Räudige Wölfe gesichtet: Wie gefährlich sind kranke Tiere für den Menschen?
Delitzsch - An der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt sind zwei räudige Wölfe gesichtet worden. Ein hochansteckender Milbenbefall kann tödlich enden für Meister Isegrim. Doch damit verliert er auch seine Scheu.

Im anhaltinischen Petersroda nördlich von Leipzig sind in den vergangenen Tagen mehrfach kranke junge Wölfe gesichtet worden.
Das Umweltschutzamt Sachsen-Anhalts geht von zwei Tieren aus, die schon jetzt weniger Scheu zeigen und nun auch tagsüber durch Ortschaften streifen. Bisher sei kein aggressives Verhalten gegenüber Menschen aufgetreten, hieß es.
Dem Amt zufolge leiden die Wölfe vermutlich an Räude. Eine hochansteckende Milbenkrankheit, die das Fell ausfallen lässt und zu Hautentzündungen führt, in freier Wildbahn bis zum Tod führen kann.
"Eine Ansteckung von Haustieren, seltener auch Menschen, ist zwar möglich, lässt sich jedoch gut behandeln", schreibt die sächsische "Fachstelle Wolf".
Laut dem Zentrum für Wildtiermedizin überleben die Erreger bei optimalen Verhältnissen mehrere Wochen auch am Boden oder etwa im Fuchsbau.

Bei Angst vor Wölfen in die Hände klatschen!

Das zuständige Amt versichert, Fachleute des Wolf-Kompetenzzentrums Iden seien regelmäßig vor Ort und beobachteten die Entwicklung.
Am 13. Mai soll es eine Infoveranstaltung im Gemeindesaal Petersroda geben. Wenigstens bis dahin sollten auch sächsische Hundehalter an der Landesgrenze ihre Vierbeiner zumindest anleinen. Menschen, die einem der Wölfe begegnen, sollen nicht auf das Tier zugehen und es keinesfalls anlocken oder füttern, hieß es.
Wer Angst habe, könne laut rufen oder in die Hände klatschen.
Jede Sichtung eines Wolfes solle den Fachleuten gemeldet werden - wenn möglich mit Foto oder Video.
Titelfoto: Torsten Beuster/-/dpa