damit die Mäusepopulation, was sich positiv auf den Baumnachwuchs auswirke, erläuterte sie.

Wildkatze erobert große Areale und Lebensräume in NRW

Nach einem starken Bestandsrückgang hat die Wildkatze große Areale und Lebensräume in NRW wiederbesiedelt.
Nach einem starken Bestandsrückgang hat die Wildkatze große Areale und Lebensräume in NRW wiederbesiedelt.  © Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW weist darauf hin, dass die Wildkatze alte Laub- und Mischwälder, Windwurfflächen, Waldränder, ruhige Dickichte und Wasserstellen benötige, erklärte Sprecherin Birgit Kaiser de Garcia.

Bevorzugte Nahrungsflächen seien Waldränder, Waldlichtungen oder waldnahe Wiesen und Felder. Darüber hinaus brauchen die Tiere ein ausreichendes Angebot an natürlichen Versteckmöglichkeiten als Schlafplätze und zur Jungenaufzucht.

Nach einem starken Bestandsrückgang im 20. Jahrhundert habe die Wildkatze große Areale und Lebensräume wiederbesiedelt, erklärte die Sprecherin des Landesamtes.

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Hauptverbreitungsgebiete in NRW seien die Eifelregion, das Sauerland, die Egge und das Oberwälder Bergland im Kreis Höxter. In der Nordeifel betrage die Größe der Streifgebiete bei Katern 1000 bis 2000 Hektar, bei Katzen 500 Hektar.

Wildkatze vs. Hauskatze: Unterscheidungsmerkmal liegt in Färbung des Schwanzes

Unter den Hauskatzen gibt es grau-schwarz getigerte Farbvarianten, die der Wildkatze sehr ähneln - der Unterschied liegt allerdings in der Färbung des Schwanzes der Tiere.
Unter den Hauskatzen gibt es grau-schwarz getigerte Farbvarianten, die der Wildkatze sehr ähneln - der Unterschied liegt allerdings in der Färbung des Schwanzes der Tiere.  © 123rf/olegdoroshin

"Verwilderte Hauskatzen sind keine Wildkatzen", betonte die Sprecherin des zuständigen Landesamtes in NRW. Es gebe unter den Hauskatzen auch grau-schwarz getigerte Farbvarianten, die der Wildkatze sehr ähnelten.

Die Färbung des Schwanzes ist den Angaben zufolge ein Unterscheidungsmerkmal: "Bei der Wildkatze sind die schwarzen Ringe des buschigen Schwanzes breit, klar abgesetzt und geschlossen, das Schwanzende ist schwarz und oft stumpf", erklärte die Expertin.

"Bei ähnlich gezeichneten Hauskatzen sind die dunklen Ringe nicht geschlossen, in der Regel dünner und zahlreicher, das Schwanzende ist spitz."

Titelfoto: Bildmontage: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

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