Vom Sekunden-Akt bis zum wahren Sex-Marathon: So lange paaren sich Tiere

Sex im Tierreich ist ein spektakuläres Thema, das sich mit allerlei Kuriositäten und Rekorden schmückt.

Weinbergschnecken beim Liebesakt – ganze 24 Stunden kann es dauern.
Weinbergschnecken beim Liebesakt – ganze 24 Stunden kann es dauern.  © 123RF/Evgheni Slav

Der Wal hat den größten Penis, die Wespenspinne den brutalsten Geschlechtsverkehr (das Weibchen reißt dem Männchen die Beine aus oder frisst es sogar) - doch wie verhält es sich mit der Dauer des Paarungsaktes?

Da ist von mehreren Tagen, ja sogar Wochen bis hin zu wenigen Sekunden die Rede. Vor allem die wirbellosen Tiere liegen ganz weit vorne, wenn es um die Frage geht, wie lange haben Tiere Sex.

Zu den ausdauerndsten Liebhabern gehört dieses wirbellose Tier: die Weinbergschnecke, berichtet kuriose-tierwelt.de in "24-stündiger Sex-Marathon bei den Weinbergschnecken". Sogar einen ganzen Tag lang verbringen die Tiere mit der Paarung.

Diese besonderen Tiere erhalten ein neues Zuhause im Triebischtal
Tiere Diese besonderen Tiere erhalten ein neues Zuhause im Triebischtal

Wer das schon extrem lang findet, hat die Rechnung ohne die Stabheuschreckle gemacht.

Die Stabheuschrecke hat den längsten Sex

An der Spitze in Sachen Sexdauer bei Tieren liegt eben jene. Bis zu 10 Wochen klammert sich das Männchen an das auserwählte Weibchen und begattet es immer wieder - ein ständiger Wechsel von Vorspiel zum eigentlichen Akt. "So wollen sie verhindern, dass Konkurrenten zum Zug kommen", berichtet planet-wissen.de in "Sexrekorde im Tierreich".

Hier kann man eindeutig von einem Sex-Marathon reden! Dass die Tiere danach nicht tot umkippen, grenzt an ein Wunder.

Das kommt allerdings tatsächlich bei einer anderen Tierart vor.

Für diese Tierarten endet der Sex-Marathon mitunter tödlich

news.de berichtet im Artikel "Sex unter Tieren: Wer kann am längsten? Diese Tiere sind wahre Sex-Monster" (zitiert von der französischen Nachrichtenagentur AFP), dass der Geschlechtsakt für australische Beuteltiere tatsächlich zum Tod führen kann, weil nach dem stundenlangen Sex ihr Immunsystem zusammenbricht. 

Bis zu 14 Stunden haben die kleinen Tierchen Sex, allerdings mit verschiedenen Weibchen.

Auch der Maikäfer muss Sex mit dem Tod bezahlen: Nach etwa vier Stunden Liebesspiel fällt er tot vom Weibchen laut ots.at.

Tja, diesen lustvollen Moment bezahlt das Männchen mit dem Leben.
Tja, diesen lustvollen Moment bezahlt das Männchen mit dem Leben.  © 123RF/Cora M?ller

Der längste Sex unter den Säugetieren

Unter den sogenannten Höheren Säugetieren (die Beuteltiere gehören nicht dazu) gelten zwei Maderarten - Mink (Amerikanischer Nerz) und Zobel - als die Tiere mit dem längsten Sex. Ganze 8 Stunden verbringen die Raubtierarten mit dem Liebesakt.

Der Mensch kann kaum mithalten, zumindest soll laut einer Studie eine durchschnittliche Sexdauer von nur 3 bis 7 Minuten realistisch sein, allerdings auch schon ausreichen, um beide Partner glücklich zu machen. 

Warum das so ist, wird in diesem Artikel erklärt: Im Ernst? Nur so lange dauert guter Sex im Durchschnitt!

Welches Tier hat den kürzesten Sex?

Der Polarbüffel nimmt sich nicht sehr lange Zeit für seine Partnerin: Der Geschlechtsakt dauert nur fünf Sekunden. Auch der Löwe benötigt nur ein paar Sekunden, um das Weibchen zu begatten – allerdings muss er auch etwa alle 30 Minuten "ran", wenn ihn die rollige Löwin zum Akt "bittet". Dieses Spielchen treiben Löwen mehrere Tage lang.

Schneller geht es nur bei Insekten: Moskitos haben laut kuriosetierwelt.de Turbo-Sex, der nur etwa 2 Sekunden dauert.

Afrikanische Löwen beim Sex: Alle 30 Minuten über mehrere Tage paaren sich diese Tiere.
Afrikanische Löwen beim Sex: Alle 30 Minuten über mehrere Tage paaren sich diese Tiere.  © 123RF/Jane Rix

Gibt es bei Tieren ein Vorspiel?

Das Vorspiel, um die menschliche Vorstellung zu bemühen, kann sich bei einigen Tierarten sehen lassen. Ob es wie beim Menschen dazu dient, Geschlechtspartner "heiß" zu machen, lässt sich schwer sagen.

Auf jeden Fall zeigen viele Tiere ein interessantes Verhalten, das mit dem Austausch von Zärtlichkeiten zwischen zwei Menschen zumindest von außen betrachtet verglichen werden kann. Ein gutes Beispiel dafür ist die Fischart "Küssender Gurami", wie kuriosetierwelt.de im Artikel "Penis-Gefechte, knutschende Fische und Sex aus der Ferne" berichtet. 

Diese Fische pressen nämlich während sie umeinander werben, ihre Münder ganz fest aufeinander – fast so, als würden sie miteinander knutschen. Bis zu 25 Minuten dauert das "Techtelmechtel", ehe es zum Geschlechtsakt kommt.

Man muss erwähnen, dass bei vielen Tieren das Vorspiel bzw. die Balz zeitlich den Hauptteil in Anspruch nimmt und es zudem oftmals so ist, dass die Tiere zwar fest ineinander verschlungen sind, es aber nicht die komplette Zeit zum Akt kommt.

Die Grenzen von "Vorspiel" und reinem Akt verschwimmen also und gestalten die zeitliche Bewertung schwierig.

Unglaublich sind die Zahlen bezüglich der Paarungsdauer bei einigen Tierarten aber so oder so.

Titelfoto: 123RF/Jane Rix

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