Berlin - Faultierweibchen Usti (1) hat im Affenhaus des Berliner Zoos Einzug gehalten und versucht im Zeitlupentempo das Herz von Zweifingerfaultier Charlie (10) zu erobern. Ob das Duo bald das Traumpaar des Jahres wird?

Erst vor wenigen Tagen kam Usti aus Tschechien in die Slow-Motion-WG und sorgte naturgemäß für Ruhe, wie der Zoo am Freitag mitteilte.

Ihren Einstand verbrachte die "Zen-Meisterin des südamerikanischen Regenwaldes" überwiegend in einer der geschützten Hängeboxen, die für die Tiere als Rückzugsorte gedacht sind.

Den Angaben des Zoos nach war Usti bei ihrer Eingewöhnung ruhig und entspannt, sodass sie am Donnerstag bereit war für ihr erstes Date mit ihrem Partner in spe, Charlie.

Als er das Weibchen sah, ging er gelassen in seine Lieblingsbox. Auch Usti blieb bei ihrem ersten Treffen relaxt. "Wir sind optimistisch, dass die beiden sich gut verstehen und vielleicht sogar für Nachwuchs sorgen werden", sagte Kurator und Zootierarzt André Schüle.

In der Nacht zum Freitag wurde das künftige Traumpaar vom Zoo-Team beobachtet. Usti und Charlie schmiegten ihre Nasen aneinander. Zudem leckte die Süße ihrem Partner innig über das Gesicht. "Das ist für uns ein sehr gutes Zeichen", so Schüle erfreut über die junge Liebe.

"Obwohl das Zweifingerfaultier derzeit auf der Roten Liste der IUCN noch nicht als bedroht gilt, gehen die Bestandszahlen kontinuierlich zurück, denn ihr natürlicher Lebensraum - die Regenwälder Südamerikas - schrumpfen rapide", erklärte Zoo- und Tierparkdirektor Andreas Knieriem.

Ob und wann der Funke zwischen den beiden putzigen Faultieren überspringt und das Feuer endgültig auflodert, wird die Zeit zeigen.

Hektik ist in der Slow-Motion-WG jedoch tabu. Besucher, die die Faultiere erleben wollen, sollten sich dementsprechend Zeit nehmen. Denn bei Charlie und Usti scheint diese stillzustehen.