Ukraine-Krieg: Feuer und Verletzte im Raum Odessa

Ukraine - Kreml-Chef Putin (73) setzt in seinem Krieg gegen die Ukraine auf die Abnutzung des Gegners. Doch Kiew leistet weiter Widerstand. Präsident Selenskyj (47) spricht von Tausenden Toten bei einer Gegenoffensive.

Das Foto zeigt die Zerstörung im ukrainischen Pokrowsk in der Region Donezk. (Archivfoto)  © Iryna Rybakova/Ukrainian 93rd Mechanized brigade/AP/dpa

"Seit ihrem Beginn haben die Russen bis heute schon über 12.000 an Verlusten erlitten - und das allein im Raum Pokrowsk und Dobropillja", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Davon seien 7200 "unwiederbringliche Verluste", also tot oder so schwer verletzt, dass sie nicht mehr kriegstauglich sind.

Die Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt Pokrowsk im ostukrainischen Gebiet Donezk dauern schon mehr als ein Jahr an. Die russischen Truppen sind inzwischen nicht nur östlich, sondern auch nördlich und südlich der Stadt.

Nach einem russischen Vorstoß im August konterten die Ukrainer mit Gegenangriffen. Dabei ist es ihnen gelungen, die vorderen russischen Truppenteile zu isolieren. Kiew stellt die eigene Gegenoffensive als großen Erfolg dar.

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9. Oktober, 10.43 Uhr: Feuer und Verletzte im Raum Odessa

Bei neuen russischen Drohnenangriffen auf die Schwarzmeerregion Odessa sind nach Behördenangaben mindestens fünf Menschen verletzt worden und mehrere größere Feuer ausgebrochen.

"In der Nacht hat der Feind massiv das Gebiet Odessa mit Kampfdrohnen angegriffen. Die meisten feindlichen Ziele sind von der Flugabwehr vernichtet worden", teilte der Militärgouverneur des Gebiets Odessa, Oleh Kiper, bei Telegram mit. Trotzdem habe es Schäden gegeben – an zivilen Objekten, an der Energie- und Hafeninfrastruktur. Mehrere Häuser seien beschädigt worden.

Im Hafen seien Container mit Holzpellets und Speiseöl in Brand geraten. Bei 30.000 Kunden sei zudem Stromversorgung ausgefallen, sagte Kiper, der Fotos von den Bränden bei Telegram veröffentlichte. Die Hafenstadt Odessa und das umliegende Gebiet gehören zu den am häufigsten von Russland angegriffenen Zielen in der Ukraine, die sich seit mehr als dreieinhalb Jahren gegen die Invasion wehrt.

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Odessa: Fahrzeuge stehen nach einem russischen Angriff in Flammen.  © Uncredited/Ukrainian Emergency Service/AP/dpa

9. Oktober, 7.17 Uhr: Ex-Kremlchef Medwedew reist nach Nordkorea

Vor dem Hintergrund von Spekulationen über die Entsendung weiterer nordkoreanischer Soldaten in den Ukraine-Krieg ist Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew (60) nach Pjöngjang gereist.

Er sei zu den Feierlichkeiten rund um den 80. Geburtstag der Partei der Arbeit Koreas gekommen, teilte er mit. "Die Freunde sind zusammen. Die Feinde werden nervös", schrieb er auf der neuen russischen Plattform Max.

Der als Vizechef des nationalen Sicherheitsrats in Moskau immer noch einflussreiche Medwedew hat sich in den vergangenen Jahren als Scharfmacher gegen den Westen etabliert. Immer wieder fällt er mit rhetorischen Angriffen gegen die Ukraine und den Westen auf.

Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew (60). (Archivfoto)  © Ilya Pitalev/Photo host agency RIA Novosti via AP/dpa

8. Oktober, 22.35 Uhr: Selenskyj verweist auf hohe russische Verluste bei Pokrowsk

Russlands Militär hat laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) seit Beginn einer Gegenoffensive nahe der ostukrainischen Stadt Pokrowsk hohe Verluste erlitten.

