Ukraine-Krieg: Russland meldet zwei Tote bei ukrainischem Drohnenangriff

Ukraine - Vor dem Treffen von US-Präsident Donald Trump (78) und Kremlchef Wladimir Putin (72) zum Krieg in der Ukraine rückt die Debatte um mögliche Gebietsabtretungen des von Russland angegriffenen Landes in den Mittelpunkt.

Ukraines Botschafter Oleksii Makeiev (49) warnt vor einem reinen Fokus auf Gebietsfragen.
Ukraines Botschafter Oleksii Makeiev (49) warnt vor einem reinen Fokus auf Gebietsfragen.  © Annette Riedl/dpa

Nato-Generalsekretär Mark Rutte (58) machte deutlich, dass sich Gespräche über die von Russland kontrollierten Gebiete bei künftigen Verhandlungen kaum vermeiden ließen.

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev (49), mahnte, den Fokus dabei nicht nur auf territoriale Fragen zu richten, sondern auf die Menschen. Unterdessen wollen die EU-Außenminister bei einer Videokonferenz ihre nächsten Schritte besprechen.

"Europas Kerninteressen stehen auf dem Spiel", teilte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas (48) vor der Sondersitzung am heutigen Montag mit.

Ukraine-Krieg: Mehr Tote nach russischen Angriffen in Kiew geborgen
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Ukraine-Krieg: Europäer wollen am Abend mit Trump telefonieren
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Sie betonte, dass jede Vereinbarung zwischen den USA und Russland die Ukraine und die EU einschließen müsse, "denn es geht um die Sicherheit der Ukraine und ganz Europas".

Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

11. August, 6.27 Uhr: Russland meldet zwei Tote bei ukrainischem Drohnenangriff

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff in Tula sind russischen Angaben zufolge zwei Menschen getötet worden.

Unter Berufung auf den Gouverneur der Region berichtete die Nachrichtenagentur Tass von einem Luftangriff auf ein ziviles Unternehmen in der zentralrussischen Stadt, es habe dabei zudem drei Verletzte gegeben. Sie kamen demnach mit unterschiedlich schweren Verletzungen ins Krankenhaus. Elf Drohnen seien zerstört worden.

Soldaten einer Luftverteidigungseinheit feuern auf Kampfdrohnen in der Region Dnipropetrovsk.
Soldaten einer Luftverteidigungseinheit feuern auf Kampfdrohnen in der Region Dnipropetrovsk.  © Evgeniy Maloletka/AP/dpa

11. August, 5 Uhr: Botschafter Makeiev - Es geht nicht um Gebiete, sondern um Menschen

Vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin in Alaska mahnt der ukrainische Botschafter in Deutschland, bei der Suche nach einer Friedenslösung die Aufmerksamkeit nicht allein auf territoriale Fragen zu richten.

"Wir müssen verstehen, es geht nicht um Gebiete, es geht auch um Menschen", sagte Oleksii Makeiev im ZDF-"heute journal" angesprochen auf die Debatte, ob die Ukraine für einen Friedensschluss Teile ihres Staatsgebiets aufgeben sollte.

Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer lebten heute unter russischer Besatzung, sagte Makeiev weiter. Da seien Hunderttausende Kinder, die zu russischen umerzogen würden. Auch welche Menschenrechtsverletzungen in den besetzten Gebieten passierten, "können wir uns kaum vorstellen, weil wir kaum Zugänge haben." Deswegen könne es sich die Ukraine und Europa nicht leisten, dies Putin zu überlassen.

Viele der kriegsmüden Menschen in der Ukraine hätten auch Verwandte in den besetzten Gebieten. Auch deswegen sei es nicht so einfach, Gebiete abzutreten, sagte Makeiev.

10. August, 20.47 Uhr: Russland will USA laut Selenskyj täuschen

Wenige Tage vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump (79) und Kremlchef Wladimir Putin (72) in Alaska sieht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) darin einen neuen Täuschungsversuch Moskaus.

"Wir verstehen die Absicht der Russen, Amerika zu täuschen – das werden wir nicht zulassen", sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Er schätze die Entschlossenheit Trumps, den Krieg zu beenden. Dennoch sei der einzige Grund für das fortgesetzte Töten in der Ukraine der Wunsch Putins, Krieg zu führen "und alle zu manipulieren, mit denen er in Kontakt kommt".

