Spektakel am Himmel: Tausende Kraniche kehren aus Winter-Quartieren zurück

Trier/Saarbrücken/Frankfurt am Main - Die Rückkehr der Kraniche aus ihren Winterquartieren in Spanien und Frankreich ist in vollem Gange.

Kraniche über Hessen: Zurzeit sind die Vögel auf dem Flug in ihre Brutgebiete.
Kraniche über Hessen: Zurzeit sind die Vögel auf dem Flug in ihre Brutgebiete.  © Frank Rumpenhorst/dpa

"Wir sind jetzt in der Hochphase. Mindestens 250.000 Kraniche ziehen über uns hinweg", sagte der Kranich-Experte des Naturschutzbundes (Nabu), Bernd Petri, der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Frankfurt am Main.

Auf der Hauptroute zurück in die Brutgebiete zögen die Vögel auch über Rheinland-Pfalz, das Saarland und Hessen hinweg.

Das Moseltal mit den Städten Trier und Koblenz sowie der Hunsrück gehörten zu den besonders stark überflogenen Gebieten der Kraniche, sagte Ornithologe Petri. "Kraniche fliegen auf Sicht. Sie orientieren sich sehr gerne an Flusstälern und Bergrücken."

20-Jähriger tötet 17.890 Lachse: Jetzt droht eine Strafe, die es in sich hat!
Tiere 20-Jähriger tötet 17.890 Lachse: Jetzt droht eine Strafe, die es in sich hat!

Die Reise gehe dann weiter in einem Korridor über Städte wie Limburg, Siegen und Kassel. "Das wird auch ziemlich stark überflogen."

Am Himmel sind die Vögel in 300 bis 400 Metern Höhe mit ihrem grau-schwarzen Gefieder in Keilformationen oder schrägen Reihen zu erkennen. Oft hört man auch ihre lauten Rufe.

Gut 10.000 Brutpaare gibt es im Norden Deutschlands

Auch im Norden Deutschlands haben die Kraniche ihre Brutgebiete.
Auch im Norden Deutschlands haben die Kraniche ihre Brutgebiete.  © Patrick Pleul/dpa

"Sie fliegen am Tag 200 bis 400 Kilometer", sagte Petri. Er ging davon aus, dass der Rückzug der Kraniche in maximal drei bis vier Wochen abgeschlossen seien würde. Viele der Vögel hätten den Winter in der westspanischen Region Extremadura verbracht.

Ein Teil der Tiere steuere Nordostdeutschland an. Gut 10.000 Brutpaare gebe es vor allem in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Die meisten Kraniche aber flögen weiter nach Skandinavien, sagte Petri.

Der Heimflug der Kraniche in die Brutgebiete erfolge "so rasch wie möglich", sagte der Experte weiter. "Die Tiere wollen möglichst früh in den Brutgebieten an ihren angestammten Plätzen sein."

Forscher beobachten erstmals: Orang-Utan heilt Wunde aktiv mit Pflanze
Tiere Forscher beobachten erstmals: Orang-Utan heilt Wunde aktiv mit Pflanze

Oft handele es sich um Gruppen, die aus ähnlichen Regionen kommen. "Sie sind gezielt unterwegs und wollen schnell nach Hause", sagte Petri.

Pause machen müssen sie aber immer mal wieder. Bevorzugt flögen sie Niederungs- und Feuchtgebiete an. "Deswegen ist es auch so wichtig, dass man diese Rastplätze schützt."

Die typische Zugstraße der Kraniche sei wie "ein schmales Band" von Südwest nach Nordost.

Die südliche Linie verlaufe über Metz in Frankreich, Saarbrücken, Frankfurt am Main, Erfurt, Leipzig bis Berlin. Vom Ruhrgebiet über Münster bis Bielefeld gehe die nördliche Grenze.

Titelfoto: Frank Rumpenhorst/dpa

Mehr zum Thema Tiere: