Qualvoller Tod: Gummibänder werden Baby-Störchen zum Verhängnis

Von Simone Rothe

Jena - Gummibänder im Biomüll werden für junge Störche in Thüringen zur tödlichen Gefahr.

Die Störche verwechseln Gummibänder mit Regenwürmern und verfüttern diese an ihren Nachwuchs. (Symbolfoto)  © Boris Roessler/dpa

Acht junge Weißstörche seien in diesem Jahr nachweislich im Freistaat durch verschluckte Gummibänder gestorben, teilten der Naturschutzbund (NABU), der Ornithologen-Verein sowie das Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz in Jena mit (TLUBN).

"Weißstörche verwechseln die Gummibänder mit Regenwürmern und fressen sie oder verfüttern sie an ihre Jungen", erklärte Juliane Balmer von der staatlichen Vogelschutzwarte in Seebach.

Die Überfrachtung des Magens durch die unverdaulichen Gummibänder führe zu inneren Verletzungen, Organquetschungen und letztlich zu einem qualvollen Tod durch Herz-Kreislauf-Versagen. Bei einem toten Jungvogel seien mehr als 370 Gramm Gummibänder im Magen gefunden worden.

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Das Problem sei bereits in der Vergangenheit aufgetaucht, weil bundesweit Gummibänder und Kunststoffteile zunehmend über den Biomüll entsorgt würden. Häufig gelangten sie über Kompostanlagen oder Felder, auf denen Kompost ausgebracht wird, in die Nahrungskette. Altstörche sammeln dort Nahrung und fütterten ihre Jungen mit den gefährlichen Abfällen.

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Der verendete Weißstorch-Nachwuchs stamme unter anderem aus Seebach, Niederdorla und Altengottern im Unstrut-Hainich-Kreis sowie aus Bufleben im Kreis Gotha. Weitere Verdachtsfälle aus Walldorf bei Meiningen würden derzeit untersucht.

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