Ukraine-Krieg: Zwei Tote nach Drohnenangriff in Belgorod

Ukraine - Als Reaktion auf Aussagen des ehemaligen russischen Staatschefs Dmitri Medwedew hat US-Präsident Donald Trump nach eigenen Angaben die taktische Verlegung zweier Atom-U-Boote angeordnet.

Nach tagelangem Streit mit Ex-Kremlchef Medwedew verkündet US-Präsident Trump (79), er lasse Atom-U-Boote Richtung Russland verlegen.
Nach tagelangem Streit mit Ex-Kremlchef Medwedew verkündet US-Präsident Trump (79), er lasse Atom-U-Boote Richtung Russland verlegen.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

Auf die Frage eines Journalisten des ultrakonservativen US-Senders Newsmax, ob die Boote dann näher an Russland seien, sagte er: "Ja, sie sind näher an Russland".

Trump hatte den Schritt am Freitag im Kontext seiner Auseinandersetzung mit Medwedew auf seiner Plattform Truth Social verkündet. Die Verlegung geschehe "nur für den Fall, dass diese törichten und provokativen Äußerungen mehr als nur das sind", schrieb der Republikaner.

Wohin genau die U-Boote verlegt werden sollten, sagte Trump zunächst nicht, sondern sprach lediglich von "geeigneten Regionen".

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Der Republikaner erklärte ebenfalls nicht, um welche U-Boote es sich genau handelt. Laut einem früheren Bericht des Forschungsdienstes des US-Kongresses hat die Navy sowohl atomgetriebene U-Boote ohne und mit Atomwaffen an Bord.

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

2. August, 20.31 Uhr Schmiergeld-Skandal bei Beschaffung von Waffen aufgedeckt

In der Ukraine haben Anti-Korruptions-Kämpfer einen neuen Schmiergeld-Skandal bei der Beschaffung von Waffen für die Front aufgedeckt.

Diesmal geht es um Verträge mit Drohnenproduzenten, die zu deutlich überhöhten Preisen abgeschlossen worden seien – zum Schaden des ukrainischen Staatshaushalts, wie die Behörden in Kiew mitteilten. Es gab demnach vier Festnahmen – darunter der Parlamentsabgeordnete Olexij Kusnezow, der zur Partei Sluha Naroda (zu Deutsch: Diener des Volkes) des ukrainischen Präsidenten gehört. Die Fraktionszugehörigkeit wurde nach Parteiangaben für die Zeit der Ermittlungen auf Eis gelegt.

2. August, 15.19 Uhr: Berichte über Explosionen nach ukrainischen Drohnenschlägen

Die Ukraine hat als Reaktion auf Moskaus Angriffskrieg erneut russische Regionen mit Drohnenangriffen überzogen.

Berichten in sozialen Medien zufolge kam es in ölverarbeitenden Betrieben zu Explosionen. Behörden in den betroffenen Gebieten Samara, Pensa und Rjasan bestätigten zwar Drohnenangriffe.

Sie berichteten auch von Einschlägen von Trümmerteilen abgeschossener Flugkörper in Betrieben, nannten aber keine Details. In den Gebieten Pensa und Rostow starben laut Behörden zwei Menschen bei den Drohnenangriffen.

2. August, 7.15 Uhr: Zwei Tote nach Drohnenangriff in Belgorod

In der russischen Region Belgorod an der Grenze zur Ukraine sind zwei Männer nach Behördenangaben bei einem Drohnenangriff getötet worden.

Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow sprach in seinem Kanal bei Telegram von einem ukrainischen Terrorangriff. Ein 18-Jähriger und der zweite Mann seien gerade auf dem Weg zu einer Bushaltestelle gewesen, als sie von der Drohne tödlich getroffen worden seien.

Ein Auto fährt an einem von Kugeln und Granatsplittern beschädigten Straßenschild auf der Straße zur russischen Stadt Belgorod vorbei.
Ein Auto fährt an einem von Kugeln und Granatsplittern beschädigten Straßenschild auf der Straße zur russischen Stadt Belgorod vorbei.  © Vadim Ghirda/AP/dpa

1. August, 23 Uhr: Elf Verletzte nach russischem Drohnenangriff

Bei einem schweren russischen Drohnenangriff auf die ostukrainische Stadt Charkiw sind laut Behörden mindestens elf Menschen verletzt worden.