"Seit ihrem Beginn haben die Russen bis heute schon über 12.000 an Verlusten erlitten - und das allein im Raum Pokrowsk und Dobropillja", sagte er in seiner abendlichen Videoansprache. Davon seien 7200 "unwiederbringliche Verluste", also tot oder so schwer verletzt, dass sie nicht mehr kriegstauglich sind.

8. Oktober, 20.40 Uhr: Tschechiens Wahlsieger knallhart - Keine Krone für Ukraine-Waffen

Der wahrscheinliche künftige Regierungschef Tschechiens, Andrej Babis (71), hat seine Haltung zum Ukraine-Krieg bekräftigt.

"Wir werden der Ukraine aus unserem Haushalt nicht einmal eine Krone für Waffen geben", lautet die knallharte Ansage des Rechtspopulisten und Milliardärs in Prag. "Wir haben kein Geld für die Tschechische Republik", sagte er zur Begründung. Der EU- und Nato-Mitgliedstaat hat mit der Krone weiter eine eigene Währung.

Babis verwies darauf, dass Kiew bereits über die sogenannte Ukraine-Fazilität der EU finanzielle Hilfe in Milliardenhöhe erhalte. Er stellte klar, dass tschechische Rüstungsunternehmen weiter in die Ukraine exportieren könnten. "Wir haben damit kein Problem", sagte der 71-Jährige. Zugleich forderte er, dass die Nato die tschechische Granaten-Initiative übernehmen solle. Experten halten das indes für schwierig.

Tschechiens Wahlsieger Andrej Babis (71) will der Ukraine nicht mal eine Krone für Waffen geben.  © Petr David Josek/AP/dpa

8. Oktober, 17.46 Uhr: Kommunalvertreter des Landes bleiben bis Kriegsende im Amt

Das ukrainische Parlament hat die Amtszeit von Kommunalvertretern für die Dauer des geltenden Kriegsrechts verlängert.

Die Entschließung wurde von einer deutlichen Zweidrittelmehrheit der Parlamentarier unterstützt, ist einer Mitteilung auf der Internetseite der Obersten Rada zu entnehmen. Damit bleiben Kommunalvertreter wie Bürgermeister, Stadt- und Gemeinderäte und die Regionalparlamente bis zur Abhaltung von Wahlen nach Ende des Krieges im Amt.

Die ukrainischen Kommunalwahlen müssten gemäß der Verfassung nach fünf Jahren Amtszeit eigentlich am 26. Oktober abgehalten werden. Das betrifft unter anderem auch den Bürgermeister der Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko (54), der seit 2014 das Bürgermeisteramt innehat.

Ukrainische Kommunalvertreter wie Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko (54) bleiben bis Kriegsende im Amt.  © Lando Hass/dpa

8. Oktober, 12.07 Uhr: Mindestens drei Tote in russischer Grenzregion Belgorod

In der russischen Grenzregion Belgorod sind örtlichen Behörden zufolge mindestens drei Menschen durch ukrainische Angriffe getötet worden.

Die Siedlung Maslowa Pristan sei mit Raketen beschossen worden, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Wjatscheslaw Gladkow, bei Telegram. Neun weitere Personen wurden demnach verletzt. Eine soziale Einrichtung sei teilweise zerstört worden.

Das Verteidigungsministerium in Moskau teilte am Morgen mit, 53 ukrainische Drohnen über russischem Gebiet abgewehrt zu haben - 28 davon über der Region Belgorod.

In der russischen Grenzregion Belgorod sind anscheinend mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. (Archivfoto)  © Vadim Ghirda/AP/dpa

8. Oktober, 12.04 Uhr: Russland greift erneut Energieinfrastruktur der Ukraine an

Russland hat erneut die ukrainische Energieversorgung mit Angriffen aus der Luft überzogen.

In der Region Tschernihiw sind nach Angaben des regionalen Energieversorgers Tschernihiwoblenergo etwa 4500 Abnehmer ohne Strom. Bei einem Angriff auf ein Wärmekraftwerk seien zwei Mitarbeiter verletzt worden, teilte der Versorger DTEK mit. Die Anlage sei schwer beschädigt worden.

