Zoo Zürich bricht Lanze für Hyänen: Weibchen haben "Pseudopenis"

Zürich - Der Zoo Zürich will mit der falschen Meinung aufräumen, dass Hyänen nur hinterlistige Aasfresser sind.

Tüpfelhyänen wie Männchen Masangao (8, l.) und Weibchen Tesi (5, r.) leben in einem matriarchalischen System.
Tüpfelhyänen wie Männchen Masangao (8, l.) und Weibchen Tesi (5, r.) leben in einem matriarchalischen System.  © Bildmontage: Zoo Zürich/Peter Bolliger, Zoo Zürich/Anja Stettin

In Wirklichkeit hätten etwa die Tüpfelhyänen großes Talent zum Jagen und zudem ein faszinierendes Sozialsystem, berichtete der Zoo am Mittwoch.

Die Weibchen dominierten in der Gruppe. Sie gäben sich nicht nur sehr männlich, sondern hätten sogar einen "Pseudopenis", den sie wahrscheinlich bei der Kommunikation in der Gruppe zur Senkung von Aggressionen einsetzen.

Der Zoo beherbergt seit 2020 Tüpfelhyänen (Crocuta crocuta). Das fünf Jahre alte Weibchen Tesi sei zwar kleiner als ihr acht Jahre alter Gefährte Masangao. Sie zeige aber schon dominantes Verhalten.

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Nach Angaben des Zoos sind Tüpfelhyänen geschickt im Jagen und erlegen 60 bis 95 Prozent ihrer Nahrung selbst. Sie fressen auch Aas. Ihr Speiseplan sei mit dem von Löwen vergleichbar. Die Tiere erreichten beim Jagen eine Geschwindigkeit von bis zu 55 Kilometern in der Stunde.

Wenn die Beute erlegt ist, werde streng nach Hierarchie gefressen: Zuerst kommen die hochrangigen Weibchen und ihre Jungen dran, dann die niederrangigen Weibchen und zuletzt die Männchen.

Der "Pseudopenis" der Weibchen ist nach Angaben des Zoos eine vergrößerte Klitoris. Er sei in erigiertem Zustand kaum vom Penis eines Männchens zu unterscheiden. Die genaue Funktion des Organs werde noch untersucht.

Zoo zeigt Video der Tüpfelhyänen-Fütterung

Der Zoo Zürich ist Teil des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP für die Tüpfelhyäne.

Titelfoto: Bildmontage: Zoo Zürich/Peter Bolliger, Zoo Zürich/Anja Stettin

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