Unter den Verletzten seien ein fünf Monate alter Säugling und zwei Kinder im Alter von neun und zehn Jahren, teilten die Behörden mit. Die Drohne schlug demnach in der Nähe eines Wohnblocks ein, in dem Scheiben zu Bruch gingen. Fünf Verletzte werden im Krankenhaus behandelt, wie der Militärgouverneur Oleh Synjehubow in seinem Kanal bei Telegram mitteilte.

1. August, 21.09 Uhr: Trump lässt Atom-U-Boote verlegen

US-Präsident Donald Trump hat wegen der Auseinandersetzung mit dem früheren russischen Staatschef Dmitri Medwedew die Verlegung zweier Atom-U-Boote angeordnet.

Dies geschehe "nur für den Fall, dass diese törichten und provokativen Äußerungen mehr als nur das sind", schrieb der Republikaner auf seiner Plattform Truth Social. Wohin die U-Boote genau verlegt werden, war zunächst unklar. Trump schrieb lediglich von "geeigneten Regionen".

Weiter schrieb der US-Präsident: "Worte sind sehr bedeutend und können oft zu unbeabsichtigten Folgen führen." Er hoffe, dass das nicht einer dieser Fälle sein werde.

Trump und Medwedew streiten sich bereits seit Tagen öffentlich. Ausgangspunkt war Trumps neues Ultimatum, bei dem er die Frist für eine Waffenruhe oder einen Frieden zwischen Russland und der von Moskau angegriffenen Ukraine auf zehn Tage verkürzte - und mit Sanktionen drohte.

Seit Tagen gehen sich US-Präsident Trump und Ex-Kremlchef Medwedew gegenseitig verbal an. Nun legt Trump nach.
Seit Tagen gehen sich US-Präsident Trump und Ex-Kremlchef Medwedew gegenseitig verbal an. Nun legt Trump nach.  © Mark Schiefelbein/AP/dpa

1. August, 15.38 Uhr: Putin gibt Kiew Schuld an stockenden Friedensgesprächen

Der russische Präsident Wladimir Putin versucht, der Ukraine die Schuld an stockenden Gesprächen über eine Friedenslösung zu geben.

Gespräche seien immer nützlich, sagte Putin bei einem Treffen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko auf der nordrussischen Klosterinsel Walaam. Sie sollten aber nicht mit Erwartungen überfrachtet werden und besser im Verborgenen laufen.

"Wenn die Führung der Ukraine meint, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt sei, sondern man warten müsse, bitte schön, dann sind wir bereit, zu warten", sagte der Kremlchef nach Angaben der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass. Er bezog dies auf Äußerungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, dass sinnvolle Gespräche eigentlich erst nach einem Machtwechsel in Moskau möglich seien.

Bei seinem Besuch auf der nordrussischen Klosterinsel Walaam gab Wladimir Putin der Ukraine die Schuld an den stockenden Friedensgesprächen.
Bei seinem Besuch auf der nordrussischen Klosterinsel Walaam gab Wladimir Putin der Ukraine die Schuld an den stockenden Friedensgesprächen.  © Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa

1. August, 13.05 Uhr: Patriot-Lieferung an die Ukraine kann anlaufen

Die Lieferung zweier Patriot-Luftverteidigungssysteme an die Ukraine kann nach Angaben der Bundesregierung anlaufen.

Voraussetzung sei gewesen, dass der US-Hersteller im Gegenzug schnellstmöglich neue Systeme liefern werde, damit Deutschland seinen Nato-Verpflichtungen auch weiterhin gerecht werden könne, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). "Diese Zusage von US-Seite ist da." Daher könne Deutschland die Ukraine zunächst mit Startgeräten und dann mit weiteren Systemanteilen unterstützen.

Konkret soll die Bundeswehr in den kommenden Tagen in einem ersten Schritt weitere Patriot-Startgeräte ("Launcher") an die Ukraine liefern, wie das Ministerium mitteilte. In einem zweiten Schritt werde sie innerhalb der nächsten zwei bis drei Monate weitere Systemanteile übergeben, um damit die Luftverteidigung der Ukraine mit zusätzlichen Patriot-Batterien zu stärken.

