Tierärztin sicher über brutales Küken-Ende: "Das ist abartig"
Föhr - Schockierende Tat im Kreis Nordfriesland. Auf Föhr wurden 13 tote Gänseküken gefunden, allen fehlte der Kopf. Tierärztin Janine Bahr- van Gemmert (57) hat die Vögel untersucht. Das Ergebnis ist erschütternd: Ein Mensch ist für den Tod der Tiere verantwortlich.

Am Mittwoch wurden die 13 toten Graugansküken von Zeitungsausträgerin Sabine Artz auf einer Straße in der Marsch bei Oevenum (Kreis Nordfriesland) entdeckt. Eines der Küken soll noch geatmet haben, sagte die Finderin gegenüber TAG24. "Ich habe überlegt, ob ich es erlösen muss. Aber dann hat es aufgehört. Unvorstellbar, wer so etwas macht", so Artz.
Die Polizei nahm Ermittlungen auf, die Untersuchung der Küken übernahm Tierärztin Bahr- van Gemmert. "Es ist ganz offensichtlich, dass hier ein Mensch am Werk war", ist sie sich gegenüber TAG24 sicher.
Während die Polizei zunächst nicht ausschließen wollte, dass die Küken durch ein Auto getötet und anschließend von Wildtieren teilweise gefressen wurden, sei dieses Szenario für die 57-Jährige völlig absurd.
"Auf der Straße sind keine blutigen Reifenspuren, keine Federn verteilt. Und die Körper sind ansonsten unversehrt. Das wäre bei einem Zusammenprall mit einem Auto so nicht der Fall", so die Veterinärin.
Tote Gänseküken: Tierärztin ist von Brutalität schockiert

Auch die Vermutung, dass die toten Jungvögel einem Wildtier zum Opfer gefallen sind, schließt Bahr- van Gemmert aus: "Ein Tier kann die Köpfe nicht so klar abtrennen, noch dazu in 13 Fällen. Und die ansonsten unversehrten Körper sind auch ein Ausschlusskriterium. Das bekommt ein Tier nicht hin"
Die Veterinärmedizinerin, die auf der Schleswig-Holsteinischen Nordsee-Insel neben der Tierarzt-Praxis eine Robben-Auffangstation und das Tierhuus Insel Föhr betreibt, ist von der Brutalität schockiert.
"Wenn ich daran denke, wie sehr sich die Tiere wehren, wenn wir ihnen helfen. Weil sie so viel Angst haben. Da ist die Vorstellung, was man aufwenden muss, um so eine Tat zu vollbringen, schrecklich", sagt die Insulanerin und fügt an: "Das macht mir große Sorgen. Das ist abartig. Das ist schrecklich und widerwärtig brutal."
Die Polizei teilte unterdessen mit, dass es noch keinen neuen Sachstand gebe. "Es ist gut, dass die Tierärztin die Ergebnisse an die Kollegen weitergegeben hat, die müssen dann auch in der Richtung weiter ermitteln. Die Ermittlungen laufen aber in alle Richtungen", so ein Polizeisprecher gegenüber TAG24.
Die Tierschutzorganisation PETA hat für Hinweise, die zur rechtskräftigen Verurteilung des Täters führen, eine Belohnung von 1000 Euro ausgesetzt.
Erstmeldung: 10.51 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 11.44 Uhr.
Titelfoto: privat (Bildmontage)