"In katastrophalem Zustand": Fünf ausgesetzte Kaninchen vor dem sicheren Tod bewahrt

Köln – Vor manchen Tiergeschichten möchte man wahrlich die Augen verschließen. In Troisdorf bei Köln wurden kürzlich fünf Kaninchen abgegeben und ihr Zustand ließ die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort schockiert zurück.

Wunden, verklebte Augen und viel zu lange Krallen: Der Zustand der fünf Kaninchen schockierte die Mitarbeiter des Tierheims in Troisdorf.
Wunden, verklebte Augen und viel zu lange Krallen: Der Zustand der fünf Kaninchen schockierte die Mitarbeiter des Tierheims in Troisdorf.  © Screenshot/Instagram/tierheim__troisdorf

Gefunden wurden die Nager in Königswinter, einem Ort unweit von Bonn.

Wo und von wem genau, das verrät das Tierheim nicht. Allerdings müssen die Tiere für einen längeren Zeitraum nicht gepflegt worden sein. "Die Tiere sind so schwach, dass sie nicht einmal wegliefen, als die Finderin sie einfangen wollte", berichteten die Pfleger bei Instagram. "Sie haben völlig verklebte Augen, viel zu lange Krallen und zum Teil den After völlig verklebt."

Überall sehe man kleine Wunden. Insgesamt seien die drei Weibchen und die zwei unkastrierten Böckchen "sehr, sehr schwach".

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Für das Tierheim ist die Versorgung der kleinen Stallhasen kein leichtes Unterfangen. Denn insbesondere die benötigten Utensilien seien teuer. So sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf "Futterbrei zum Aufpäppeln, Einstreu, getrocknete Kräuter und Salbe zur Versorgung der Wunden" angewiesen.

"Für Unterstützung sind wir sehr dankbar", hieß es.

Tierheime platzen aus allen Nähten

Drei Weibchen und zwei Böcke werden aktuell aufgepäppelt.
Drei Weibchen und zwei Böcke werden aktuell aufgepäppelt.  © Screenshot/Instagram/tierheim__troisdorf

Aktuell prüfen die Fachleute, ob die drei Weibchen neues Leben in sich tragen. Bis dahin werden die kleinen Tierchen weiterhin streng überwacht und gepflegt.

Die Pfleger verschweigen nicht, dass der Zustand der Kaninchen sie schockiert. Denn offenbar nimmt das Aussetzen und Abgeben kleiner Haustiere "einfach kein Ende".

"In letzter Zeit häufen sich Anfragen von Tierhaltern, die ihre Tiere schnellstens bei uns abgeben wollen. Das Alter der Tiere beträgt dabei häufig nicht einmal 1 Jahr", beobachtet das Tierasyl in Troisdorf.

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Dabei platzen die Auffangstation bereits aus allen Nähten, Pfleger "stoßen an ihre Belastungsgrenze". Insbesondere Tierheime sind für viele verzweifelte Tierhalter die letzte Anlaufstelle, wenn sie ihr Haustier – aus welchen Gründen auch immer – abgeben wollen.

Doch gerade das Halten von Tieren müssten sich einige Personen noch einmal genau überlegen, findet das Tierheim. Man müsse genau wissen, ob man "ein Tierleben lang" Verantwortung übernehmen und den Bedürfnissen der Kleinen nachkommen kann – ansonsten droht vielen armen Seelen ein trostloses Leben im Tierheim.

Titelfoto: Montage: Screenshot/Instagram/tierheim__troisdorf

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