Die Lieferung zweier Patriot-Luftverteidigungssysteme an die Ukraine kann nach Angaben der Bundesregierung anlaufen.
Die Lieferung zweier Patriot-Luftverteidigungssysteme an die Ukraine kann nach Angaben der Bundesregierung anlaufen.  © Jens Büttner/dpa

1. August, 9.24 Uhr: Zahl der Toten nach Angriff in Kiew steigt auf 28

Nach dem massiven russischen Angriff auf Kiew in der Nacht zum Donnerstag haben Einsatzkräfte weitere Tote aus den Trümmern geborgen.

Damit wurden nach Angaben des Zivilschutzes insgesamt 28 Menschen getötet, am Vorabend hatte die Zahl der gemeldeten Opfer noch bei 16 gelegen. Unter den Toten sind demnach zwei Kinder im Alter von zwei und sechs Jahren sowie ein Jugendlicher im Alter von 17 Jahren. Verletzt wurden nach offiziellen Angaben rund 160 Menschen.

Auch in der Nacht zum Freitag attackierte Russland sein Nachbarland weiter. In der Region Saporischschja wurde nach Angaben des Militärgouverneurs Iwan Fedorow ein 63-jähriger Mann getötet. Sein Haus sei getroffen worden. Außerdem seien vier Menschen in der Region verletzt worden.

In der Region Dnipropetrowsk wurden ebenfalls vier Menschen bei Drohnenangriffen verletzt, wie Gouverneur Serjih Lyssak mitteilte. Darunter seien ein vier Jahre alter Junge und eine 14-Jährige. Zwei Bauernhöfe, ein Gymnasium und eine Post brannten demnach, auch auf dem Gelände eines Privathauses sei Feuer ausgebrochen.

1. August, 6.32 Uhr: Trump nennt Vorgehen Russlands in Ukraine "widerwärtig" und droht Sanktionen an

US-Präsident Donald Trump hat die erneuten Angriffe Russlands in der Ukraine als "widerwärtig" bezeichnet und neue Sanktionen gegen Moskau angekündigt.

"Russland – ich finde es widerwärtig, was sie tun", sagte Trump am Donnerstag (Ortszeit) vor Journalisten. "Wir werden Sanktionen verhängen. Ich weiß nicht, ob ihn Sanktionen stören", fügte der US-Präsident mit Blick auf seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin hinzu.

Erst am Dienstag hatte Trump Moskau eine Frist von zehn Tagen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs gesetzt und andernfalls mit Sanktionen gedroht. Der Kreml zeigte sich davon unbeeindruckt und griff die Ukraine weiterhin an.

In der Nacht zum Donnerstag wurden bei russischen Angriffen auf Kiew nach Angaben von Rettungskräften mindestens 16 Menschen getötet. Unter den Todesopfern war mindestens ein Kind.

US-Präsident Donald Trump (79) hat neue Sanktionen gegen Moskau angekündigt.
US-Präsident Donald Trump (79) hat neue Sanktionen gegen Moskau angekündigt.  © JIM WATSON / AFP

31. Juli, 22.03 Uhr: Technik-Verbote gegen Moskau besser überwachen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) fordert von seinen westlichen Partnern ein strikteres Vorgehen gegen den Verkauf verbotener Elektronikbauteile an Russland.

Selenskyj berichtete, er habe in Kiew mit den Botschaftern der EU-Staaten gesprochen. Ihnen seien Teile gefundener russischer Kampfdrohnen und Raketen gezeigt worden.

"Keine dieser Raketen, keine dieser Shahed-Drohnen fliegt ohne Bauteile aus anderen Ländern, die auf verschiedenen Wegen nach Russland geliefert werden", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Jeder dieser Wege muss blockiert werden, und das hängt von unseren Partnern ab."

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47). (Archivbild)
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47). (Archivbild)  © Michael Kappeler/dpa

31. Juli, 17.34 Uhr: Selenskyj und Nawrocki telefonieren

Polens künftiger rechtskonservativer Präsident Karol Nawrocki hat erstmals mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj telefoniert.

Dabei sagte Nawrocki dem von Russland angegriffenen Land weitere Unterstützung zu. Zugleich kündigte der promovierte Historiker an, die schwierige bilaterale Vergangenheit bei Kontakten mit Selenskyj anzusprechen.

Nawrocki nannte sich "die Stimme des Volkes, das einen veränderten Umgang der Ukraine mit wichtigen und noch ungelösten historischen Fragen fordert", wie ein Sprecher in Warschau sagte.

Titelfoto: Vadim Ghirda/AP/dpa

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