Ukraine-Krieg: Mehrere Tote und Verletzte nach Angriffen mit Drohnen und Gleitbomben

Ukraine - US-Präsident Donald Trump (79) bleibt hart und erneuerte seine Drohung: Sollte es binnen 50 Tagen nicht zu Frieden (oder wenigstens einer Waffenruhe) zwischen Russland und der Ukraine kommen, wolle die USA Handelspartner Russlands mit Zöllen in Höhe von etwa 100 Prozent belegen.

US-Präsident Donald Trump (79) hat ein 50-Tage-Ultimatum gesetzt. Danach soll Frieden zwischen Russland und der Ukraine herrschen - oder zumindest nicht mehr geschossen werden.
US-Präsident Donald Trump (79) hat ein 50-Tage-Ultimatum gesetzt. Danach soll Frieden zwischen Russland und der Ukraine herrschen - oder zumindest nicht mehr geschossen werden.  © Evan Vucci/AP/dpa

Das bekräftigte Regierungssprecherin Karoline Leavitt (27). Ohne Einigung würden Länder, die Öl von Russland beziehen, sanktioniert.

Abseits der Drohungen geht der Krieg in der Ukraine unvermittelt weiter. In der Ostukraine wurden am Donnerstag zwei Menschen nach Beschuss getötet.

Russland übergab zudem 1000 Leichen an Ukraine. Damit setze Moskau weiter die Vereinbarungen der Verhandlungen von Istanbul um und erhielt im Gegenzug 19 russische Kämpfer zurück.

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Alle relevanten Informationen zum aktuellen Geschehen in der Ukraine und Russland gibt es hier im TAG24-Newsticker.

18. Juli, 13.33 Uhr:Russland hat sich angeblich an Sanktionen gewöhnt

Der Kreml hat gelassen auf das 18. Sanktionspaket der EU gegen Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine reagiert.

"Wir haben bereits eine gewisse Immunität gegenüber Sanktionen entwickelt, uns an das Leben unter den Bedingungen der Sanktionen angepasst", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow (57) der russischen Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Zugleich erklärte er, dass das am Morgen von der EU angenommene 18. Sanktionspaket noch analysiert werden müsse. Ziel Moskaus sei es nun wieder, die Auswirkungen der Strafmaßnahmen zu minimieren.

Kremlsprecher Dmitri Peskow (57). (Archivfoto)
Kremlsprecher Dmitri Peskow (57). (Archivfoto)  © Vyacheslav Prokofyev/Pool Sputnik Kremlin/dpa

18. Juli, 12.18 Uhr: Selenskyj lobt Sanktionspaket und fordert weitere Schritte

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (47) hat der EU für das 18. Sanktionspaket gegen den russischen Angriffskrieg gedankt und weitere Strafmaßnahmen gegen Moskau gefordert.

"Dieser Beschluss ist von grundlegender Bedeutung und kommt zur rechten Zeit, vor allem jetzt, da Russland die Brutalität der Angriffe auf unsere Städte und Dörfer verstärkt hat", schrieb Selenskyj in den sozialen Netzwerken. Es würden zudem mit den ukrainischen Partnern und im Land selbst neue Sanktionsentscheidungen vorbereitet.

18. Juli, 10.38 Uhr: Mehrere Tote und Verletzte nach Angriffen mit Drohnen und Gleitbomben

Im Gebiet Dnipropetrowsk kam ein Lokführer (52) ums Leben. Es gebe auch zwei Verletzte. Auch bei Drohnenschlägen im Kreis Kamjanske habe es zwei Tote und Verletzte gegeben.

In Kostjantyniwka sei eine 66 Jahre alte Frau in ihrem Haus bei einem Gleitbombenangriff getötet worden. Vier Menschen seien bei den russischen Schlägen verletzt worden, darunter auch drei Freiwillige, die bei der Evakuierung von Menschen halfen.