Selenskyj unterstrich indirekt, dass er einen von Trump angestrebten Deal zum Gebietstausch nicht akzeptieren werde. "Wir werden unser Land und unsere Unabhängigkeit auf jeden Fall verteidigen", betonte er. Und alles, was die Ukraine betreffe, müsse unter Beteiligung der Ukraine entschieden werden.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) will nicht, dass über seinen Kopf entschieden wird.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) will nicht, dass über seinen Kopf entschieden wird.  © Vadym Sarakhan/AP/dpa

10. August, 19.29 Uhr: Einladung an Selenskyj nach Alaska noch möglich

Der US-Nato-Botschafter schließt eine Einladung an den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj (47) zum amerikanisch-russischen Spitzentreffen in Alaska nicht aus.

"Ich halte es durchaus für möglich", sagte Matthew Whitaker (55) dem Sender CNN. Die Entscheidung werde von US-Präsident Donald Trump (79) getroffen. "Wenn er der Meinung ist, dass dies der beste Zeitpunkt ist, um Selenskyj einzuladen, dann wird er das tun", erklärte Whitaker. Bislang sei dazu noch keine endgültige Entscheidung gefallen und es bleibe noch Zeit.

Der US-Nato-Botschafter Matthew Whitaker (55).
Der US-Nato-Botschafter Matthew Whitaker (55).  © Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

10. August, 19.20 Uhr: Russische Flugzeugbomben treffen Saporischschja

Bei einem russischen Luftangriff auf die südukrainische Großstadt Saporischschja sind nach ersten Angaben mindestens 19 Menschen verletzt worden. Wie Militärverwalter Iwan Fedorow auf Facebook mitteilte, traf eine der Gleitbomben einen Busbahnhof im Zentrum. Über dem Ort bildete sich eine dichte Rauchwolke.

Das Gebäude wurde schwer beschädigt. "Es gibt Informationen, dass sich noch weitere Menschen unter den Trümmern befinden", schrieb Fedorow. Die Rettungsaktion dauerte am frühen Abend an.

Ein Rettungshelfer ruht sich aus, während andere das Feuer eines durch einen russischen Drohnenangriff zerstörten Gebäudes zu löschen versuchen. (Archivbild)
Ein Rettungshelfer ruht sich aus, während andere das Feuer eines durch einen russischen Drohnenangriff zerstörten Gebäudes zu löschen versuchen. (Archivbild)  © Kateryna Klochko/AP/dpa

10. August, 18.30 Uhr: Vance droht: USA werden Ukraine-Krieg nicht mehr finanzieren

US-Vizepräsident JD Vance (41) hat bekräftigt, dass sich die Vereinigten Staaten finanziell aus der Unterstützung der Ukraine bei der Verteidigung gegen Russland zurückziehen wollen.

US-Präsident Donald Trump (78) und er seien der Auffassung, "dass die USA mit der Finanzierung des Ukraine-Kriegsgeschäfts durch sind", sagte Vance dem Sender Fox News in einem Interview, das schon vor ein paar Tagen aufgezeichnet wurde.

Man wolle eine friedliche Lösung finden und das Töten beenden. Die Amerikaner seien es leid, weiter ihre Steuergelder für diesen konkreten Konflikt auszugeben, so Vance. Das Interview wurde bereits vor der offiziellen Bekanntgabe des Treffens von Trump mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgezeichnet, aber erst am Sonntag vollständig ausgestrahlt.

US-Vizepräsident JD Vance (41) gibt die Marschrichtung für den Trump-Putin-Gipfel vor.
US-Vizepräsident JD Vance (41) gibt die Marschrichtung für den Trump-Putin-Gipfel vor.  © Jacquelyn Martin/AP/dpa

10. August, 16.22 Uhr: EU beruft wegen Trump-Putin-Gipfel Sondertreffen der Außenminister ein

Vor dem Treffen von US-Präsident Donald Trump (79) und Kremlchef Wladimir Putin (72) zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine treffen sich die Außenminister der EU-Staaten zu einer digitalen Sondersitzung.

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas (48) möchte bei der Videokonferenz an diesem Montag die nächsten Schritte besprechen. "Europas Kerninteressen stehen auf dem Spiel", teilte sie mit.

Sie betonte, dass jede Vereinbarung zwischen den USA und Russland die Ukraine und die EU einschließen müsse, "denn es geht um die Sicherheit der Ukraine und ganz Europas". Russlands Aggression dürfe nicht belohnt werden, die vorübergehend russisch besetzten Gebiete gehörten zur Ukraine.

Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas (48) will, dass die EU bei dem Trump-Putin-Gipfel Gewicht hat.
Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas (48) will, dass die EU bei dem Trump-Putin-Gipfel Gewicht hat.  © Michael Kappeler/dpa

10. August, 15.41 Uhr: Merz kündigt weiteres Telefonat mit Trump an

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU) pocht darauf, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) in das Spitzengespräch von US-Präsident Donald Trump (79) und Kremlchef Wladimir Putin (72) zum Ukraine-Krieg eingebunden wird.

Der CDU-Politiker kündigte in den ARD-Tagesthemen an, dass er noch heute mit Trump telefonieren wolle, um über das für Freitag geplante Gipfeltreffen in Alaska zu sprechen.

"Wir bereiten uns intensiv auf europäischer Ebene zusammen mit der amerikanischen Regierung auf dieses Treffen vor", sagte Merz. Man gehe davon aus, dass Selenskyj beteiligt werde.

Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU).
Bundeskanzler Friedrich Merz (69, CDU).  © Michael Kappeler/dpa

10. August, 15.34 Uhr: Badende sterben bei Explosionen im Gebiet Odessa

Im ukrainischen Gebiet Odessa am Schwarzen Meer sind drei Badende laut Behörden bei Explosionen im Wasser getötet worden.

Die zwei Männer und eine Frau schwammen laut Gouverneur Oleh Kiper in nicht für den Badebetrieb freigegebenen Gewässern. In der Region besteht vielerorts wegen der seit Beginn des russischen Angriffskriegs ausgebrachten Seeminen Lebensgefahr. In Satoka seien ein Mann und eine Frau getötet worden, in Karolino-Buhas bei einer Explosion ein Mann, sagte Kiper.

Der Gouverneur veröffentlichte eine Liste mit 32 sicheren Stränden und mahnte die Badegäste, sich an die Hinweise der Behörden zu halten. Das Gebiet Odessa wird auch immer wieder von russischen Drohnen attackiert.

Stacheldraht und ein Hinweisschild für Minen sichern einen Strand östlich von Odessa am Schwarzen Meer.
Stacheldraht und ein Hinweisschild für Minen sichern einen Strand östlich von Odessa am Schwarzen Meer.  © Kay Nietfeld/dpa

10. August, 7.27 Uhr: Gespräche in Alaska - Europäer mit eigenem Ukraine-Vorschlag

Vor dem geplanten Treffen von US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin zur Ukraine machen europäische Staaten einen eigenen Vorschlag.

"Wir halten weiterhin an dem Grundsatz fest, dass internationale Grenzen nicht mit Gewalt verändert werden dürfen. Der derzeitige Frontverlauf sollte der Ausgangspunkt für Verhandlungen sein", heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Frankreich, Italien, Deutschland, Polen, Großbritannien, Finnland und der EU-Kommission.

Keir Starmer (62, v.l.n.r.), Wolodymyr Selenskyj (47), Emmanuel Macron (47), Friedrich Merz (69) und Donald Tusk (68) bei einem gemeinsamen Treffen in Kiew im Mai 2025.
Keir Starmer (62, v.l.n.r.), Wolodymyr Selenskyj (47), Emmanuel Macron (47), Friedrich Merz (69) und Donald Tusk (68) bei einem gemeinsamen Treffen in Kiew im Mai 2025.  © Kay Nietfeld/dpa

10. August, 6 Uhr: Bürgermeister von Kiew - Jeder in der Ukraine ist kriegsmüde

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat den Menschen in der Ukraine eine große Kriegsmüdigkeit attestiert und die Notwendigkeit für Verhandlungen mit Russland betont.

Infolge des seit fast dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskriegs sei "jeder in unserem Staat, in unserem Land müde von diesem Krieg", sagte Klitschko am Freitag der "Bild"-Zeitung in Kiew.

Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt plädierte für eine "diplomatische Lösung" mit Russland, bei der Gebietsabtretungen nicht ausgeschlossen wurden.

"Leider haben wir für diesen Krieg einen riesigen Preis bezahlt: Die Leben von unseren Patrioten, von unseren Soldaten, von unseren Bürgern", fügte Klitschko hinzu. Hunderte Städte seien zerstört worden und "ein großer Teil der Ukraine ist von Russland okkupiert".

Titelfoto: Evgeniy Maloletka/AP/dpa

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