8. Oktober, 7.47 Uhr: Ukraine-Krieg heizt Klimakrise an – 237 Millionen Tonnen CO2

Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat nicht nur Zehntausende Menschen das Leben gekostet und Millionen in die Flucht geschlagen – auch die Natur und das Klima leiden stark.

Seit der Invasion im Februar 2022 wurden wegen des Kriegs so viel klimaschädliche Treibhausgase ausgestoßen wie Österreich, Ungarn, Tschechien und die Slowakei gemeinsam in einem Jahr freisetzen. Dies hat die Initiative zur Treibhausgasbilanzierung von Kriegen (IGGAW) ermittelt.

Der gesamte Ausstoß des Ukraine-Kriegs liegt der Studie zufolge bei inzwischen 237 Millionen Tonnen Kohlendioxid-Äquivalenten. In diese Maßeinheit werden die verschiedenen Treibhausgase umgerechnet und so vergleichbar gemacht. Hintergrund ist, dass etwa Methan vielfach klimaschädlicher wirkt als CO2.

8. Oktober, 7.42 Uhr: Putin siegessicher - Schläge gegen Russland würden nicht helfen

Der russische Präsident Wladimir Putin (72) hat bei einem Treffen mit der Militärführung bekräftigt, an den Kriegszielen in der Ukraine festzuhalten.

Die Ukraine versuche zwar, Schläge gegen Ziele tief im Landesinneren Russlands auszuführen; "aber das wird ihr nicht helfen", sagte Putin.

Kiew wolle mit den Gegenangriffen seinen westlichen Unterstützern Erfolge vorspielen, dabei müssten die ukrainischen Streitkräfte an der Frontlinie zurückweichen, behauptete Putin. Im Anzug feierte er mit Kommandeuren in Tarnfleck-Uniform bei einem Festessen auch seinen 73. Geburtstag, wie das Staatsfernsehen zeigte.

Der russische Präsident Wladimir Putin (72) behauptet, dass Schläge gegen Russland der Ukraine nicht helfen. (Archivfoto)  © Evgenia Novozhenina/Pool Reuters/AP/dpa

7. Oktober, 16.27 Uhr: Tief in Sibirien - Russland schießt Ukraine-Drohnen ab

Die russischen Behörden in Sibirien haben den Abschuss von Drohnen gemeldet.

In der westsibirischen Region Tjumen seien drei Drohnen "entdeckt und neutralisiert worden", teilte die Behörden am späten Montag mit.

Russische Medien deuteten in ihren Berichten an, es handele sich um ukrainische Drohnen. Die Drohnen zielten demnach auf eine große Raffinerie in der ölreichen Region ab.

Der Beschuss wäre einer der am weitesten von der Frontlinie entfernten Angriffe der Ukraine im Inneren Russlands.

Eine Kampfdrohne vermutlich vom Typ Shahed 136. (Archivfoto)  © Efrem Lukatsky/AP/dpa

7. Oktober, 13.37 Uhr: Russland nimmt erneut Infrastruktur ins Visier

Bei russischen Angriffen auf Infrastrukturobjekte in der Ukraine ist mindestens ein Mensch getötet worden.

Der 65 Jahre alte Mann kam nach Angaben der örtlichen Staatsanwaltschaft bei einer Drohnenattacke auf eine Haltestelle im südukrainischen Cherson ums Leben. Ein 70-Jähriger sei verletzt worden.

In der grenznahem Region Sumy kam es Gouverneur Oleh Hryhorow zufolge teilweise zu Stromausfällen. Vor allem im Wohnsektor gab es demnach Schäden nach russischen Angriffen. Auch ein Bus sei getroffen, die Fahrerin und ein Passagier medizinisch versorgt worden. Probleme bei der Strom- und Wasserversorgung gab es nach Angaben des Gebietsgouverneurs Wolodymyr Kohut auch in der zentralukrainischen Region Poltawa. Dem Zivilschutz zufolge wurden Verwaltungsgebäude, Lagerräume und Eisenbahninfrastruktur beschädigt.

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