Neue Aasfresser ausgewildert: Ist Bartgeier-Projekt im Nationalpark nun erfolgreich?
Berchtesgaden - Im Nationalpark Berchtesgaden werden am Donnerstag (10 Uhr) zum zweiten Mal zwei junge Bartgeier ausgewildert.

Sie stammen aus einem Zuchtprogramm in Spanien - wie schon Wally und Bavaria, die vor einem Jahr angesiedelt worden waren. Die Auswilderungen gehören zu einem alpenweiten Wiederansiedlungsprogramm.
Wenn am Vormittag die beiden Jungvögel in ihre neue Heimat gebracht werden, wird auch Umweltminister Thorsten Glauber (51, Freie Wähler) dabei sein. Das Ministerium finanziert das Projekt bis 2023.
Er soll die Namen der beiden Jungvögel verkünden. Die beiden sind bisher nur nach ihren Zuchtnummern BG1145 und BG1147 benannt.
Die drei Monate alten Bartgeierweibchen können noch nicht fliegen. Sie und sollen in derselben Felsnische regelmäßig mit Futter versorgt werden wie im vergangenen Jahr Wally und Bavaria.
Mit diesen beiden schien alles gut zu laufen, den Winter hatten sie gut überstanden - doch erst Ende Mai kam die traurige Nachricht: Wally hat nicht überlebt. Mit den beiden "Neuen" kommen enge Verwandte: Eines der beiden Jungen ist eine Schwester von Wally, das andere eine Cousine von Bavaria.
Bartgeier sind Aasfresser mit einer Spannweite von bis zu drei Metern. Sie waren in Deutschland vor über hundert Jahren ausgerottet worden.
Titelfoto: Peter Kneffel/dpa