Nach jahrelangem Leerstand: Neuer Badespaß im Tierpark Hagenbeck

Hamburg - Nach jahrelangem Leerstand sind am Dienstagmorgen zwei neue Bewohner in das Gehege direkt am Eingang des Tierparks Hagenbeck in Hamburg gezogen. Unter neugierigen Blicken der neuen Nachbarn, den Asiatischen Elefanten, nutzten Tapir Yamari (11) und Wasserschwein Ramon (3) die erste Gelegenheit, um genüsslich ein Bad zu nehmen.

Yamari (11) und Ramon (3, r.) inspizierten nach ihren Bädern die Einweihungsgeschenke des Zoos: prall gefüllte Futterkörbe. Sowohl Tapire auch als Wasserschweine sind Vegetarier.
Yamari (11) und Ramon (3, r.) inspizierten nach ihren Bädern die Einweihungsgeschenke des Zoos: prall gefüllte Futterkörbe. Sowohl Tapire auch als Wasserschweine sind Vegetarier.  © Tag24/Madita Eggers

Ein wesentlicher Bestandteil des neuen Geheges im Vergleich zum alten ist ein größerer und vor allem tieferer Teich. "Da können die beiden richtig schön schwimmen und das Wasserschwein kann tauchen", so Dr. Michael Flügger bei der feierlichen Einweihung gegenüber TAG24.

Der Zootierarzt habe lange auf diesen Moment gewartet. "Dass dieser Bereich so lange leer stand, war natürlich schade, weil wir unseren Besuchern und Besucherinnen direkt von Anfang etwas bieten wollen. Ich glaube, die Kombi hier mit Tapiren und Wasserschwein, die ist richtig cool."

In wenigen Tagen zieht dann noch Neuzugang und Tapir-Männchen Teodor ein. Von Problemen bei der Eingewöhnung geht Flügger nicht aus: "Die haben ja genug Platz, sich aus dem Weg zu gehen, und wir haben hier Tapire eigentlich fast immer paarweise gehalten. Das klappt gut."

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Yamaris letzter Partner Xingo war 2023 gestorben. Seitdem lebt die Tapir-Frau alleine mit Ramon zusammen. "Wir wollten ihr Zeit geben, aber auch das neue Männchen nicht erst an das alte und dann direkt wieder an ein neues Gehege gewöhnen müssen."

Und das Zusammenleben mit Wasserschwein Ramon klappe eh super. Tapire und Wasserschweine können auch in freier Wildbahn aufeinandertreffen, so der Tierarzt. "Beide Arten kommen aus Südamerika und leben im Bereich vom Amazonas, viel an den Flussufern und im Wasser."

Konkurrenz entstehe durch die unterschiedlichen Körpergrößen nicht. So war es am Dienstag auch kein Problem, dass sie sich auch mal an dem Futterkorb - ein Einweihungsgeschenk des Zoos an die Tiere - des jeweils anderen bedienten.

Wasserschwein Ramon beim ersten Badegang: Der Teich ist größer und mit einer Tiefe von 1.80 Metern auch tiefer als der im alten Gehege.
Wasserschwein Ramon beim ersten Badegang: Der Teich ist größer und mit einer Tiefe von 1.80 Metern auch tiefer als der im alten Gehege.  © Tag24/Madita Eggers
Auch Tapir-Dame Yamari nutzte die erste Gelegenheit, um in dem neuen Teich schwimmen zu gehen.
Auch Tapir-Dame Yamari nutzte die erste Gelegenheit, um in dem neuen Teich schwimmen zu gehen.  © Tag24/Madita Eggers

Der Umzug der Tapire erfolgte im Rahmen des Baus der neuen Giraffenanlage

Wenn man so zuckersüß ist, wird einem auch mal verziehen, wenn man am falschen Futterkorb knabbert.
Wenn man so zuckersüß ist, wird einem auch mal verziehen, wenn man am falschen Futterkorb knabbert.  © Tag24/Madita Eggers

Der Umzug der Tapire erfolgte im Rahmen des Baus der neuen Giraffenanlage, die aktuell in Planung ist. Seit Anfang des Jahres wurde das 1.000 Quadratmeter große Gehege neben den Elefanten umgebaut und neu bepflanzt.

Dieses war vor über 30 Jahren eigentlich mal für Nashörner gebaut worden, so Dr. Flügger im TAG24-Gespräch. Später war es dann ein Mutter-Kind-Gehege für die Elefantenkühe, doch seit die Babys direkt in die Herde geboren werden, stand der Standort jahrelang leer.

Laut dem Zootierarzt übernehmen die Elefantenpfleger die Betreuung der Tapire. Am Dienstagmorgen sorgten sie zudem dafür, dass keiner der Dickhäuter ein Bad nahm - die Teiche der beiden Zoobewohner grenzen direkt aneinander -, damit sich Yamari und Ramon in aller Ruhe an ihr neues Zuhause gewöhnen konnten.

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Was auch sichtlich funktioniert hat: Zur großen Freude von Dr. Flügger weihten beide Tiere direkt den Teich ein.

Obwohl es den Tierarzt zumindest bei Ramon nicht wirklich gewundert hat: "Gerade für das Wasserschwein ist Wasser das, wohin es flüchtet. Wenn ein Jaguar kommt, die Waldhunde oder sonst wer, dann hauen die ab ins Wasser. Da ist es logisch, dass er auch hier zuerst zum Wasser geht, weil er sich noch nicht auskennt!"

Zudem schwimmen beide Tierarten einfach "furchtbar gerne", weswegen auch Besucher und Besucherinnen gute Chancen hätten, die Tiere im Wasser zu erleben. Zwei bis drei Mal täglich werden die Tiere zudem gefüttert, die offizielle Schaufütterung für Besucher am neuen Standort findet täglich um 12 Uhr statt.

Titelfoto: Tag24/Madita Eggers

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