Im Gebiet Saporischschja starb laut Behörden ein 64 Jahre alter Mann nach einem Angriff mit Gleitbomben auf einer Baustelle, in mehrstöckigen Wohngebäuden seien Brände ausgebrochen, hieß es. Es gab demnach auch schwere Zerstörungen. Auch im Gebiet Charkiw gab es vier Verletzte.

Das russische Verteidigungsministerium berichtete am Morgen wiederum von der Zerstörung von 73 ukrainischen Drohnen.

Die Stadt Charkiw und das Umland sind immer wieder russischen Angriffen ausgesetzt. (Archivbild)
Die Stadt Charkiw und das Umland sind immer wieder russischen Angriffen ausgesetzt. (Archivbild)  © Andrii Marienko/AP/dpa

18. Juli, 8.21 Uhr: EU verhängt neue Russland-Sanktionen

Die EU verhängt wegen des anhaltenden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine neue Sanktionen.

Vertreter der Mitgliedstaaten verständigten sich in Brüssel nach wochenlanger Blockade durch die Slowakei auf die Verabschiedung des mittlerweile 18. Pakets mit Strafmaßnahmen.

Es soll insbesondere die russischen Einkünfte aus dem Export von Öl in Drittstaaten weiter reduzieren und den russischen Finanzsektor treffen. Zudem ist vorgesehen, durch Sanktionen eine denkbare Wiederinbetriebnahme der Gaspipeline Nord Stream 1 und eine Nutzung der Pipeline Nord Stream 2 auszuschließen.

Ermöglicht wurde die Einigung nun durch Zugeständnisse. Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico (60) stellte sich lange quer, habe nun aber zugesichert bekommen, für sein Land keine schwerwiegenden wirtschaftlichen und finanziellen Konsequenzen fürchten zu müssen.

Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico (60) drohte mit einem Veto gegen das geplante 18. EU-Sanktionspaket gegen Russland.
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico (60) drohte mit einem Veto gegen das geplante 18. EU-Sanktionspaket gegen Russland.  © Virginia Mayo/AP/dpa

18. Juli, 6.39 Uhr: Washington bekräftigt - Frieden, sonst Sanktionen

Das Weiße Haus hat die von US-Präsident Donald Trump angekündigten Sanktionen gegen Handelspartner Russlands nach dem 50-Tage-Ultimatum bekräftigt.

Wenn es keine Einigung zu einer Waffenruhe oder eine Friedensvereinbarung innerhalb der Frist gebe, würden Länder, die Öl von Russland beziehen, sanktioniert, so Regierungssprecherin Karoline Leavitt.

"Das wird Russlands Wirtschaft einen schweren Schaden zufügen." Sie ergänzte, Trump wolle, dass der Krieg mit einer diplomatischen Lösung ende.

US-Regierungssprecherin Karoline Leavitt (27) untermauerte Trumps Drohungen gegenüber russischen Handelspartnern.
US-Regierungssprecherin Karoline Leavitt (27) untermauerte Trumps Drohungen gegenüber russischen Handelspartnern.  © Alex Brandon/AP/dpa

17. Juli, 22.01 Uhr: Zwei Tote nach Beschuss in der Ostukraine

Bei russischen Angriffen im ostukrainischen Gebiet Donezk sind zwei Menschen getötet und sieben weitere verletzt worden.

Mehr als zwei Stunden habe die russische Armee Kostjantyniwka mit Artillerie beschossen, teilte die regionale Staatsanwaltschaft mit. Zwei Menschen im Alter von 57 und 59 Jahren seien ums Leben gekommen. Vier weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt.

Auf dieses Wohnhaus schossen die Russen mit Artillerie. Die Bewohner überlebten das nicht.
Auf dieses Wohnhaus schossen die Russen mit Artillerie. Die Bewohner überlebten das nicht.  © Telegram/Донецька обласна прокуратура

17. Juli, 17.17 Uhr: Russland übergibt 1000 Leichen an Ukraine

Russland hat nach offiziellen Angaben die Leichen von 1000 ukrainischen Soldaten an Kiew übergeben.

