Russisches Flugzeug abgestürzt: 65 ukrainische Kriegsgefangene an Bord, keiner überlebt

Belgorod (Russland) - Ein russisches Militärtransportflugzeug mit mehr als 70 Menschen an Bord ist am Mittwoch über dem Gebiet Belgorod an der Grenze zur Ukraine abgestürzt. Nach offiziellen Angaben gibt es keine Überlebenden.

Dichter Rauch stieg über der Absturzstelle nach oben.
Dichter Rauch stieg über der Absturzstelle nach oben.  © Uncredited/UGC/AP/dpa

"Alle Insassen an Bord sind ums Leben gekommen", schrieb der Gouverneur der Region Wjatscheslaw Gladkow am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal. Der Absturzort sei abgesperrt, die Unglücksursache werde untersucht, fügte er hinzu.

Gladkow machte keine Angaben zur Anzahl der Insassen. Das russische Verteidigungsministerium hatte kurz zuvor von 65 Kriegsgefangenen und neun Besatzungsmitgliedern gesprochen.

Demnach habe die Maschine vom Typ Iljuschin Il-76 die ukrainischen Soldaten zu einem Austausch von Gefangenen geflogen.

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Nach dem Absturz machten russische Politiker der Regierung in Kiew schwere Vorwürfe.

Maschine sei mit amerikanischen oder deutschen Flugabwehrraketen abgeschossen worden

Eine Illyushin Il-76 wie diese ist bei Belgorod auf einem Feld zerschellt.
Eine Illyushin Il-76 wie diese ist bei Belgorod auf einem Feld zerschellt.  © 123rf/nordroden

"Die ukrainische Führung wusste bestens über den geplanten Gefangenenaustausch Bescheid, wurde darüber informiert, wie die Gefangenen transportiert werden", sagte der Chef des Verteidigungsausschusses der Staatsduma, Andrej Kartapolow.

Beweise für seine Darstellung legte er nicht vor. Abgeschossen worden sei die Maschine mit amerikanischen oder deutschen Flugabwehrraketen, behauptete er weiter.

Eine weitere Maschine vom Typ Il-76 mit 80 weiteren Gefangenen an Bord sei nach dem Abschuss umgekehrt. Insgesamt hätte es einen Austausch von 192 Ukrainern gegen 192 russische Gefangene geben sollen, der nun gescheitert sei.

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Die Ukraine äußerte sich zunächst noch nicht zu den angeblichen Kriegsgefangenen in der Maschine.

Erstmeldung 11.01 Uhr, aktualisiert 14.06 Uhr.

Titelfoto: Uncredited/UGC/AP/dpa

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