Storchentod aus dem Biomüll: Saalekreis will Umweltsündern an den Kragen

Von Anke Brod

Leipzig/Bad Dürrenberg – In Bad Dürrenberg (Saalekreis) sterben Jungstörche immer wieder qualvoll durch Gummibänder im Magen. Die Adebars verwechseln das unverdauliche Material aus dem Biokompost mit Regenwürmern! Der Saalekreis reagiert mit drastischen Maßnahmen.

Störche durchsuchen Kompost nach Nahrung oder Nistmaterial - Kunststoffteile können ihnen dabei zum Verhängnis werden.
Störche durchsuchen Kompost nach Nahrung oder Nistmaterial - Kunststoffteile können ihnen dabei zum Verhängnis werden.  © Anke Brod

Überdies registrierten Beobachter in der Region, dass Altvögel hier zum Nestbau oftmals Kunststoffe verwenden. Bei Regen droht deren Nachwuchs wegen Wasseransammlung im Horst so auch das Ertrinken!

Der Saalekreis appelliert daher eindringlich an die Bevölkerung, in der Biotonne ausschließlich biologisch abbaubare, pflanzliche und tierische Abfälle oder Pilzmaterial zu entsorgen.

Schon das Entfernen eines Gummibandes vom verwelkten Blumenstrauß oder Entleeren des Biomüll-Kunststoffbeutels könne Tieren das Leben retten, heißt es.

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Im Saalekreis habe man indes in Biotonnen und weiteren Abfallbehältern "sehr viele" Fehlwürfe festgestellt, wie TAG24 aktuell von der Kreisverwaltung erfuhr.

Saalekreis droht Umweltsündern mit Strafen für Fehlverhalten

Gewölle aus dem Magen der Tiere im Horst Balditz bei Bad Dürrenberg.
Gewölle aus dem Magen der Tiere im Horst Balditz bei Bad Dürrenberg.  © NABU Leipzig

Neben erhöhter Lebensgefahr für Tiere beschert solch ein Verhalten auch den Anwohnern Probleme: Bei Kompostierung werden Kunststoffe und Restabfälle nicht zersetzt.

Stattdessen müssen sie aufwendig ausgesiebt werden und kommen in die thermische Abfallverwertung. Beides verursacht hohe Kosten. Diese werden letztlich auf die Gebühren aller Anwohner umgelegt!

Vor Entleerung kontrollieren Entsorger und Abfallbehörde daher ab sofort verstärkt die Tonnen in der Umgebung. Bei falscher Befüllung werden Umweltsünder per Aufkleber zur Nachsortierung bis zur nächsten turnusmäßigen Leerung angehalten.

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Um überdies Fremdmaterial am Boden einer Biotonne aufzuspüren, werden Inhalte stichprobenartig auf dem Betriebshof untersucht.

Spätestens im Wiederholungsfall drohen Verwarngelder oder Ordnungswidrigkeitsverfahren, so der Saalekreis.

Titelfoto: Bildmontage: Anke Brod, NABU Leipzig

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