Hamburg - Ein traditionsreiches Spektakel mit düsterem Ende: Beim 156. "Deutschen Derby" auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn brach sich das französische Rennpferd "The Sheriff" am Sonntag während des Rennens beide Gleichbeine. Es handelt sich dabei um die Knochen, die das empfindliche Fesselgelenk des Pferdes stabilisieren.
Das schwer verletzte Tier wurde umgehend in eine Tierklinik gebracht. Ob "The Sheriff" überlebt oder aufgrund seiner schweren Verletzungen eingeschläfert werden muss, sei derzeit unklar. Das tragische Unglück zeige damit erneut die Schattenseiten des Pferderennsports auf. Erst vor Kurzem musste beim Vielseitigkeitsreiten in Luhmühlen ein Pferd nach einem Sturz eingeschläfert werden.
Die Tierrechtsorganisation PETA reagierte prompt – und knallhart: Am Montag erstattete sie beim Veterinäramt Hamburg-Mitte Anzeige gegen die Verantwortlichen. Ziel sei es, die genauen Umstände der schweren Verletzung aufzuklären, heißt es in einer Mitteilung der Organisation.
In einer Stellungnahme fordert PETA außerdem ein Ende der Rennen: "Immer wieder werden Pferde in Hamburg schwer verletzt oder zu Tode geritten", erklärt Peter Höffken, Fachreferent bei der Organisation. "Ihr Leid wird für Prestige und Profit bewusst in Kauf genommen.", so Höffken weiter.
Nach Verletzung eines Pferdes: Tierrechtsorganisation mit klarer Forderung
Laut Mitteilung werden die Tiere immer wieder systematisch überfordert, oft schon im jungen Alter von zwei oder drei Jahren. Ihr Bewegungsapparat sei dann noch nicht ausgereift, was zu Sehnenschäden und Knochenbrüchen führen kann. Auch psychisch stehen die Tiere unter Dauerstress.
Nach dem Drama in Hamburg fordern Tierschützer jetzt Konsequenzen. "Es ist höchste Zeit, die skrupellose Rennbranche in die Schranken zu weisen und die Quälerei auf deutschen Rennbahnen zu verbieten", so Höffken.
Die Branche stecke aus Sicht der Organisation voller Tierleid. Hinter schillernden Hüten, Champagner und Wettfieber verberge sich eine Welt aus Zwang, Schmerz und Tod.