Seltenes Insekt im Regenwald entdeckt: Neue Zikadenart gibt Forschern Rätsel auf

Uganda - Auch im 21. Jahrhundert werden noch neue Tierarten entdeckt. Bei Feldarbeiten in Uganda fanden britische Wissenschaftler nun eine neue Zwergzikadenart.

Grüne Singzikade auf einem Blatt: Weltweit existieren mehr als 45.000 Zikadenarten.
Grüne Singzikade auf einem Blatt: Weltweit existieren mehr als 45.000 Zikadenarten.  © yod67/123RF

Die neu entdeckte Spezies sei auf den Namen Phlogis kibalensis getauft worden, berichtet der Guardian.

Dr. Alvin Helden von der Anglia Ruskin University im englischen Cambridge war maßgeblich an dem einzigartigen Fund beteiligt.

Er und einige Kollegen untersuchten den Regenwald im Kibale-Nationalpark nahe der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo.

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Wie bedeutend der überraschende Fund ist, zeigt ein Blick zurück in die Geschichte. Die letzte aufgezeichnete Sichtung einer Zikadenart aus derselben Gattung war im Jahr 1969.

"Es ist das erste Mal, dass ich eine neu beschriebene Art entdeckt habe. Persönlich ist es eines dieser Dinge, die ich als Entomologe angestrebt habe - und nun habe ich es geschafft", sagte Dr. Helden.

"Sie alle haben die gleiche Gesamtstruktur. Ihr Kopfende wird etwas höher gehalten als ihr Hinterteil und sie sind ziemlich bunt", so der Forscher über die kleinen Insekten.

Obwohl Zwergzikaden als äußerst artenreiche Familie gelten - allein in Deutschland sind über 400 Arten beheimatet - ist über die neu entdeckte Art in Uganda nahezu nichts bekannt.

"Tatsächlich sind sie so unglaublich selten, dass ihre Biologie fast vollständig unbekannt ist. Wir wissen fast nichts über Phlogis kibalensis - einschließlich der Pflanzen, von denen sie sich ernährt oder ihrer Rolle im lokalen Ökosystem", erklärt Dr. Helden. In den nächsten Jahren dürfte es also noch mehr als genug für ihn zu tun geben.

Neue Zikadenart entdeckt: So sieht Phlogis kibalensis aus

Seit 2015 leitet Dr. Alvin Helden Exkursionen für Studenten im Kibale-Nationalpark. Als Teil seiner Arbeit hat der britische Wissenschaftler die im Park gefundenen Insekten dokumentiert und Feldführer erstellt, damit Besucher und Touristen die vielfältige Fauna besser verstehen können.

Titelfoto: yod67/123RF

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