Wegen geplanter Pavian-Tötungen: Aktivisten blockieren Zugang zum Tiergarten Nürnberg

Nürnberg - Seit Samstagvormittag blockieren rund 25 Mitglieder der Tierschutzgruppe "Animal Rebellion" den Haupteingang des Nürnberger Tiergartens.

Weil jedes Jahr mehrere Tiere in Zoos getötet werden, wurde am Samstag die Tierschutzgruppe "Animal Rebellion" in Nürnberg aktiv.
Weil jedes Jahr mehrere Tiere in Zoos getötet werden, wurde am Samstag die Tierschutzgruppe "Animal Rebellion" in Nürnberg aktiv.  © News5 / Oswald

Grund dafür sei die geplante Tötung von Pavianen. Die Tierrechtler fordern eine Auswilderung der Meerkatzenverwandten.

"Der Tiergarten Nürnberg tötet jedes Jahr Tiere. Das ist jetzt kein Ausnahmefall, es kommt halt gerade nur mehr ans Licht", so Ayshea Kelly, Pressesprecherin der Aktivistengruppe.

"Es werden immer neue Tierbabys nachgezüchtet, weil es halt Publikumsmagneten sind. Und die alten werden weggegeben, umgetauscht an andere Zoos oder eben getötet, wie diese Paviane jetzt". Sie bezeichnete Zoos im Allgemeinen als "unmoralische Freizeiteinrichtungen".

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Der Zeitpunkt – die Aktion begann gegen 7.30 Uhr – wurde nicht zufällig gewählt. Am Samstag würden viele Menschen Tiergärten besuchen und entsprechend könne man damit viele Menschen mit der Message erreichen, so Kelly weiter.

Schon zu Beginn bekannte sich "Animal Rebellion" in einer Mitteilung zu der Aktion: "Affen haben das Recht auf Leben, körperliche Unversehrtheit und Freiheit – genau wie wir", heißt es darin unter anderem.

Ersatz-Eingang geöffnet – doch dann wurde auch hier blockiert

Die Aktivisten mussten teilweise von einem anderen Eingang durch Polizisten weggetragen werden. Dies verlief laut den Beamten friedlich.
Die Aktivisten mussten teilweise von einem anderen Eingang durch Polizisten weggetragen werden. Dies verlief laut den Beamten friedlich.  © vifogra

Nachdem die Besucher anfangs noch durch ein kleineres Tor in den Park gelassen werden konnten, haben die Aktivisten angefangen, auch dieses zu blockieren.

Auf das Ansprechen der inzwischen eingetroffenen Polizeibeamten reagierten sie nicht. Die Polizei hat daraufhin die Blockierer weggetragen – was friedlich vonstattenging, wie die Polizei mitteilte.

"Diese Versammlung war im Vorfeld nicht angemeldet", so Janine Mendel, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums in Mittelfranken. Man hätte den Protestierenden versucht, eine alternative Fläche für die Verbreitung ihrer Anliegen vorgeschlagen.

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"So wie es aussieht, müssen sie (die Aktivisten) weggetragen beziehungsweise auch die Ketten aufgeschnitten werden." Man prüfe zudem den Verdacht der Nötigung.

Die Besucher reagierten unterschiedlich auf die Protestaktion. Manche können den Aktivismus der Tierschützer vollkommen nachvollziehen, andere empfinden diesen als unnötig und störend.

Eine Sache hat "Animal Rebellion" jedoch auf jeden Fall mit der Blockade erreicht: Die Menschen befassen sich mit dem Thema – und den Folgen für die Tiere, die jahrelang erst als Attraktion präsentiert und am Ende aussortiert werden.

Titelfoto: News5 / Oswald

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