Damit setze Moskau weiter die Vereinbarungen der Verhandlungen von Istanbul um, teilte der russische Chefunterhändler bei den Gesprächen, Wladimir Medinski mit. Moskau hat im Gegenzug seiner Darstellung nach 19 russische Kämpfer zurückerhalten.

Die Rückführung der Leichen hat sich dabei ebenfalls zum Politikum entwickelt: Moskau hatte bereits vor der heutigen Übergabe 6.000 Leichen übergeben und weitere gut 2.000 angeboten. Laut Medinski hat gleichzeitig die Ukraine weniger als 100 Gefallene überstellt.

Nach Ansicht Moskaus ein Indiz dafür, dass die Ukraine wesentlich mehr Tote an der Front zu beklagen hat als Russland.

Russland übergab in Frontnähe die Leichen von 1000 gefallenen ukrainischen Soldaten.
Russland übergab in Frontnähe die Leichen von 1000 gefallenen ukrainischen Soldaten.  © Telegram/Владимир Мединский

17. Juli, 17.03 Uhr: Ukrainisches Parlament bestätigt neue Ministerpräsidentin

In der von Russland angegriffenen Ukraine hat das Parlament in Kiew die neue Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko (39) bestätigt.

Für ihre Kandidatur stimmte eine deutliche Mehrheit von 262 Abgeordneten, meldeten örtliche Medien unter Berufung auf mehrere Abgeordnete.

Die 39-jährige Swyrydenko hatte vorher seit 2021 als Vizeregierungschefin und Wirtschaftsministerin unter Schmyhal gearbeitet. Die Ökonomin aus dem nordostukrainischen Tschernihiw gilt als Vertraute des Präsidentenbürochefs Andrij Jermak.

Julia Swyrydenko (39) ist die neue Ministerpräsidentin der Ukraine.
Julia Swyrydenko (39) ist die neue Ministerpräsidentin der Ukraine.  © ANDRII NESTERENKO / AFP

17. Juli, 10.31 Uhr: Toter und Verletzte nach russischem Drohnenangriff in Dnipro

Bei einem russischen Drohnenangriff auf die ukrainische Großstadt Dnipro sind laut Behörden mindestens ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt worden. Es seien mehrere Brände ausgebrochen, teilte der Militärgouverneur des südostukrainischen Gebiets, Serhij Lyssak, mit.

Er berichtete zudem von weiteren fünf Verletzten in der Stadt Nikopol bei einem Drohnenangriff. Von den insgesamt zehn Verletzten in dem Gebiet werden demnach acht im Krankenhaus behandelt und zwei ambulant.

Die ukrainische Flugabwehr meldete am Morgen insgesamt 64 nächtliche russische Drohnenangriffe im Land, deutlich weniger als in den vergangenen Tagen. 36 dieser Flugobjekte seien zerstört worden, teilten die Luftstreitkräfte mit. Es habe auch 23 Einschläge an 5 verschiedenen Orten gegeben, Details gab es nicht. Bei fünf Drohnen habe es sich um Attrappen ohne Sprengstoff gehandelt, hieß es.

17. Juli, 6.11 Uhr: Kiews Parlament stimmt über neue Ministerpräsidentin ab

In Kiew wird das Parlament heute über die Bestätigung der neuen Ministerpräsidentin Julia Swyrydenko und ihres Kabinetts abstimmen. Zuvor muss die bisherige Vize-Regierungschefin ihre neuen Minister in der Obersten Rada vorstellen.

Der am Mittwoch entlassene Regierungschef Denys Schmyhal soll künftig den im Krieg mit Russland wichtigen Posten des Verteidigungsministers übernehmen. Der scheidende Minister Rustem Umjerow soll Botschafter in den USA werden. Das Vorschlagsrecht für den Verteidigungs- und den Außenminister liegt bei Präsident Selenskyj.

Titelfoto: Andrii Marienko/AP/dpa

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